Der Verrat

67 3 0
                                    

Achtung: Die folgenden Kapitel enthalten gewalttätige Handlungen etc. !!!!

_____________________

3:15 Uhr und ich war schon wach. Ich konnte einfach nicht länger schlafen, also zog ich mich um. Ich wollte gerade etwas essen, weil mein Magen knurrte, als plötzlich mein Handy klingelte.

Dass konnte nichts Gutes heißen, ich mein wer ruft schon jemanden 3:20 Uhr an, um mit ihm über alltägliche Sachen zu reden! Ich schnappte mir mein Handy und als ich sah, dass der Anruf von Pierre kam, ging ich sofort ran.

"Sky! Ich hatte schon Angst, dass du noch schläfst! Als ich mir vorhin ein Glas Wasser aus der Küche holen wollte, ist mir ein schwarzer Van aufgefallen, der die Straße vor meinem Haus entlang fährt. Ich hatte gleich ein komisches Gefühl! Er ist in den letzten 10 Minuten immer wieder an meinem Haus vorbei gefahren.".

"Das ist wirklich seltsam, ich mach mich sofort auf den Weg zu euch!!". Ich schnappte mir noch schnell mein Headset, stöpselte es an mein Handy, damit ich auch während der Fahrt mit Pierre telefonieren konnte.

Schnell schlich ich mich leise aus der Villa und schnappte mir mein Motorrad. Ich schob es bis zum Tor, um nicht all zu viel Aufmerksamkeit zu erregen. Dann fuhr ich los und dass mit voller Geschwindigkeit, in 5 Minuten erreichte ich die Straße hinter Pierre's Haus.

Ich versteckte mein Motorrad hinter einem der Büsche, dann hörte ich Pierre sagen: "Vier Männer sind aus dem Van gestiegen und zwei davon steuern auf die Haustür zu!" Ich lief geduckt durch das hohe Gras Richtung Hintertür.

"Ich hab Finn schon zur Hintertür geschickt, haut schnell ab, ich versuche sie hinhalten!", sagte Pierre schnell. Offensichtlich hatte Pierre auf Lautsprecher gestellt, denn plötzlich hörte ich eine tiefe Männerstimme: "Guten Morgen Mr. Pierre Chantan, ich hätte ein paar Fragen an Sie. Wir sind vom FBI.". Ich legte auf.

Da kam Finn endlich durch die Hintertür, er sah ziemlich geschwächt aus. Aber er war nicht allein, denn zur selben Zeit bogen zwei Männer im Anzug um die Ecke des Hauses.

Als sie Finn sahen, rannten sie auf ihn zu. Sie drückten ihn zu Boden und versuchten ihm Handschellen anzulegen aber er wehrte sich. Ich schlich mich von hinten an die zwei Männer an, dem einen schlug ich hart an eine weiche Stelle seines Kopfes und er sank bewusstlos zu Boden.

Der andere Mann reagierte sofort und wehrte meinen zweiten Schlag ab. Aber ich reagierte ebenfalls schnell, schlug ihm auf die Nase, und sie knackte laut. Er war kurz abgelenkt, deswegen konnte ich ihm nochmal gegen den Kopf schlagen und dann ging auch er zu Boden.

Ich hob die Schlüssel der Handschellen vom Boden auf und befreite Finn. Dann half ich ihm auf zu stehen, er sah ziemlich angeschlagen aus, deswegen legte ich ihm meinen Arm um die Hüfte. Er legte seinen Arm auf meine Schulter und sah mich mit einem dankbaren Lächeln an. Wir liefen so schnell es eben ging zum Motorrad.

Ich fuhr zu einem Motel in der Nähe. Es ist nicht leicht zu finden, wenn man sich hier nicht aus kennt. Ich bezahlte das Zimmer für vorerst zwei Nächte, denn mehr gab das Geld in meiner Hosentasche nicht her. Erst jetzt, wo sich die Aufregung gelegt hatte, konnte ich spüren wie der Adrenalinstoß, den ich vorhin bekommen hatte, nachließ.

Finn stöhnte laut, als er sich auf einen Stuhl setzte. "Macht dir wieder die große Wunde am Rücken zu schaffen?". "Ja, es fühlt sich an, als hätte ich ein Messer im Rücken stecken.", antwortete Finn und versuchte zu lachen, was aber kläglich misslang. "Du musst ins Krankenhaus, Finn!!". "Nein!", rief er: "Dann finden sie mich sofort".

Ich hätte gern gefragt, wer sie sind aber in diesem Moment war es wichtiger mir etwas wegen Finn's Zustand einfallen zu lassen. "Gut, dann eben nicht, ich kann dich in diesem Zustand nicht allein lassen aber ich habe auch kein Erste-Hilfeset dabei. Am besten ich rufe Amanda an und bitte sie mir zu helfen. Sie ist seit Jahren meine beste Freundin.".

Ich nahm mein Handy und wählte Amanda's Nummer, zweimal ertönte der Rufton, dann konnte ich eine schläfrige Stimme am anderen Ende der Leitung hören: "Sky, weißt du wie spät es ist?". "Ja weiß ich und es tut mir leid, dass ich dich geweckt habe, aber ich brauche dringend deine Hilfe!".

"Ok, worum geht's?". "Kannst du bitte schnell zum 'Outside Motel' fahren und mir ein Erste-Hilfeset mitbringen? Bitte erzähl niemanden etwas davon! Ich erklär dir nachher alles.". Kurzes Schweigen dann sagte Amanda: "Ich bin ungefähr in 20 Minuten da.". "Danke, du bist die Beste, bis dann.", sagte ich und legte auf.

Schon eine Viertstunde später konnte ich Amanda's pinkes Cabrio vom Fenster aus sehen. Ich schickte ihr eine SMS mit unserer Zimmernummer. Während ich auf Amanda gewartet habe, hat Finn sein Shirt ausgezogen und ich habe vorsichtig seinen Verband entfernt. Zum Vorschein trat seine riesige Wunde, die erneut stark blutete.

Als es klopfte, rannte ich zur Tür und öffnete sie. Ich nahm Amanda das Set aus der Hand und lief zu Finn. Ich reinigte die Wunde, trug eine Salbe auf und verband sie wieder. Amanda stand in der Mitte des Raumes und starrte uns an. Ich schaute sie an und sagte: "Das ist Finn, er hatte ein paar Probleme und landete schließlich bei mir.".

Als ich alle von Amanda's Fragen beantwortet hatte, holte sie etwas zu Essen vom nächsten Bürgerladen in der Nähe. Denn als es Finn wieder besser ging, sagte er, dass er furchtbaren Hunger hat. Amanda ging kurz danach aber ich blieb so lange, wie ich konnte. Gegen 18 Uhr machte ich mich auf den Rückweg, damit mein Onkel und meine Tante nicht misstrauisch wurden.

Bevor ich ging, versprach ich Finn, dass ich morgen wieder zu ihm fahre.

Aber als ich am nächsten Tag im Motel war sagte die Frau an der Rezeption zu mir: "Falls Sie ihren Freund suchen, mit dem Sie gestern hier waren, dann muss ich Ihnen leider sagen, dass er nicht mehr hier ist.".

"Er ist nicht mehr hier??? Hat er gesagt, wo er hin wollte?????". "Er wurde von ein paar FBI Leuten abgeholt". Ich lief zu meinem Motorrad und fuhr los.

Und ich konnte nur noch darüber nachdenken, wo sie Finn hingebracht haben, ob es ihm gut ging und vor allem ob mich meine beste Freundin wirklich verraten hatte.......

Boot Camp 2.0Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt