Kapitel 13

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Die letzten Tage auf dem Zeltplatz vergingen wie im Flug. Auch den Regen haben wir überlebt.

Jetzt sitzen wir im Zug nach Hause. Fahrradfahren, wäre blöd gewesen, weil Jule ja auch noch da war. Außerdem wäre es mir viel zu anstrengend geworden. David schlief seit einer halben Stunde und Julia las. Ich hatte die Aufgabe alles abzuklären, also für Dortmund. Und ich sollte mit Julias Eltern reden. Also nahm ich mein Handy und rief an. Ich klärte das mit den beiden ab und dann reservierte ich drei Plätze bei dem Fernlinienbus. Ich suchte außerdem noch nach dem Hotel, von dem David mir bevor er eingeschlafen ist erzählt hat. Ich nahm mir dazu sein Handy. Er hatte ein größeres und außerdem noch genügend Datenvolumen, weil er nicht allzu oft in Facebook usw. rumhing, wie ich das immer tat. Ich fand die Seite des Hotels und schaute auf die Preise. 'Uff', dachte ich, 'günstig ist das ja nicht.' Ich reservierte aber ebenfalls.

Als ich das alles durch hatte, erreichten wir Berlin Hauptbahnhof. Hier mussten wir umsteigen. Also weckte ich David und gab Julia bescheid. Im Bahnhof hatten wir noch etwas Wartezeit, in der wir essen gingen. Und dann kam unser Anschlusszug. Endlich nach Hause!

Wir kamen am späten Nachmittag an. Julia wohnte einige Orte weiter, sie blieb im Zug sitzen. Aber David und ich stiegen aus. "Okay, dann ruf ich dich nachher noch mal an. Ich hab das alles geklärt, was ich machen sollte." "Danke Schatz," sagte David und drückte mir einen Kuss auf die Lippen.  "Also, bis dann." Ich knuffte ihn leicht in die Seite und stieg auf mein Fahrrad. David tat es mir gleich. Allerdings musste er in die andere Richtung. Ich trat in die Pedale. Gleich bin ich zu Hause! Ich freute mich riesig wieder zu Hause zu sein. Auch auf Mila, auch wenn sie manchmal echt nervig ist. Aber sie ist nun mal meine Schwester und ich mag eben meine Schwester.

Als ich zu Hause ankam, stand Mila schon hinter der Tür und wartete darauf, dass ich diese öffnete. Dann warf sie die Arme um mich. "Du bist wieder da!" - "Ja, aber nur die nächsten zwei Tage, dann fahre ich nach Dortmund, wie du vielleicht schon gehört hast." Sie sah mich entsetzt an. "Was??! Das haben mir Mutti und Vati gar nicht gesagt, och man." Ich musste lachen. "Ach, komm! Sind wir mal ehrlich, morgen gehen wir uns eh schon wieder an den Kragen und dann bist du froh, dass ich wieder fahre." Nun stimmte sie mit in mein Lachen ein. "Ja, da hast du recht!"

Etwas später erfuhr ich von ihr, dass Mutti und Vati unterwegs seien und erst spät nach Hause kommen würden. Also fing ich schon mal an, meine Sachen in die Waschmaschine zu stecken, damit sie morgen dann gewaschen sind und ich weiter packen konnte. Danach rief ich bei David an und wir laberten ein bisschen. Und wir überlegten, was wir in Dortmund so alles machen könnten. Irgendwann musste er dann essen, also beendeten wir unser Telefonat. Dann machte ich Mila und mir noch ein paar Sandwiches. Und nach dem wir gegessen hatten, sahen wir noch ein wenig TV und dann gingen wir schlafen.

Am nächsten Morgen wurde ich wach, weil der Geruch von frischen Brötchen und Kaffee in meine Nase stieg. Ich blieb noch eine Weile liegen, bevor ich aufstand und mich anzog. Dann lief ich die Treppe runter zum Esszimmer, wo bereits ein leckeres Frühstück auf mich wartete.

