Mein Brustkorb senkte sich regelmäßig, völlig entspannt lag ich am Boden. Lautlos wurde die Tür geöffnet und durch meine halboffenen Augen konnte ich, mit Hilfe des Lichtscheins, die Personen erkennen.
Vier waren es, genau vier. Und bei einem zeichneten sich die Schlüssel an der Hosentasche ab.
Einer schloss die Tür, sehr gut so konnte nicht sofort Verstärkung anrücken. Viel zu lange habe ich hier an diesem Ort meine Zeit verschwendet. Aber genau das verschaffte mir die Gelegenheit, sie genaustens zu beobachten, zu studieren. Alle hatten offensichtlich eine solide Ausbildung im Nahkampf.
Der einzige Schwachpunkt ist der Überraschungsmoment. Diese kurze Zeit von etwa 2-4 Sekunden reicht aus, wenn man diese zu nutzen weiß, um die ganze Situation zu verändern.
Etwas klimperte hinter den Angreifern.
Sofort drehten sich alle um.
Das war der Moment, mein Moment.Ich setzte mich auf und trat den beiden Personen in der Mitte, in die Kniekehlen, sodass sie zu Boden fielen. Die beiden äußeren versuchten sich in meine Richtung zu drehen, aber ich sprang auf und schlug ihnen kurz gegen die Schläfen.
Sie sanken benommen zu Boden.Die beiden ersten wollten sich gerade aufrichten, da drückte ich sie runter und schlug ihre Köpfe auf den Grund.
Alle vier lagen bewusstlos am Boden, die Tür ging auf und ein Klatschen war zu hören."Bravo Sky ich hätte nicht gedacht, dass du es so schnell schaffst alle zu erledigen. Oh du dachtest dich nicht etwa, dass du die Kontrolle über das Ganze hier hast...", mit dem bescheuerten Grinsen, schaute er mir in die Augen.
"Alles was ich wollte war zu testen, wie leicht du dich unterkriegen lässt, immerhin war mir klar, dass du nach dieser Demütigung vor zwei Tagen, dir etwas cleveres ausdenken wirst, um dich zu revanchieren. Hast du wirklich gedacht, du könntest mich so leicht täuschen, wie Mr. Jones?!.
Ich sank auf den Boden, fuhr mir durch die Haare, vergrub mein Gesicht in den Händen und fing an zu schluchzen.
Ich spürte einen warmen Atem an meinem Ohr: "Das Spiel hat gerade erst begonnen". Ein kurzer Druck an meinen Hals und meine Augen schlossen sich.*************************************
Dunkelheit nichts als Dunkelheit und das Tag, für Tag, für Tag.
Manchmal dachte ich hätte vergessen, wie die Welt draußen aussieht. Immerhin sehe ich nichts, als tiefe dunkle Schwärze, die mich die ganze Zeit umgibt.Aller zwei Tage bekomme ich ein Stück Brot, immer wenn ich gerade aufwache, liegt es vor mir, ich kann es zwar nicht sehen, aber dafür riechen.
Unglaublich wie abhängig man doch vom Sehsinn ist, aber das wird einem erst bewusst, wenn man nicht mehr in der Lage ist zu sehen. Man hat die Wahl entweder man lässt sich von der Schwärze einnehmen, oder man schärft dafür seine anderen Sinne. Ich habe mich für letzteres entschieden.
Egal wo man eingesperrt ist, man braucht immer etwas, um sich zu beschäftigen, damit man nicht durch dreht, ich fing an zu zählen, die Kettenglieder, die mich im Zaum halten, die Brotkrümel die ich esse, die Sekunden die vergehen, wenn ich wach bin, all das zählte ich immer und immer wieder.
Geschlagen wurde ich natürlich auch, immer dann wenn ich es wenigsten erwartet hatte, tauchten sie auf. Die Schmerzen waren furchtbar und immer wieder dachten sie sich neue Methoden aus, um mir weh zu tun.
Ich versuchte das System zu erkennen, nachdem sie den Zeitpunkt der Prügelattacken festlegten, das war meine zweite Beschäftigung.Die Qual schien kein Ende zu nehmen, bis sich die Tür öffnete, obwohl ich munter war. Zusammengesunken saß ich an der Wand und schützte meine Augen vor den hellen Lichtstrahlen, die in mein Gesicht fielen.
Eine mir wohl bekannte Stimme sagte: "Ich hoffe du hast deine Lektion fürs erste gelernt."
Leise mit brüchiger Stimme antwortete ich: Ja Sir".
"Ich kann dich nicht verstehen Sky."
"Ja Sir", wiederholte ich etwas lauter, doch es klang immer noch erbärmlich.
"Holt sie raus!", befahl er und ergötzte sich währenddessen an meinem bemitleidenswerten Anblick.
Zwei Männer lösten die Fesseln und halfen mir hoch. Meine Beinmuskulatur hatte in der Zeit ziemlich abgenommen, sie mussten mich fast raus tragen. An das normale Laufen war ich einfach mehr nicht gewöhnt. Ich musste die Augen anfangs zusammen kneifen, bis sie sich an das viele Licht wieder gewöhnt hatten.
Sie brachten mich in den Speisesaal, wahrscheinlich, als eine Art Botschaft für alle anderen: 'Haltet euch an die Regeln, denn sonst werdet ihr auch so zugerichtet'.
Ich bekam ein Tablet mit genügend Essen darauf, mein Blick streifte durch den Speisesaal, langsam bewegte ich mich in Richtung meiner Freunde. Darius stand neben dem Tisch und sah mich, genau wie alle anderen, entsetzt an. Ich stellte mein Tablet ab.
Da hörte ich einen Mann rufen: "Mr. Mason will dich sofort sehen!".
Schnell zog ich Darius in eine flüchtige Umarmung und flüsterte ihm ins Ohr: "Pass gut darauf auf.", Ich zwinkerte ihm freudig zu, setzte danach aber sofort wieder mein trauriges Gesicht auf. Darius war sichtlich verwirrt.
Ohne noch etwas zu sagen, drehte ich mich um und wurde aus dem Saal geführt.
Mr. Mason sah mich Wut entbrannt an: "Du hast das die ganze Zeit geplant habe ich recht? Dir ging es nie darum dich zu rächen. Das einzige was du von Anfang an bezwecken wolltest, war es die Schlüssel zu stehlen.".
"Nein Sir natürlich nicht!".
"Wo sollten sie denn sonst sein?!", fragte er, dabei baute er sich bedrohlich vor mir auf.
"Nun Sir vielleicht sollten Sie mal hinter dem Aufenthaltsgebäude ihrer Leute nachsehen. Auf dem Weg zum Speisesaal habe ich dort etwas metallisch glänzen sehen, vielleicht hat sie einer Ihrer Mitarbeiter dort verloren.".
"Durchsucht sie sofort!".
Sie durchsuchten alle meine Taschen, fanden jedoch nichts.Seine Augen waren mit Zorn erfüllt: "Falls das nicht stimmt, dann wirst du dir wünschen, du hättest mich nicht zum Narren gehalten. Gehen Sie nach sehen.", dabei wies er auf einen Mann der neben der Tür stand.
Während wir warteten umkreist mich Mr. Mason, wie ein hungriger Tiger. Nach fünf Minuten tauchte der Mann wieder auf. Mr Mason sah ihn erwartungsvoll an. Der Mann hob seine Hand und zeigte ihm die Schlüssel.
Mr. Mason war sichtlich überrascht, blitzschnell kam er auf mich zu. Er beugte mich zu mir runter und meinte: "Ich bin nicht so leicht gläubig, wie der Rest hier, ich weiß, dass du etwas vor hast. Du hast die Schlüssel gestohlen, da bin ich mir absolut sicher und auf dem Weg zum Speisesaal, hast du sie dann dort abgelegt. Du hast dich selbst verraten, als du angeblich anfingst zu weinen, sehr dramatisch und du hättest mich fast überzeugt, aber das war einfach übertrieben. Als würdest du dir die Blöße geben, vor mir zu weinen. Ich weiß nicht, was du für ein Spiel hier spielst, aber ich werde es herausfinden!".
Dann verließ er mit seinem fiesesten Lächeln auf den Lippen den Raum. Und ich wurde zurück in den Speisesaal gebracht........
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Boot Camp 2.0
ActionWomit habe ich das nur verdient? Womit nur? Das Einzige was ich getan habe, war ihm zu helfen und meine Zukunft selbst bestimmen zu wollen. Was ist also verdammt nochmal so falsch daran?????? Was soll ich jetzt bloß machen?! Ich bin hier gefangen an...