Kapitel 28

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*David*

Als Jas rausgerannt war, grinste Tanja nur blöd.

"Jetzt sind wir quitt, okay?"

Ich nickte, was blieb mir auch anderes übrig?!

Schließlich rannte ich also ebenfalls raus, also ich wollte, aber Manu fing mich ab.

"Lass sie erst mit Julia reden. Du hast ganz schön viel Mist gebaut. Ich steh trotzdem hinter dir, Bruder."

Er klopfte mir auf die Schulter und ich nickte. Dann ging ich raus und sah mich um, wo die beiden sein könnten. Tatsächlich fand ich sie auf dem Parkplatz, hockend auf der Bordsteinkante.

Ich ging hin und fragte sie, ob wir reden könnten. Sie verneinte und schrie mich an. Ich probierte es erneut, in dem ich mich richtig vorstellte. Aber keine Chance. Sie liebt mich nicht mehr, hat sie gesagt. Das saß. Aber ich konnte sie verstehen, ich hatte sie wirklich verletzt. Ich ging weg, als sie geendet hatte und mich ignorierte. Es tat weh. Aber was konnte ich denn rückgängig machen oder ändern? Nichts! Es war vorbei.

"David... Falls was ist, ruf mich an", ich erschrak, als ich Manus Stimme hörte.

Ich hatte nicht bemerkt, dass er mir gefolgt war.

"Ja, okay", antwortete ich ihm traurig.

Er wendete und ging. Weil er irgendwie eher als ich ahnte, dass ich jetzt allein sein wollte.

Ich rief Schmelle an und schilderte ihm kurzfassend die Situation. Er hörte nur zu und nickte vermutlich, obwohl ich das nicht sehen konnte. Das tat er immer, wenn er telefonierte und nur zuhörte. So auch, wenn er mit seiner Jenny redete - am Telefon oder auch im persönlichen Gespräch. Nachdem ich meine Zusammenfassung beendet hatte, fragte ich ihn, ob ich vorbei kommen könnte. Er war einverstanden, also machte ich mich auf den Weg zu ihm.

Dort öffnete er mir kurz nach dem Klingeln die Tür.

"Mensch, David! Was machst du nur für Sachen?!"

Das war seine Begrüßung. Na super. Ich pflanzte mich auf die Couch der Schmelzers, er setzte sich daneben.

"Ich hab's verkackt..." begann ich ihm zu erzählen.


*Julia*

Ich machte mir Sorgen um Jas. Sie tat hier gerade auf fröhlich und riss einen Witz nach dem andern. Ich wusste aber, dass sie das nur tat, damit wir uns um sie nicht sorgen. Die Nacht würde sie weinen. Und so schnell würde sie David auch nicht verzeihen, dass war mir ebenso klar. Sie war verletzt.

Nachdem wir den Döner verdrückt hatten - er schmeckte wirklich richtig gut- , sahen wir noch einen Film um den Freitag ausklingen zu lassen. Als dieser zu Ende war verabschiedete Jasmin sich von uns.

Diesmal schlief sie aber nicht in Kevins Bett, sondern im Gästezimmer. Manu und ich würden uns das Sofa teilen, weil ich wusste, dass Jas die Nacht in jedem Fall jemanden brauchte. Wir gingen also nicht zu meinem Schatzi nach Hause. Er würde die Nacht auf Kevins Couch auch ohne mich überstehen.


*Jasmin*

Ich sollte im Gästezimmer schlafen. Wo oder wie die anderen schliefen, wusste ich nicht.

Ich ging ins Bad, putzte meine Zähne und zog mein Schlafanzug an, welcher aus meinem neuen Trikot und einer kurzen Shorts bestand. Dann ging ich ins Bett.

Aber einschlafen konnte ich nicht. Wie ich es bereits geahnt hatte, musste ich weinen. Ich lag auf dem Bauch, den Kopf auf den verschränkten Armen. Irgendwann spürte ich, wie eine Hand meinen Rücken streichelte. Es war Julias. Dann legte sie sich zu mir. Sie flüsterte mir irgendetwas zu, was ich durch mein Schluchzen erst nicht hörte. Es war ihre beruhigende Stimmlage, also wurde ich auch ruhig. Wenig später war ich dann doch eingeschlafen.


***


Am nächsten Morgen wachte ich auf, als mir die ersten Sonnenstrahlen ins Gesicht fielen. Es war ein warmes Kribbeln und machte mich irgendwie munter und fröhlich. Julia lag nicht mir neben mir. Ich vermutete, dass sie, nachdem ich eingeschlafen war, etwas gewartet hatte und dann zu Manu gegangen ist.

Mein Verdacht bestätigte sich, denn die beiden lagen zusammengekuschelt auf Kevins Couch, als ich in die Küche marschierte. Irgendwie hatte ich gute Laune.

Und meine gute Laune veranlasste mich, ein schönes Frühstück für die anderen Drei und mich zu machen. Ich deckte den Tisch und machte Pancakes. Ich suchte überall, aber fand keinen Ahornsirup.

Schade, aber ich war - trotz guter Laune - zu faul zum Supermarkt zu laufen. Also musste Nutella auch ausreichen. Zack, stand das Glas auf dem Tisch. Ich kochte Kaffee und machte Cappuccino für mich. Zum Schluss suchte ich noch alles an Obst zusammen, was der Fisch im Haus hatte und machte eine große Obstplatte.

Mein Frühstück war irgendwie ähnlich meiner Laune, fröhlich, bunt und süß. Bloß nichts Herzhaftes!

Als der Kaffee dann durchgelaufen war, weckte ich erst Manu und Julia und dann ging ich hoch zu Kevin.

"Guten Morgen, Fischkopf! Frühstück wäre dann fertig. Aufstehen!"

Er drehte sich weg und zog die Decke über den Kopf, grummelte Unverständliches vor sich hin.

Tja, aber ich kann auch stur sein!

Ich sprang aufs Bett und schrie: "Herr Großkreutz, wenn sie nicht sofort Ihren Hintern aus dem Bett heben, werden wir die Pancakes alleine essen!"

Dann sprang ich wieder vom Bett runter und lief in Richtung Tür. Dort drehte ich mich noch mal um und musste schmunzeln, Kevin stand tatsächlich schon fast munter neben seinem Bett.

Lachend ging ich die Treppe nach unten in die Küche, wo ebenfalls schon zwei Hungrige auf mich warteten.

Ich drehte mich kurz um, damit ich die Pancakes von der Arbeitsplatte zum Tisch holen konnte. Als ich mich zurück drehte, saß Kevin fast atemlos mit am Tisch und sah mich wie ein Hund mit großen, bettelnden Augen an. Oder wie ein Karpfen, war mein nächster Gedanke...

Ich lachte los, stellte aber vorher noch vorsichtig die Schüssel mit den Eierkuchen auf den Tisch. Jetzt sahen die Drei mich fragend an.

"Kevin guckt wie ein Karpfen", klärte ich sie auf und wir verfielen alle in Gelächter.

Als wir uns alle wieder beruhigt hatten, stellte ich die Frage in den Raum, was wir heute machen wollen.

"Jetzt ist ja gerade Trainingspause, also ähm jaa..." begann Kevin zu überlegen.

"Zoo waren wir, FanWelt auch. Hmm..." dachte auch Manu laut nach.

"Hey, wie wäre es mit shoppen?!" Julia sah mit großen Augen in die Runde.

"Och nööö, nicht shoppen", maulten Kevin und Manu gemeinsam.

Mir fiel etwas ein...

"Doch shoppen! Und für euch Jungs: Ihr dürft auswählen, was wir zu Mittag essen."

Jetzt sahen sie schon etwas begeisterter aus, aber überzeugt waren sie noch nicht.

"Gut, dann bleibt ihr hier und zockt was-auch-immer und wir fahren zur Thier-Galerie."

Julia schaffte es, die Jungs zu überreden bei Kevin zu bleiben. War mir auch irgendwie recht, wenn ich so darüber nachdachte.


Verliebt - w.d.S.e.i. II FF BVBWo Geschichten leben. Entdecke jetzt