Außerdem saßen dort meine Eltern. Wir begrüßten uns und dann aßen wir alle gemeinsam.

Nach dem Frühstück machte ich mich ans Packen. Morgen war Montag, morgen geht’s nach Dortmund.

***

Am frühen Montagmorgen trafen David und ich uns am Bahnhof, dort warteten wir auf Julia. Als sie aus dem Zug ausstieg, gingen wir zu unserem Taxi - in dem Fall Davids Vati. Er brachte uns zu der Haltestelle des Fernbusses. 

Dort angekommen flüsterten die beiden sich gegenseitig noch was zu.  Worum es wohl ging? David sah jedenfalls nicht gerade glücklich aus.

*Davids Sicht*

Mein Dad sagte mir, ich soll meine Schwester und meine Brüder, die bei ihr leben, von ihm grüßen.  Ich war froh, dass er es mir nur zu flüsterte. Was wäre wenn die beiden Mädels was hören würden? Ich verabschiedete mich von ihm und stieg mit Jas und Julia in den Bus.

Während der Fahrt gingen wir unterschiedlichen Beschäftigungen nach. Jas las, Julia strickte mit schwarz-gelbe Wolle, wahrscheinlich um sich schon auf diese tollen Stadt einzustimmen, und ich blätterte durch die Kicker. Aber wir unterhielten uns auch und hatten unseren Spaß, denn Jasmin überlegte, was die beiden machen könnten -außer shoppen. Dabei hatte sie nicht wirklich Ideen.

Trotzdem hatte ich Angst. Ich habe ja Donnerstag Geburtstag, aber das wissen sie ja nicht, die Jungs. Hoffentlich verstehen sie es und verraten nichts.

*Jasmins Sicht*

Wir kamen gegen 18 Uhr am Bahnhof in Dortmund an. Von dort liefen wir bis zu unserem Hotel, weil ich der Meinung war, dass es nicht so weit ist.  Ja, ich hatte mich über Google Maps erkundet und David hat nur zugestimmt. Es war also ziemlich weit bis dahin, aber wir hatten trotzdem unseren Spaß.

Nach gefühlten 100 Stunden standen wir endlich vor dem Eingang des Hotels. David checkte für uns ein, wir hatten ein Vierbettzimmer. Also zwei Räume mit je zwei Betten. Julia nahm sich das eine Zimmer, David und ich das andere. Es war nicht sehr groß, aber gemütlich und gut eingerichtet.

Die Frau an der Rezeption hatte uns gesagt, dass es bis 20 Uhr ein Abendbüffet gibt und nachdem wir unsere Sachen platziert hatten und uns frischgemacht, überkam uns der Hunger. Wir sahen auf die Uhr: 19.30. Hmm, nun aber schnell.

Also gingen wir in den Speisesaal und aßen. Es schmeckte sehr gut. Nach dem Essen gingen wir wieder auf unser Zimmer. Wir redeten noch eine Weile, bis Davids Handy klingelte. Er entschuldigte sich und ging aus dem Zimmer. Julia gähnte. "Ich geh mich jetzt mal bettfertig machen, ich bin hundemüde." Ich nickte nur. Auch ich war ziemlich müde. Jule verschwand im Badezimmer. Nach einer Viertelstunde kamen sowohl David als auch Jule wieder zu mir und der großen Couch zurück. "Also, morgen, so hat man mir gerade gesagt, soll ich zum Training kommen. Wollt ihr mit? Das ist bloß die U19…", fragte David uns. "Was heißt hier bloß die U19?! Klar kommen wir mit", antwortete ich und auch Julia war einverstanden. Ich sah ihm an, dass er sich freute. "Ich soll halb elf da sein." - "Okay, David. Ich geh jetzt schlafen. Bis morgen ihr beiden", gähnte Julia. Wenig später lagen auch David und ich im Bett aneinander gekuschelt. Wir schliefen sofort ein.

Verliebt - w.d.S.e.i. II FF BVBWo Geschichten leben. Entdecke jetzt