Kapitel 11

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Der restliche Tag wurde noch ganz schön, abends grillten wir sechs wieder alle. Hatten Spaß. Aber lange blieben wir alle nicht auf. Anton und Marie verabschiedeten sich mal wieder als erstes. Markus, Sina, David und ich lachten noch über unsere Dummheit an der Tagen zuvor. "Wie konnten wir nur so blöd sein." Lachend schüttelte Sina den Kopf. "Ja, es hätte uns einige Streitereien weniger gekostet, dann wäre es viel harmonischer gewesen", stimmte David ihr zu. Auch Markus und ich nickten zustimmend. Nach zehn Minuten rumalbern stand David auf, griff meine Hand und sagte zu Markus und Sina: "Ihr könnt gerne noch hier sitzen bleiben, aber ich bin müde und ich möchte gerne in Jasmins Zelt übernachten, da es ja morgen sicherlich nicht geht." Markus und Sina schauten sich an und sprachen wie aus einem Mund: "Aha, aha! Was hab ihr denn so vor?" Ich spürte wie mein Gesicht rot anlief.

David hingegen nahm es scheinbar gelassen und meinte nur: "Nichts, wir wollen ja nix überstürzen. Nur ein bisschen kuscheln." Und dafür war ich ihm sehr dankbar. Wir würden warten. Er würde warten, bis ich soweit wäre. Dafür liebe ich ihn. Er ist verständnisvoll und aufmerksam, ja eigentlich sogar perfekt.

Doch trotzdem nagten an mir Zweifel, als wir zum Zelt gingen. Gab es denn keine dunkle Seite oder so an ihm? Niemand ist so perfekt, oder? Ich schob die Fragen beiseite, wollte einfach nicht mehr darüber nachdenken.

Ich zog ihn in mein Zelt und gab ihm einen Schmatzer auf die Wange. "Danke, dass du wartest. Mit du weißt schon…" Er nickte nur. Wir nahmen unsere Waschtaschen und gingen zur Sanitäranlage. Wir putzten unsere Zähne und ich setzte mein Gesicht auf Werkszustand zurück (etwas MakeUp und Mascara legte ich immer auf) und kämmte mir noch meine Haare. Im Zelt zog ich mich um. Das gleiche tat auch David, nur eben in seinem Zelt, weil er seine Sachen dort deponierte.

Ich hörte den Reißverschluss meines Zeltes, und wenig später lag David auch schon neben mir. Ich gab ihm einen Kuss. Er erwiderte ihn. Unser Kuss dauerte an und wurde wilder, leidenschaftlicher. Doch David beließ es bei dem Kuss, er ging nicht weiter. So wie er versprochen hatte.

Er lag hinter mir, weil ich immer auf meiner linken Seite schlief. Also legte er seinen Am um mich. Ich spürte seinen Atem in meinem Nacken. "Gute Nacht meine Süße", sagte David, küsste meine Haare, als wüsste er, dass ich gleich schlief. Ich antwortete ihm nuschelnd. "Nachti." Und dann war ich im Land der Träume.

*Davids Sicht*

Ich würde Jas zu nichts zwingen, was sie nicht will. Ich kann warten. Es ist viel schöner so. Das ist mir klar geworden.

Wie sie schläft. Ich sah ihr noch eine Weile zu, naja, also hörte mehr ihren gleichmäßigen Atemzügen zu. Dann schloss ich selbst die Augen, aber schlafen konnte ich noch nicht. Ich dachte nach. Wir würden nach Dortmund fahren. Jasmin würde meine Schwester sehen, weil sie ja mit zu dieser Übergabe kam.

Was hatte ich denn dort vergessen? Ich wusste es nicht.

Meine Gedanken sprangen von Thema zu Thema. Was würde Jasmin sagen, wenn ich ihr von meiner Schwester erzähle? Wie würde sie reagieren, wenn sie sie sieht? Ich habe Angst. Ich mag meine Schwester und ich möchte nicht, dass jemand über sie lacht oder sie einfach nur anstarrt. Die, die sie kannten, taten dies nicht. Aber war es mit Jasmin oder Julia auch so? Plötzlich schämte ich mich. Wie kann ich sowas nur denken? Jasmin würde doch nie jemanden auslachen, sie hatte doch ein großes Herz. Und Julia? Bei der ist es bestimmt genauso. Man, ich könnte mich ohrfeigen. Meine Gedanken wurden weniger durcheinander, wahrscheinlich, weil ich richtig müde war. Ich nahm mir vor, Jas erst etwas von meiner Schwester zu erzählen, wenn wir auf dem Weg nach Dortmund sind. Mit diesem Gedanke schlief ich ein.

Verliebt - w.d.S.e.i. II FF BVBWo Geschichten leben. Entdecke jetzt