Kapitel 25

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Mein Herz bleibt kurz stehen. Ich bin wie gelähmt vor Angst. Liv sieht Kreide bleich aus und alles an was ich denken kann ist sie in Sicherheit zu bringen. Ich will sie gerade weg ziehen, als ein zweiter Schuss die Stille der Nacht zerreißt. Das scheint die starre in meinen gliedern zu lösen. Liv und ich rennen los. Aber nicht weg sondern zur hinteren Tür des Wagens. Die kampfschreie sind verstummt und ich weiß nicht wie viel Zeit uns noch bleibt. Die Tür ist mit einem Schloss verriegelt. Verzweifelt rütteln wir daran herum aber nichts passiert. Schritte nähren sich uns und einer der Fahrer kommt mit erhobener Waffe auf uns zu. "Weg von dem Wagen! " schreit er. Blut läuft an seiner Schläfe hinab und sein Blick ist irre. Wir heben unsere Hände in die Luft und gehen einen Schritt vom Wagen weg. Er lädt die Waffe durch und richtet sie genau azf meine Stirn. Ich sehe in den dunklen Lauf und plötzlich überkommt mich eine stoische Ruhe. Kalte Gewissheit durchflutet meinen Körper. Durch das Rauschen meines Blutes in den Ohren kann ich einen spitzen Frauen Schrei hören. Liv? Der Mann spuckt einen Batzen Blut auf den Boden. "Ihr habt meinen Bruder ermordet!"schreit er. Ich sage nichts, sondern schaue ihm einfach nur in die Augen. Im Augenwinkel sehe ich wie Liv sich langsam bewegt. Ich muss ihn ablenken. "Ihr Verlust tut mir leid." sage ich und die Stimme klingt fremd. "Fickt euch. Ihr und eure Kumpels seid Mörder alle zusammen. Ich werde ihn rächen."ich sehe wie der Finger sich am Abzug anspannt. Ich schließe die Augen und warte auf den Tod. Der Schuss fällt aber ich höre wie der Mann gestoßen wird und mich somit verfehlt. Die Kugel landet irgendwo hinter mir. Ich höre den Mann mit jemandem ringen. Ein lauter Schlag, vermutlich auf den Kopf, ist zu vernehmen und etwas pumpst zu Boden. Langsam öffne ich meine Augen wieder. Der Mann liegt bewusstlos auf dem Boden über ihn steht Liv, seine Waffe in der Hand. Sie zittert und an ihrer Lippe klebt Blut. Unsere Begleiter tauchen auf. Alle übel zugerichtet und starren fassungslos auf den Bewusstlosen Mann. Niemand sagt etwas. Schließlich bin ich es, die das Schweigen bricht. "Los. Er muss einen Schlüssel für das Schloss dabei haben." Liv geht langsam in die Knie und findet den schlüssel schließlich in seiner Brusttasche. Wir öffnen mit vereinten Kräften die gepanzerte Tür und legen den Inhalt offen. Wir packen die Geldbündel in die Rucksäcke der Männer und gehen zurück zum Gebäude. Meine Beine geben nach und ich Lande zitternd auf dem Boden. Ich wäre heute fast gestorben. Das Adrenalin hat alle Ängste ausgeschaltet doch jetzt kommen sie doppelt zurück. Liv umklattert mich und streicht mir durchs Haar. "Es ist alles gut. Wir sind in Sicherheit." flüstert Sie und ganz leise dringen die Worte in mein panisches Hirn. Eine Weile bleiben wir so liegen als wir zmejas Stimme vernehmen. "Großartig. Ihr zwei seid besser, als ich angenommen habe." das Lob sickert wie Sirub zu mir durch. Ich bekomme mittlerweile wieder Luft und stemme mich noch etwas zittrig hoch. Liv stützt mich. "Was machen wir mit dem Chaos?" fragt Liv und zeigt wage in die Richtung des Wagens. "Lasst das meine Sorge sein Ich habe dafür Spezialisten." Zmeja winkt gelassen ab. Ich tippe Liv an. "Bring mich hier weg." flehe ich fast, sie nickt. "eure Belohnung wird euch erreichen fürs erste könnt ihr gehen." sagt zmeja und das lassen wir uns nicht zwei mal sagen. Wir lassen die sturmmasken auf bis wir eine gute Entfernung zwischen uns und das Autowrack gebracht haben. Meine Haare kleben schweißnass an meinem Kopf der kühle Wind läßt mich frösteln. Wir reden kein Wort bis wir daheim sind.
Ich habe grade meine Schuhe ausgezogen, als Liv mich in ihre Arme zieht. Ich genieße die Umarmung und lass mich von ihrer Wärme einlullen. "Ich dachte heute, dass ich dich verlieren werde." flüstert sie an meinem Scheitel. Zu meiner Überraschung höre ich, dass sie weint. "Baby. Ich bin hier und es geht mir gut. Alles ist gut." ich wischte ihre Tränen weg und sie versucht ein Lächeln zustande zu bringen, doch in ihren Augen sehe ich, dass nicht alles okay ist. "Heute war alles sehr viel wir sollten uns ins Bett kuscheln und schlafen gehen." sage ich und ziehe sie sanft in Richtung Schlafzimmer. Erst jetzt spüre ich, wie unendlich müde ich bin. Meine Glieder sind schwer und ich schaff es kaum mich auszuziehen.
Eng aneinander gekuschelt liegen wir unter der Decke. Meine Finger malen kleine Kreise auf ihrem Rücken was sie mit einem wohligen grummeln kommentiert. Sie hält mich so fest, dass ich kaum richtig Luft bekomme. Aber ich weiß, dass sie grade spüren muss, dass ich da bin also bewege ich mich nicht bis mich eine angenehme Schwärze einhüllt.

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