Der Aufstand Teil 3

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Es gibt Momente im Leben, wo man nicht weiter weiß, man hat gekämpft und gelitten. Trotzdem findet man sich irgendwann in einer Situation wieder, die unlösbar scheint.
Aber die Frage ist nicht, ob es eine Lösung gibt, sondern bin ich bereit alles dafür zu tun das Unmögliche möglich zumachen.........

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Zwei Verletzte, eine Horde Männer, die uns im Nacken sitzt. Wir sind umzäunt von Mauern, die wir nicht ohne gute Vorbereitung und eine gewissenhafte Planung überwinden können. Keine Zeit zum Planen, keine Zeit zum überlegen, keine Zeit zum Handeln. Sie werden uns finden......

Was hält mich also noch davon ab, mich einfach zu stellen und zu hoffen, dass meine Einsicht die Strafe mildern könnte?

Ich sag es mal so: ich muss zugeben das ganze ist nicht so gelaufen, wie geplant. Die Ressourcen dieser Anstalt waren unmöglich abzuschätzen.

Trotz all dem haben sich heute alle Jugendlichen sich zusammen geschlossen und sich gemeinsam gegen diese grausamen Menschen und deren perfide Spielchen gewandt. Auch wenn sie es abstreiten werden, aber dieser Tag hat einen Aufstand und somit riesen Probleme ausgelöst. Denn jeder weiß, wie weit wir trotz unserer geringen Möglichkeiten gekommen sind.

Der Grund warum ich nicht aufgebe ist sehr simpel. Ich habe diesen Aufstand verursacht. Nur wegen mir stecken alle in dieser Situation.

Bekanntlich verlässt der Kapitän zuletzt das sinkende Schiff. Obwohl er weiß, dass es ist vorbei, hört er nicht auf zu kämpfen, er bleibt standhaft und gibt den anderen Hoffnung.

Ich hab nicht vor das sinkende Schiff zu verlassen, ich versuche das Schiff vor den unvermeidlichen Klippen zu schützen, egal wie gering die Chance ist und wenn das nicht funktioniert, dann gehe ich mit Würde unter!

Es war eiskalt draußen und immer noch ziemlich dunkel. Wir bewegten uns, so schnell es möglich, auf den uns unbekannten Teil des Geländes zu.

Ich weiß nicht was ich erwartet habe, aber ich war etwas enttäuscht nur drei Gebäude zu sehen, die in einer Art V-Formation angeordnet waren.

Sie ähnelten sehr den uns bereits bekannt Gebäuden, aber diese hier waren nicht so hoch.

Wir liefen zum mittleren Gebäude. Es sah aus wie eine Art Quartier sehr schlicht, aber trotzdem relativ gemütlich eingerichtet.

Eine cremefarbene Tapete zierte die Wand. Es gab eine kleine Küche, mehrere Schlafzimmer und Bäder.

"Am besten ihr bleibt erst einmal hier, sucht euch etwas zu Essen und ruht euch aus, ich peile in der Zeit die Lage. Ich lass euch ein Gewehr da, aber falls sie kommen sollten und ihr absolut keine Chance habt, dann benutzt es lieber nicht, sonst macht ihr sie nur wütender. Es tut mir furchtbar Leid, wie das alles hier gelaufen ist. Ich weiß es ist meine Schuld.....".

Ich nahm mir die restlichen Waffen und wollte mich gerade auf die Suche nach einem Zugang zum Dach machen, als der Junge im weißen T-Shirt sagte: "Du hast nichts Falsches getan! Im Gegenteil, du hast heute allen ein Geschenk gemacht. Du hast uns unsere lang verschollene Hoffnung wieder gegeben. Und dafür möchte ich dir danken!", er streckte mir seine Hand mit einem freundlichen Lächeln entgegen. Ich ergriff sie und schüttelte sie kurz. Alle anderen lächelten mich ebenfalls an, als wollten sie bestätigten die Worte des Jungen damit bestätigten.

Ich drehte mich um und ging. Nach kurzer Suche fand ich den Aufgang zum Dach und stieg hinauf.

Der eiskalte Wind war nun deutlich zu spüren. Erst jetzt begann ich zu frieren. Aber nicht einmal der Winter konnte mich dazu bringen wieder reinzugehen.

Ich begab mich zu der Seite des Daches, an der ich eine Aussicht auf die Richtung hatte, aus der wir gekommen waren. Ich legte mich auf den Bauch setzte das erste Gewehr so an, dass ich gut zielen konnte und verteilte die restlichen so um mich herum, dass sie greifbar waren.

Dann wartete ich.

Nach fünf Minuten konnte ich die ersten Männer sehen die sich in unsere Richtung bewegten. Sie verteilten sich, wahrscheinlich um uns schneller finden zu können.

Ich zielte auf den der weitesten hinten war, immerhin erhöhte das die Wahrscheinlichkeit, dass sie erst zu spät bemerken, dass die beschossen werden.

Ich zielte und der erste ging auch schon zu Boden. Das Betäubungsmittel, in den Pfeilen, war offensichtlich ziemlich stark.

Dann visierte ich schnell die anderen an. Die drei sanken ebenfalls nach und nach zu Boden.

Die nächsten fünf Männer kamen und auch sie traf ich.

Ich war etwas überrascht, wie gut meine Trefferquote war.

Mich ergriff eine gewisse Erleichterung.

Doch keine zwei Minuten später konnte ich sechs herannahende Jeeps sehen.....
Panik machte sich in mir breit.

Sie fuhren ziemlich schnell und umstellten das Gebäude. In diesem Moment fragte ich mich, warum sie sich so sicher waren, dass wir uns gerade in diesem befanden?!

Aber mir blieb keine Zeit weiter darüber nach zu denken. Ich musste etwas tun! Aber was?? Was konnte ich denn noch machen?

Da sich die meisten Männer vor dem Eingang postiert hatten, schoss ich zuerst auf die Männer der Rückseite des Gebäudes.

Natürlich blieb das nicht unentdeckt.

Ich wurde ebenfalls beschossen. Schnell ging ich in Deckung, um nicht getroffen zu werden.

Eine wütende Stimme war zu hören, ich konnte zwar nicht verstehen, was diese Person sagte, aber als ich hörte wie es am Eingang krachte, war mir klar, dass sie die Tür auf gebrochen hatten.

Schnell wand ich mich um, sodass ich den Aufgang zum Dach im Visier hatte. Aber nichts rührte sich.

Plötzlich hörte ich wie direkt neben mir etwas auf schlug, ich bekam einen heftigen Hustenanfall und meine Augen begannen unnatürlich stark zu tränen. Der Wind wehte ausgerechnet in meine Richtung, meine Sicht war total verschwommen. Ich konnte hören wie die Tür aufschlug und sich schwere Schritte in meine Richtung bewegten.

Ohne irgendetwas erkennen zu können, schoss ich blind in die Richtung aus der Schritte kamen.

Doch das brachte mir nicht viel. Mir wurde das Gewehr aus der Hand gerissen. Ein starker Schmerz durch fuhr mich, kurz verkrampften sich meine Muskeln, denn jemand hätte mir in die Nieren getreten. Dieser Moment reichte aus damit sie mich festhalten und mir Handschellen anlegen konnten. Ich versuchte zu treten und mich loszureißen, doch auch meine Füße wurden zusammen gebunden.

Sie drückten mich auf den Boden, sodass ich mich keinen Zentimeter mehr rühren konnte.

Da hörte ich eine energische männliche Stimme rufen: "Du hast uns ganz schön viel Ärger bereitet, aber ab sofort ist Schluss mit lustig!", es war die gleiche Stimme, die die Männer aus den Hubschraubern angewiesen hat.
Ich bekam Gänsehaut, denn etwas an dem Unterton der Stimme gefiel mir ganz und gar nicht.

Ich spürte ein kurzes Stechen im Nacken und dann wurde alles schwarz..

Boot Camp 2.0Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt