Auf der Flucht

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Unbeschwert liefen wir durch den Wald. Ich hatte meine Boots ausgezogen und konnte daher das frische weiche Gras unter meinen Füßen spüren.

Ich nahm kaum noch etwas war, außer dem Zwitschern der Vögel, den wunderbar warmen Sonnenstrahlen, die mein Gesicht wärmten und dem Duft. Es war ein ganz besonderer Duft, den nicht jeder wahrnehmen kann.
Der Duft der Freiheit.

Ich war so in Gedanken versunken, dass ich nicht bemerkt hatte, dass die anderen stehen geblieben waren und knallte geradewegs in Finn's trainierte Brust.

Erschrocken sah ich ihn in die Augen, während die Röte mir ins Gesicht stieg und murmelte ein kurzes: 'Sorry'.

Finn jedoch grinste mich jedoch selbstgefällig an und meinte lachend: "Kein Problem ich kann schon verstehen, dass du mit mir auf Tuchfühlung gehen möchtest.".

Nun fing auch ich an zu lachen und rief: "Nicht mal in deinen kühnsten Träumen.", und schubste ihn ins Gras, doch leider hielt Finn sich an mir fest, deswegen stolperte ich und ergriff Darius. Aber auch er hatte damit nicht gerechnet, deswegen fielen wir allesamt auf den Boden und fingen noch lauter an zu lachen.

Ich hatte die Arme hinter meinem Kopf verschränkt, ich lag auf dem Rücken und schaute in den Himmel. Es war beruhigend den Wolken zu zusehen wie sie langsam über den Himmel zogen. Ich schloss die Augen und genoss den Moment.

Doch etwas störte meine Ruhe. Es war ein tiefes, dumpfes Brummen, dass immer lauter wurde. Ich schlug meine Augen auf und sprang schnell auf.

"Leute wir müssen sofort hier weg!!!! Ich glaube hier ist ein Hubschrauber in der Nähe!".

Sofort standen beide auf, ich joggte in die Richtung, in der ich die Straße vermutete (da wir etwas benötigten an dem wir uns orientieren konnten), Darius und Finn folgten mir.

Der Hubschrauber schien und der Nähe zu sein, deshalb erhöhte ich mein Tempo und sprintete zu einer Gruppe von Büschen in etwa 500m Entfernung. Dort angekommen warf ich mich in das Gestrüpp und die beiden Jungs taten es mir gleich. Kurz kniff ich die Augen zusammen und presste meine Lippen fest aufeinander, um nicht laut los zu schreien.

Etliche kleine Zweige und Stöcke bohrten sich durch die Hose in meine malträtierten Schienbeine. Ich hatte das Gefühl auf glühenden Kohlen zu knien. Dich ich riss mich zusammen und versuchte einen kühlen, neutralen Gesichtsausdruck zu wahren.

Das dröhnende Geräusch war bereits ziemlich laut und entfernte sich glücklicherweise schnell wieder. Darius wollte gerade aufstehen, doch ich hielt ihn zurück.
Verwundert schaute er mich an, daraufhin antwortete ich leise: "Wir können noch nicht sicher sein, dass sie fort sind, wir sollten noch warten.".

Er nickte verstehend, keine 10 Minuten später wurde das Dröhnen wieder lauter. Ich vermutete. dass sie ein Gebiet umkreisten und wir befanden uns in diesem Gebiet. Eine verzerrte Stimme erklang laut von oben, als würde jemand in eine Mikro schreien (wahrscheinlich besaß der Helikopter Lautsprecher), trotzdem wusste ich sofort wessen Stimme es war.

"Ergebt euch sofort! Oder ihr werdet furchtbar leiden!!".

Finn sah mich erschrocken an, dann fragte er leise: "Haben sie uns etwa entdeckt?!".

Ich versuchte ruhig zu klingen: "Nein sicher nicht, sonst hätte sie uns nicht mehr die 'Chance' gegeben, uns zu ergeben, um somit keine weitere Fluchtmöglichkeit zu schaffen. Sie wollen, dass wir unseren Standort verraten, weil wir panisch werden.".

Nachdem wir eine Stunde im Gras gelegen haben, schienen sie endlich weg zu sein. Also setzten wir unseren Weg durch den Wald fort.

Wir liefen einige Stunden ohne Pause zu machen, denn je schneller und weiter wir uns vom Camp entfernten, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie uns finden.

Boot Camp 2.0Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt