Die Situation zwischen Loki und Alvara hatte sich mittlerweile wieder entspannt, ähnlich wie die Situation im Schloss allgemein. Hier herrschte seit dem Erscheinen der Eisriesen allerdings eine etwas bedrücktere, aufrührerische Stimmung. Trotz, dass der Waffenstillstand zu Jotunheim dadurch auf eine harte Probe gestellt wurde, schien niemand Fragen zu stellen. Dies konnte allerdings auch daran liegen, dass keiner die Antworten darauf hören wollte. Odin und Thor rätselten noch immer, wie die Eisriesen in Asgards Schloss einfallen konnten. Die Frage aber, was sie wollten, hatte sich noch am Tag des Geschehenen geklärt.
„Den Göttern sei Dank haben sie die Urne nicht gefunden. Wir müssen ein Exempel an ihnen statuieren, damit so etwas nicht nochmal von den Jotunen versucht wird." donnerte Thor im Thronsaal und lief wie ein Raubtier auf und ab. Odin schien die Kampfeslust seines Erstgeborenen nicht zu gefallen, denn er antwortete: „Es ist nicht ratsam Feuer mit Feuer zu bekämpfen. Eine unüberlegte Aktion könnte ganz Asgard ins Verderben stürzen.". „Vater, ich bitte dich. Wir müssen uns für den Durchbruch unserer Grenzen rächen! Das sieht Loki bestimmt auch so." fuhr Thor fort und sah seinen Bruder abwartend an. Dieser zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, ob das so ratsam wäre. Was, wenn Vater Recht hat?" fragte er seinen Bruder, woraufhin dieser sagte: „Das hat er aber nicht. Genau das ist auch der Grund, warum ich König werde und nicht du. Manchmal hat ein König Entscheidungen zu treffen, die ihm nicht gefallen.". Nun schaltete sich Odin wieder ein: „Du bist aber noch kein König! Und mit dieser Einstellung, die du gerade an den Tag legst, wirst du auch nie König werden!". Odin und Thor diskutierten noch eine ganze Weile, bis es Loki anscheinend zu viel geworden war und er aufstand und den Saal verließ. Einige Zeit später schien es den beiden auch zu viel geworden zu sein und sie lösten ihre Diskussion auf.
Während Thor in Richtung seiner Gemächer verschwand, begab sich Odin geradewegs auf den Weg in die Schatzkammer. Unten angekommen, lief er in Richtung der Urne, welche die Jotunen versucht hatten zu stehlen und davor stand Loki, mit dem Rücken zu ihm gedreht.
„Bin ich verflucht?" fragte er Odin und als dieser es beneinte, fragte er etwas lauter: „Was bin ich dann?". „Du bist mein Sohn." antwortete ihm Odin.
„Was bin ich noch?...Die Urne war nicht das Einzige, was du damals aus Jotunheim mitgebracht hast, oder?" sagte Loki und drehte sich zu seinem Vater um. Seine Haut war so blau, wie die eines Eisriesen und er sah seinen Vater enttäuscht an, als er auf diesen zulief. Dabei wurde seine Haut mit jedem Schritt weniger blau und er nahm wieder seine normale Gestalt an. „Wieso?" fragte Loki nun lauter. Odin sah ihn schwach an: „Du warst doch nur ein unschuldiges Baby. Recht klein für das Kind eines Eisriesen. Du wurdest zum Sterben zurückgelassen und ich habe dich aufgenommen und wie meinen eigenen Sohn großgezogen.". „Ich bin Laufeys Sohn." sagte Loki geschockt und fragte, als Odin dies bejaht hatte, wieso er ihn mitgenommen habe. „Du warst ein unschuldiges Kind." antwortete der Allvater, doch Loki schüttelte wütend den Kopf: „Nein, da muss mehr dahinter stecken. Du hast mich nicht ohne Grund gerettet.". Odin nahm einmal tief Luft und erklärte: „Ich dachte, wir könnten dadurch mit Jotunheim einen dauerhaften Frieden schaffen und beide Reiche einen.". Loki sah ihn entgeistert an: „Also bin ich nicht mehr als ein anderes gestohlenes Relikt?! Hier weggesperrt bis du eine geeignete Verwendung für mich hast?!". Odin schüttelte den Kopf und antwortete ruhig: „Du verdrehst meine Worte.".Doch diese Beruhigungsstrategie schien bei Loki nicht zu funktionieren, denn dieser schrie seinen Vater weiter an: „Du hättest mir von Anfang an sagen können was ich bin. Wieso hast du es nicht getan?". „Du bist mein Sohn und ich wollte dich schützen." antwortete ihm der Allvater. „Wieso? Weil ich das Monster bin, vor dem Eltern ihren Kindern warnen?!... Jetzt ergibt das alles Sinn. Weshalb du Thor die ganzen Jahre lang bevorzugt hast. Egal wie sehr ich es versucht habe dich zufrieden zu stellen, du liebst mich nicht. Du hättest nie zugelassen, dass ein Eisriese auf dem Thron Asgards sitzt, nicht wahr?" fragte Loki und sah kurz darauf schockiert zu Odin, als dieser regelrecht in sich zusammenfiel und begann einzuschlafen. Loki rief noch die Wachen zu Hilfe, ehe er aus der Schatzkammer lief.
So, nun wären wir wieder bei einem Dramapunkt angelangt. Jetzt wissen wir zwar das, was uns allen schon klar war, aber wie wird Alvara darauf reagieren? Seid gespannt und bleibt dran, das nächste Kapitel kommt bald.
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Gleich und gleich gesellt sich gern | Loki FF
FanficEs heißt ja bekanntermaßen "Gegensätze ziehen sich an". Dass das allerdings nicht immer der Fall sein muss, zeigt die Geschichte einer jungen Göttin, die mit ihren Vater an den asischen Königshof kommt. Alvara ist eine Asin und die Göttin der Jagd...