Abschied (11)

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In den nächsten Wochen nach der Ankündigung, dass Thor Odins Thronfolger wird, verbrachten Loki und ich viel Zeit zusammen. Wir hatten uns darauf geeinigt, das was zwischen uns war geheim zu halten, zumindest bis wir selbst wussten, was es war. Und selbst, wenn wir das mittlerweile herausgefunden hätten, wüssten wir nicht, wie wir damit umgehen sollten. Loki war Odins Sohn und damit Prinz von Asgard, das heißt, dass ich sowieso nicht seinem gesellschaftlichen Rang entsprach, geschweige denn wir eine Chance hätten, es zu versuchen. Und dann war da noch die Zeit, die gegen uns spielte. Mein Vater hatte mir vor wenigen Tagen gesagt, dass wir nicht mehr lange bleiben würden, da er seine Arbeit hier beendet hatte. Das hieß, wir würden morgen wieder nach Hause zu meiner Mutter fahren, und so sehr ich mich auf meine Heimat freute, so sehr bedauerte ich auch, nicht mehr hier sein zu können. Loki und ich könnten uns nicht mehr sehen und dieser Gedanke war es, der mich regelmäßig innerlich zur Verzweiflung trieb.

 Loki und ich könnten uns nicht mehr sehen und dieser Gedanke war es, der mich regelmäßig innerlich zur Verzweiflung trieb

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„Worüber denkst du nach?" fragte Loki und unterbrach damit den Orkan an Gedanken in meinem Kopf. Ich lag mit dem Kopf auf seinem Schoß und antwortete: „Garnichts, es ist alles in Ordnung.". „Bist du sicher? Du sahst ziemlich gedankenverloren aus." hakte er erneut nach und am liebsten hätte ich ihm alles erzählt, was in mir vorging, doch ich wollte die Situation nicht mit meinen Sorgen zerstören. Ich lächelte und antwortete: „Ja, ich hab nur daran gedacht, dass ich morgen noch nicht gehen möchte.". Er strich mit dem Daumen über meine Schläfe und lächelte leicht: „Aber leider liegt das nicht in deiner Macht." und ich wusste, dass er damit Recht hatte. Selbst wenn ich gewollt hätte, hätte ich nicht hier bleiben dürfen. Ich war generell nur wegen der Arbeit meines Vaters hier geduldet und es gab keinen Grund, dass ich bleiben dürfte, wenn er fort war. Ich hob meinen Kopf von seinem Schoß und setzte mich neben ihn. „Ich sollte dann wohl langsam gehen. Ehe die Wachen ihre Aufstellung eingenommen haben und ich garnicht mehr in mein Zimmer komme..." sagte ich und stand auf. Loki sah mich traurig an und griff nach meiner Hand. Er hielt sie fest und sagte: „Dann bleib doch hier.". Ich schmunzelte und schüttelte den Kopf. Noch bevor ich etwas sagen konnte, sprach er weiter: „Nur einmal. Nur für heute Nacht.". Als ich ihn ansah und immer noch nichts erwiderte, setzte er noch „Bitte." hinzu. Dieses Wort sagte er zwar leise, doch ich hörte trotzdem heraus wie flehend es klang. Ich nickte schließlich und er lächelte erleichtert. Ich legte mich in sein Bett und er legte sich neben mich. „Das ist unser letzter gemeinsamer Abend..." begann er und sah mich von der Seite an. Ich nickte wehmütig und erwiderte: „Bitte mach, dass er nie endet.". Er schmunzelte und antwortete: „Wenn ich könnte, würde ich das, glaub mir.". Ich musste grinsen: „Da sucht man sich schon den Gott des Schabernacks aus, der von seiner Mutter in Magie unterrichtet wurde und trotzdem bringt es mir nichts.". Er grinste, richtete sich auf, sodass er sich seitlich auf seinem Unterarm abstützte und antwortete: „Nimm das zurück.". Ich sah ihn grinsend mit hochgezogener Augenbraue an und erwiderte: „Zwing mich doch dazu.". Er lachte leise und küsste mich, doch es sollte nicht dabei bleiben. Aus einem Kuss wurden immer mehr, die mit zunehmender Dauer leidenschaftlicher wurden. Irgendwann hatten wir beide unsere Vernunft so weit verdrängt und uns unserer Kleidung entledigt, dass eins zum anderen führte.

