59.Kapitel

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Langsam lösen wir unsere Hände voneinander und mustern uns gegenseitig. Gott, wie ich ihn vermisst habe. Es sind nur zwei Tage gewesen, doch es hat sich wie eine Ewigkeit angefühlt. Zwei Tage durfte ich ihn nicht sehen. Zwei Tage durfte ich seinen Duft nicht einatmen. Zwei Tage, zwei verdammte Tage, durfte ich seine Anwesenheit nicht spüren. Schlucke und lege meine Hand auf seine Wange und streiche über seine Stoppeln. Kann es nicht lassen und umarme ihn nochmal fest. Atme seinen Duft ein. Och. Liebe es.

Löse mich und spüre die Hände von Atakan auf meinen Hüften. ,,Atakan." ,,Güzelim." Lächele. Ich habe es vermisst. Ich habe es vermisst Güzelim von ihm genannt zu werden. Will meine Hände gar nicht von ihm nehmen. Weiß nicht was ich sagen soll. ,,Wie geht es dir?" fragt er und ich bin dankbar, dass er als erstes angefangen hat. ,,Seni gördüm daha iyi oldum." (Besser, weil ich dich sehe.) sage ich verlegen und spüre seine Hände um meinen Kopf. ,,Yapma ya?" (Ach echt?) raunt er leicht grinsend gegen meine Lippen und ich nicke. ,,Wie geht es dir?" frage ich diesmal. ,,Besser." antwortet er knapp, löst sich und setzt sich auf den Rand vom Bett. Ich...ich weiß nicht was los ist...aber...aber ich werde emotional. Etwas zu schnell setze ich mich auf seinen Schoss, wickele meine Arme feste um ihn und vergrabe mein Gesicht in seiner Halsbeuge. Er soll nicht wieder so lange gehen. Er soll mich nicht verlassen. Atakan darf mich nicht verlassen.

,,Efsane?" höre ich ihn fragen und spüre seine eine Hand an meinem Hinterkopf und eine an meinem Rücken. Angst darüber, dass er wieder gehen wird, umarme ich ihn fester. ,,Bitte geh nie wieder so lange weg. Bitte, Atakan. Bitte!" flüstere ich in seine Ohr und spüre wie sich Tränen in meinen Augen bilden. Er soll nie wieder sowas tun. Nie wieder. Nie. Wieder. ,,I-Ich weiß, dass es nicht richtig war Ya-Yasin zu treffen, a-aber bestraf mich bitte nicht mit dei-ner A-A-Abwesehnheit.." ,,Shh..." Ich hebe meinen Kopf und er streicht meine Tränen weg, die meine Augen verlassen haben. Er soll das nie wieder tun. ,,Das war keine Bestrafung, Efsane. Saçmalama. Ich brauchte einfach paar Stunden, damit ich mich beruhigen konnte." Trotzdem. Es hat sich wie eine Bestrafung angefühlt. Umarme ihn nochmal so fest, als ob er jede Sekunde wieder gehen würde. Er soll nicht gehen. Atakan soll nicht gehen. Mein Mann soll nicht gehen. Mein Ato soll nicht gehen. Ich werde bei dem Gedanken, dass er wieder so lange gehen wird traurig.

,,Bana bak." (Guck mich an.) sagt er sanft und langsam gucke ich in sein schönes Gesicht, das mich mustert und etwas überfordert anschaut.
,,Ağlama." (Weine nicht.) Als ob das so einfach wäre. Streiche über meine Wangen und atme paar Mal zittrig aus und beruhige mich. Er atmet auch tief aus. ,,Wir reden morgen ausführlich darüber, tamam? Lass uns jetzt einfach schlafen gehen." Nicke zustimmend. Er hat Recht. Jetzt habe ich keinen Kopf mehr darüber zu reden. Ich will mich ausruhen. Ich will mich in seinen Armen und mit seinem Duft ausruhen. Er setzt mich auf das Bett ab und steht auf. Sehe, wie er ins Ankleidezimmer geht. Er wird wohl seine Schlafsachen anziehen. Lege mir derweil schonmal auf meine Seite und warte sehnsüchtig auf sein Wiederkommen. Ich fühle mich so komisch. Ich weiß nicht was mit mir los ist. Ich fühle mich so komisch. Seit die letzten zwei Tage. So als ob...

...mir jemand die Luft zum Atmen genommen hatte.

Atakan kommt. Er zieht sich gerade sein Shirt an, doch ich stoppe ihn. ,,Kannst...kannst du deine Shirt vielleicht nicht anziehen? Es ist sehr warm...du würdest bestimmt schwitzen..." Hm hm. Was besser fällt dir nicht ein zu sagen, Efsane. Du willst nur seine nackte Haut spüren und streicheln. Seine schöne, hübsche, makellose Haut. Ohne ein Kommentar legt er das Shirt auf das Sofa, kommt auf unser Bett zu und setzt sich. Ohne zu warten rücke ich schnell zu meinem Mann rüber und umarme ihn von seiner rechten Seite. Lasse meinen Kopf auf seine Brust fallen und lege meine Hände auf seinen harten Bauch. Ich küsse doch seinen Bauch. Ich küsse alles an diesem Mann. Wo warst du nur die letzten Tage? Wo warst du nur, als ich nachdem du gegangen bist, weinend auf dem Boden eingeschlafen bin? Wo warst du nur am Freitag als ich mit geröteten Augen in diesem Bett lag und mit jedem Kontakt gemeidet habe? Wo warst du nur als ich Alpträume hatte? Nerdeydin? Ging es dir auch so schlecht wie mir? Hattest du auch Alpträume? Hast du auch nicht mehr gegessen und getrunken? Was hast du getan, Atom? Erzähle es mir.

TURKISH MAFIAWo Geschichten leben. Entdecke jetzt