Kapitel 2

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David folgte mir zum Englischzimmer, und da dieser Raum ziemlich klein war, hatte unsere Englischlehrerin nichts dagegen, dass wir uns jedes Mal anders setzten.  So kam es das sich David neben mich setzte, was echt komisch war, weil die Klassenkameraden mich erstmal anstarrten und fragend in David und meine Richtung blickten. So stellte ich ihnen David vor: "Leute, dass ist David, er geht ab heute in unsere Klasse." Kurz darauf wurde er freundlich begrüßt. Samira und Julia, mit denen ich mich am besten in der Klasse verstehe, grinsten mich schief an, als David mal nicht hinschaute.

Als dann die Klassenzicke Michelle und ihre Anhänger (die Jungs, die ihr auf Schritt und Tritt folgen) kamen, wurde es kurz still im Raum. Man sah ihm am Blick an, dass David nicht wusste, was los war, also flüsterte ich ihm zu: "Nimm dich vor ihnen in Acht. Die machen echt jeden fertig - zur Zeit mich. Kann also sein, dass du da jetzt auch mit reingezogen wirst."  Seine Antwort ließ mein Herz kurz aussetzen. "Das stört mich nicht. Du bist echt nett. Ich weiß nicht, was die gegen dich haben." Oh, bummbum…

"Aha aha, wen hat unsere Jasmin denn hier neben sich", zog mich Michelle auf. Ich sah David an und er … er lächelte? "Ja, also ich bin der David und ich weiß nicht, was los mit dir ist. Jasmin ist bis jetzt das höflichste Mädchen, dass ich hier getroffen habe. Daran kannst du dir ein Beispiel nehmen. Wie auch immer du heißt..", antwortete David für mich und ich hörte wie Michelle einatmete, damit hatte sie nämlich nicht gerechnet. "Mein Name ist Michelle und du kannst mich mal", zischte sie und ging auf ihren Platz. Ich grinste David an und flüsterte ein "Danke".  Dann betrat Frau Brick das Zimmer und nach der Begrüßung und dem Vorstellen von David, begann sie mit dem Unterricht.

 Als es zur Pause klingelte stürmten die meisten aus dem Zimmer. David, Samira, Julia und ich blieben jedoch noch drin. "Jetzt erzähl doch mal, David", fragte Julia, "was hast du so für Hobbies?" - "Nun ja, ich spiele Fußball. Und ich mag Tiere", erwiderte er. Moment, hatte er grade gesagt, dass er Fußball spielt?! "Du spielst auch noch Fußball?!", hörte ich mich fragen, "In welchem Verein hast du da gespielt?" David schaute mich an und grinste: "Tja, das wüsstest du wohl gerne, was? Kannst du dir das nicht denken?" - "Aber, aber bist du nicht im Fanclub? Das müsstest du doch dann gar nicht, oder?" Ich war verwirrt und nicht nur ich, am verwirrtesten glotzten Sami und Julia. Ich klärte sie erstmal auf: "Er kommt aus Dortmund und ist im BVB-Fanclub, obwohl er dort spielt." Jetzt verstanden sie. "Wir lassen euch beide mal kurz allein. Wir gehen mal Näschen pudern", lachten sie und gingen davon.

"Warum hast du mir das nicht erzählt, dass du dort spielst?" Ich sah David fragend an. "Ich weiß nicht. Ich spiele ja zur Zeit nicht dort, weil ich hier wohne und damit ich mir die Spiele und alles mit angucken kann, sobald ich mal dort bin, bin ich dem Fanclub beigetreten. Verstehst du", fragte er. "Das ist ja jetzt voll schade. Wo willst du denn hier trainieren? Unsere Vereine sind alle nicht so gut." - "Tja, das weiß ich auch noch nicht. Ich hab aber mit meinem Trainer gesprochen und er meinte, weil ich so talentiert bin, darf ich jederzeit, wenn ich in Dortmund bin, zum Training vorbei kommen. Außerdem sagte er, ich solle mir einen Verein suchen und dort in der Schulzeit und so trainieren. Er sprach von Förderung für den ganzen Verein." Ich war überrascht. Talentiert - ich hatte nicht ernsthaft den nächsten Profi der Bundesliga kennengelernt?! Wie geil!

"OMG! Dein Ernst?! Kannst du mich mal kneifen? Das ist doch ein Traum!" Ich sprach so schnell, dass ich mich fast verschluckt hätte. "Hey ganz ruhig. Das ist kein Traum", lachte David. Mir kamen die Tränen. >Kann es sein, dass ich endlich mal Glück hatte im Leben?<, dachte ich. "Eh, nicht weinen. Warum überhaupt Tränen?" - "Ich glaube, ich habe endlich mal Glück im Leben", gestand ich ihm. Er reichte mir ein Taschentuch und ich entfernte die restlichen Tränen. Über verschmierten Mascara musste ich mir keine Sorgen machen - ich trug ihn selten auf.

David und ich unterhielten uns noch über dies und das und dann klingelte es auch schon zur nächsten Stunde und die anderen kamen zurück ins Zimmer. Heute war Dienstag und am Dienstag hatte wir zwei Unterrichtsblöcke im selben Raum.

Etwas später betrat unser Geografielehrer Herr Mertent den Raum und begann mit dem Unterricht.

Verliebt - w.d.S.e.i. II FF BVBWo Geschichten leben. Entdecke jetzt