Der nächste Morgen kam schneller, als mir lieb war und es war noch vor Sonnenaufgang, als ich leise aufstand, mich wieder anzog und mich aus Lokis Zimmer schlich

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Der nächste Morgen kam schneller, als mir lieb war und es war noch vor Sonnenaufgang, als ich leise aufstand, mich wieder anzog und mich aus Lokis Zimmer schlich. Nachdem ich mich mehrfach versichert hatte, dass auf dem Gang keine Wache mehr war, lief ich schnell die zwei Gänge entlang, die zu meinem Zimmer führten. Leise öffnete ich die Tür und wurde offensichtlich schon von Fenris erwartet. Dieser schien die ganze Nacht vor der Tür gelegen und auf mich gewartet zu haben. Ich begrüßte ihn und wurde sofort argwöhnisch von ihm beschnüffelt. Er wusste natürlich, dass da etwas zwischen Loki und mir war, doch so richtig zu akzeptieren schien er es nicht. Jedenfalls war er nie sonderlich glücklich darüber, wenn ich ihn mitnahm wenn ich mich mit Loki traf. Nachdem ich ihm kurz Aufmerksamkeit geschenkt hatte, fing ich an, meine Kleider und Habseligkeiten wieder einzupacken. Als ich gerade fertig war, klopfte es und als ich die Tür öffnete, stand mein Vater vor mir. „Guten Morgen." lächelte er und ich erwiderte den Gruß lächelnd. „Bereit nach Hause zu fahren?" fragte er und als ich nickte, bot er mir seinen Arm an. Wir gingen verließen das Schloss und bevor wir in die Kutsche stiegen, verabschiedeten wir uns von Odin und seiner Familie. „Es war mir eine Freude euch bei mir als Gäste zu haben. Ich wünsche euch eine angenehme Heimreise." sagte Odin und Frigga lächelte uns zu: „Ihr seid jederzeit bei uns willkommen.". Thor verabschiedete sich, indem er mir einen Kuss auf den Handrücken gab und sagte „Ich hoffe, ich werde Euch bald wiedersehen.". Ich schmunzelte und antwortete: „Wir werden sehen. Spätestens sobald ihr wieder gewillt seid eine Jagd zu verlieren." . Er lächelte und zog mich in eine feste Umarmung. „Ihr werdet mir fehlen." sagte er, während ich das Gefühl hatte, dass er mir alle Rippen gleichzeitig brechen wollte. Als mein Blick dabei auf Loki fiel, bemerkte ich, wie er die Szene wahnsinnig aufmerksam verfolgte. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich fast gedacht er wäre eifersüchtig. Als Thor mich endlich aus seiner Umarmung entlassen hatte, verabschiedete ich mich von Loki. „Gute Reise, Alvara." wünschte er mir und gab mir zu meiner Überraschung ebenfalls einen Handkuss. Fenris wurde von ihm kurz hinter den Ohren gekrault und schloss dabei kurioserweise genüsslich die Augen. Er schien es doch tatsächlich zu genießen, dieser kleine Frechdachs. Ich stieg kurz darauf mit meinem Vater in die Kutsche. Als wir losfuhren, sah ich wehmütig aus dem Fenster, während sich Loki mit jeder Sekunde weiter von mir entfernte. „Ist alles in Ordnung? Freust du dich nicht auf zuhause?" fragte mein Vater und nahm meine Hand. Ich sah zu ihm und zwang mich zu einem Lächeln: „Doch, natürlich freue ich mich.".

So, heute mal wieder ein etwas kürzeres Kapitel. Aber ich denke, dass es euch vielleicht auch lieber ist, wenn ich die nicht so schönen Kapitel nicht noch unnötig ausschlachte. Ich hoffe, ihr freut euch darauf, in den nächsten Kapiteln noch etwas mehr von Alvaras Familie kennenzulernen und bleibt schön am Ball.

Gleich und gleich gesellt sich gern | Loki FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt