Ein seltsam sirrendes Geräusch klang in Zukos Ohren wieder. Eine Feuerwespe?, dachte er schläfrig und drehte sich auf die andere Seite. Dann hörte er ein Wusch, wie das Wirbeln von Aangs Luftbändigung und ein krachendes Beben war unter ihm zu spüren.
Alarmiert sprang Zuko in die Höhe.
Vor ihnen versperrte eine Delegation gewaltiger Luftschiffe die Sicht auf die Schlucht. Das blutige Rot neben den schwarzen Zacken sprach eine eindeutige Sprache – Feuernation.
Bevor die nächste Kanonenkugel sie treffen konnte, schloss Aang geistesgegenwärtig, wie er war, die Drehtüren um ihren Schlafplatz mit einem Schwung seiner Luftbändigerkräfte. Das Erschüttern von Metall auf Metall klang laut in ihren Ohren. Zuko konnte nicht anders, als bestürzt mit den anderen Blicke zu tauschen, ob die Türen halten würden.
Das Erschrecken und die Angst hatte der Truppe den Schlaf aus den Gesichtern gewischt. Schnell packten sie ihre Sachen zusammen und luden sie auf Appa, während die Decke über ihnen bedrohlich zu bröckeln begann.
„Pass auf", schrie Zuko. Er stürzte nach vorne, im Kopf das schreckliche Bild, wie Katara von dem herabstürzenden Felsbrocken zerquetscht wurde. Mitten in der Luft erfasste er ihren grazilen Körper und stieß sie mit sich zu Boden, während der Staub und abgesplitterte Steinbrocken um sie herum flogen.
Erschrocken sah sie zu ihm auf, die eisblauen Augen geweitet. „Was tust du?"
„Ich halte Steine davon ab, dich zu erschlagen".
Verwirrt sah sie auf seinen Körper, der, wie Zuko bemerkte, unangenehm nah an ihren gepresst war. Auf einmal spürte er die Hitze durch seinen Körper strömen und sein Herz deutlich beschleunigen, während ein nicht ganz so kleiner Teil in ihm sich danach sehnte, sie so nah bei sich zu spüren.
„Ich wurde nicht erschlagen". Sie verzog leicht amüsiert das Gesicht. „Geh jetzt von mir runter".
Zuko stand auf und zog die Augenbraue hoch. „Ich nehme das als ein Dankeschön".
Katara lief zu der restlichen Gruppe zurück. Als der Prinz ihr hinter her sah, bildete sich ein Klos in seinem Hals. Er würde diese Entscheidung treffen müssen, für sie und die Anderen... Die Gewissheit, dass Katara in Gefahr war, machte ihn wütend.
Niemand durfte ihr etwas antun! Niemand würde es wagen!
Zuko wandte sich ihren Angreifern zu, die Arme zum Kampf erhoben. Er atmete tief aus.
„Was tust du?" Aang schrie entsetzt zu Zuko hinüber.
„Geht vor". Er schaute kurz über die Schulter, um zu sehen, wie Toph einen Fluchttunnel durch den Berg bändigte. Aang mühte sich mit Appa ab, ihn hinein zu drängen.
„Ich halte sie auf". Der Prinz sah wieder nach vorne. „Ich glaube, das ist ein Familienbesuch".
Die prickelnde Hitze in den Adern, schwang Zuko seine Arme durch die Luft, um die nächste Kanonenkugel abzuwehren.
Zuko fühlte nicht viel in den nächsten Sekunden. Das einzige, was er hörte, war das eigene Blut neben Aangs entsetzten Schrei durch seine Ohren rauschen. Alles verschwand neben ihm, zu einem undurchsichtigen Schleier aus Farben, der an ihm vorbei zog, während er rannte. Zuko rannte – auf Azula zu.
Sie thronte auf der obersten Spitze des vorderen Luftschiffes, standhaft und bedrohlich. Wie immer. Trotz der Entfernung konnte sich Zuko gut das freudlose Lächeln um ihren Mund vorstellen.
„Was tust du hier?", schrie er durch den Wind.
„Denkst du nicht, es ist offensichtlich?" Azula hob lächelnd die Augenbrauen. „Ich feiere, dass ich bald ein Einzelkind sein werde".
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Ein verloren geglaubter Traum
Fanfiction„Warum hasst du mich so sehr?" „Was?" Katara sah ihn erstaunt an. „Das tust du doch, oder nicht?" Zukos Augen funkelten. „Von allen Menschen hier hattest du am meisten ein Problem mit mir". „Ein Problem?". Katara lachte auf. „Weißt du, womit ich...