"AVA?!" ich schrecke hoch. Mein Kopf fühlt sich an, als hätte jemand tausende Stecknadeln hineingesteckt. Meine Mutter steht vor meinem Bett und sieht sehr wütend aus. "Was denn?" frage ich verschlafen. "Es ist 14 Uhr und du liegst immer noch im Bett." stellt sie fest. "Ja ich war gestern aus. Mit Freunden." Murmele ich und lasse meinen Kopf wieder auf das Kissen fallen. Ich trinke nie wieder Alkohol. "War es denn schön?" Ihre Stimme klingt sanfter. "Ja war es." "Denkst du bitte daran, dass in 5 Wochen die Uni wieder los geht? Du musst dich jetzt schon vorbereiten, das ist sehr wichtig. Verstehst du?" Und da ist es wieder. Ihre Erwartungen an mich und dass ich nur Spitzennoten nach Hause bringe und 24/7 mit lernen verbringe. "Hm." grummele ich nur und sie geht aus dem Raum. Toll, jetzt bin ich hellwach und habe ein schlechtes Gewissen, wegen der Uni. Wie schafft sie es nur, mir ein schlechtes Gewissen zu machen, ohne es deutlich zu sagen? So ein Talent haben echt nur Eltern. Ich nehme mein Handy und checke meine Nachrichten. Ich habe 4 ungelesene in unserem Mädels Gruppenchat, in den ich gestern Nacht noch geschrieben habe.
Lauren: Alles klar. Treibs nicht zu wild😉
Vivien: OH mein Gott unsere Süße wird erwachsen 😢
Sarah: Leute ich bin bei Verónica sie ist am kotzen wollt ihr mit uns Taxi heimfahren?
Lauren: Ja wir kommen. @Ava viel Spaß dir du musst uns morgen allllllllleeeees berichten.Ich muss grinsen, als ich das lese. Schnell tippe ich eine Antwort:
Ava: Morgen ihr Schnapsluder😂. Naja viel gibt es nicht zu erzählen. wir waren auf einem Dach und haben die ganze Nacht geredet und uns dann Frühstück geholt.🤷🏼♀️
Ich lege mein Handy weg, bevor sie mich mit ihren Fragen bombardieren können und stehe auf.
Das warme Wasser rieselt über meinen Körper und bald fühle ich mich fast wie ein neuer Mensch.
Die Nacht mit Liv habe ich noch sehr deutlich vor Augen.
Lass mich dein etwas sein.
Hatte sie gesagt. Was sie wohl genau damit gemeint hat?
Nach einem Katerfrühstück, bestehend aus Bacon, Ei und Käse beschließe ich joggen zu gehen. Die Luft ist angenehm und frisch. Meine Schuhe donnern über den Asphalt und die Musik beschallt meine Ohren. Ich fühle mich frei und lebendig.
Ich laufe eine große Runde. Meine Lunge tut weh und ich bin komplett nass geschwitzt, aber es ist so ein gutes Gefühl. Ich dusche mich erneut schnell ab und dann kuschele ich mich aufs Sofa. Ich habe keine neuen Nachrichten, wahrscheinlich schlafen die anderen noch. Typisch, denke ich und muss wieder leicht schmunzeln.Die nächsten 2 Wochen vergehen unspektakulär.
Ich gehe noch zwei Mal mit den Mädels weg, aber Liv treffe ich nicht noch einmal. Ich bin enttäuscht. Ihre Worte, dass wir uns wiedersehen werden, waren nichts als leere Versprechungen. Andererseits was habe ich denn erwartet? Sie hat mir ja nicht mal ihre Nummer gegeben und denkt bestimmt schon gar nicht mehr an mich, während ich jeden Tag an sie gedacht habe.
Ich war wieder joggen, ich lies meinen ganzen Frust freien lauf, bis meine stechenden Seiten mich zwangen langsamer zu machen. Ich bleibe stehen und drücke meine Hände auf den Bauch. Meine Atmung geht schwer. Einfach toll. Ich versteh langsam warum es "Sport ist Mord" heißt. Den Rest der Strecke laufe ich zügig. Ich bin so in meiner Welt versunken, dass ich volle Kanne in jemanden reinlaufe. Tausende Flyer fallen auf den Boden "Alter pass doch auf."schnauzt der Typ mich an und fängt an alles aufzuheben. Erschrocken nehme ich einen Kopfhörer raus. "Sorry ich war zu versunken." er grummelt etwas unverständliches. Ich gehe neben ihm in die Hocke und helfe ihm beim zusammen sammeln. Irgendwoher kenne ich ihn. Aber woher? Plötzlich fällt es mir ein. "Du bist der Typ, von dem Club." rutscht es mir raus und er zieht eine Augenbraue hoch und sieht mich belustigt an. "Da musst du schon konkreter werden." "Vor 2 Wochen hab ich euch nach einer Kippe gefragt und dann seid ihr wieder reingegangen und ich hab mich noch mit Liv unterhalten." In seinem Blick schimmert etwas auf. "Ah jaa. Du bist also Bambi." stellt er trocken fest. Wie bitte!? Bambi?! Er muss meine Gedanken gelesen haben denn er lacht. "Liv hat mir von einer Frau mit großen braunen Rehaugen erzählt. Bambi." sie hat von mir erzählt? Mein Herz hüpft leicht. "Naja mein richtiger Name ist Ava. Weißt du wo ich sie finden kann? Sie war sehr, naja, Geheimnisvoll am Ende" "Ja das ist sie wirklich. Man muss ihre Art einfach nur verstehen. Komm heute Abend zu der Adresse und zieh etwas sportliches an." Er tippt die Adresse in die Notitzen meines Handys ein und zwinkert mir zu, als er es mir wieder zurück gibt. Ich starre auf das Display. "Warte, was ist-" ich sehe auf, aber er ist verschwunden. Was haben die bloß immer alle mit ihrem geheimnisvollen Abgang? Meine Knie zittern und meine Hände kribbeln. Heute Abend werde ich Liv wiedersehen.
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Adrenaline
RomanceAva ist eigentlich ein ganz normales Mädchen mit einem normalen Leben. Dies ändert sich aber schlagartig, als sie eines Nachts auf Liv trifft. Sie ist von Beginn an ein Rätsel, welches Ava aber unbedingt lösen möchte. Gemeinsam begeben sie sich au...