Boot Camp 2.0

Der Beginn der Therapie

Schlagartig riss ich die Augen auf, als ich spürte, wie ich mit eisigem Wasser übergossen wurde und sofort zu frieren begann.

Vor mir stand natürlich Mr. Mason, auf dessen Gesicht sich ein leichtes Lächeln abzeichnete. Immerhin war es eine Abwechslung zu seinem sonstigen sadistischen Grinsen.

"Guten Morgen Sonnenschein!", rief er, dabei strotzte seine Stimme nur so von Ironie.

"Wie überaus freundlich Sie wieder doch sind. Sie können sich ja gerne mal in meine Position begeben und dann möchte ich gern wissen, wie Sie danach aussehen würden!", antwortete ich sarkastisch und warf ihm dabei drohende Blicke zu.

Er kam langsam auf mich zu und machte sich an meinen Ketten zu schaffen. Ein leises Klicken war zu hören und ohne jegliche Vorwarnung verschwand der Druck an meinen Handgelenk. Ich fiel mit voller Wucht auf den harten Boden, ohne mich in irgendeiner Art und Weise abfangen zu können, da sämtliche Gliedmaßen vom langen Hängen schon taub waren.

Als schließlich auch mein Schädel mit dem steinernen Untergrund kollidierte, stöhnte ich vor Schmerzen.
Mein Kopf begann zu Brummen und ich konnte schon Sterne sehen.

"Sky das erste was du lernen wirst, ist mich zu respektieren! Ich verlange eine Entschuldigung für deine unangebrachte Schnippischkeit und zwar jetzt sofort!", rief er laut.

Doch davon ließ ich mich wenig beeindrucken. Ich wollte meine Arme heben, um sie neben meinem Körper zu platzieren, damit ich mich aufrichten konnte, doch schon bei der kleinsten Bewegung durchfuhr ein beißender Schmerz meinen Schulter- und Nackenbereich.

Ich biss mir fest auf die Zunge, um nicht laut loszuschreien.

Mein Körper war offenbar so von der hängenden Position geschwächt, dass ich mich dafür entschied ihn einfach mit einem eiskalten Blick anzuschauen und erwiderte dann: "Das wird leider nicht möglich sein, da ich lediglich Leute respektiere, die es auch verdient haben."

Er schien zunächst ruhig zu bleiben, doch das wütende Funkeln in seinen Augen verriet mir, dass das nicht der Wahrheit entsprach.

Er beobachtete mich einen Moment und lächelte mich gleich darauf böse an. Dann hob er seinen Fuß und ließ ihn samt Stiefel auf meine Schulter nieder rauschen.

Ich kniff die Augen zusammen und spannte sofort meine Muskeln an, da jegliche Taubheit meines Körpers, durch den Tritt in unvorstellbar stechende Schmerzen verwandelt wurde.

Er sah mich abwartend an und als ich immer noch nichts sagte, hob er erneut seinen Fuß, doch trat dieses Mal auf meine andere Schulter. Ich rollte mich so zusammen, dass ich einem Embryo glich, da die Schmerzen nicht mehr ertragbar waren und gab ein Stöhnen von mir, um die aufkommenden Schmerzensschreie zu unterdrücken.

Als er ein drittes Mal seinen Fuß hob, rief ich schnell mit kratziger Stimme.

"Eee.... s tut mir leid!"

Ein siegersicheres Grinsen umspielte seine Mundwinkel, er machte jedoch keineswegs Anstalten seinen Fuß zu entfernen, sondern verstärkte sogar den Druck.

Ein qualvolles Gurgeln entwich meiner Kehle und ich sah ihn verwirrt und flehend an. Doch er stand nur lässig da und tat so als würde er einer der normalsten Tätigkeiten nachgehen, die es gibt.

Nach einer gefühlten Ewigkeit sagte er streng: "Du hast etwas wichtiges vergessen!".

Ich wollte gerade nachfragen, was er damit meinte, doch in diesem Moment dämmerte mir, worauf er anspielte.
Ich überwand meinen Stolz, da die Schmerzen nicht mehr ertragbar waren: "Es tut mir leid Sir!", rief ich schon fast verzweifelt.