Sie stand noch im Türrahmen. In der Hand hielt sie: Eine Gitarre. Aber nicht irgendeine. Es war meine Gitarre. Mein Herz machte Sprünge. Ich hatte es vergessen. Ich habe meine Gitarre nich und sogar mein Auto. Das ist zwar trotzdem fast nichts aber besser als nichts. Ich "freute" mich. Marie kam zu mir. Sie stellte die Gitarre in die Ecke und setzte sich neben mich aufs Sofa. In diesem Moment war ich so froh sie bei mir zu haben. Ich nahm mein Handy und rief Konrad an. Er schrieb eine E-Mail an die Fans und die Veranstalter der Konzerte. Die Tour wurde ganz abgesagt und auch Konrad konnte es einfach nicht fassen, dass Tim's Haus gebrannt hatte. Dann musste ich wieder an mein geliebtes Haus denken. Hier war es auch ganz gut bei Marie aber es war nicht mein Zuhause. Ich dachte an alles, was mir zugestoßen war und an das, was ich alles verloren hatte. Wieder liefen mir Tränen über die Wangen. Marie legte ihren Arm um mich. Ich heulte weiter.
T: Haben dir die Feuerwehrleute nich was gesagt?
M: ... Also sie rufen an wenn es Neues gibt. Sie versuchen so viele Dinge zu "retten" wie möglich.Ich schluchzte. Ein- Zweimal.
M: Ich glaub du solltest jetzt schlafen gehen. Du bist total KO.
Sie drückte ihren Arm fest an mich, dann stand sie auf und ging hoch. Ich wartete auf dem Sofa. Nach einigen Minuten kam sie wieder. Sie hielt mir ein Hoffenheim-Trikot entgegen und eine Joggingshose.
M: Hier, die sind mir eh zu groß. Das Trikot hab ich von Andreas Beck nach einem Spiel bekommen, er hat es beim 4:1 Sieg gegen den VFB getragen. Ich bin riesen TSG Fan. Die Hose ist von meinem Papa. Mit ihm war ich jeden Sonntag joggen. Als ich weg von zu Hause bin, hat er sie mir als Erinnerung mitgegeben. Er hat sie immer getragen. Ich hoffe, es entspricht deinen Erwartungen.T: Danke. Ich bin sogar auch Hoffe-Fan und Beck ist mein Kumpel :). Bayern ist bei mir zwar erste Wahl aber im Moment bin ich über alles froh, was ich habe.
M: Du kennst Andi privat? Geil. ...Also... du kannst oben schlafen, ich habe das Bett gerade frisch gemacht. Ich schlaf dann hier auf dem Sofa.
Wir wünschten uns noch eine gute Nacht, obwohl wir beide wussten, dass es garantiert keine "gute Nacht" wird, dann ging ich hoch und legte mich ins Bett. Das Schlafzimmer schien hier so ziemlich das einzigste Zimmer ohne Kartons zu sein. Ich war so KO, dass ich nach nur zwei "Heulattacken" einschlief. Normalerweise brauche ich bis zu zwei Stunden, heute waren es eben diese 10-15 Minuten.
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Tim Bendzko
FanfictionMarie ist zum Studieren nach Berlin gezogen. Wegen ihrer schrecklichen Vergangenheit hält sie zu fremden Menschen viel Abstand, auch zu ihrem Nachbar, den sie nach einem Einbruch in ein misteriöses Haus, kennenlernt. Doch jetzt kommt alles außer Ko...