24. que en la vida solo hay

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1 Monat bis zur Stunde Null

Velez geht völlig gelangweilt durch die Gänge des Klosters. Alle nutzen den sintflutartigen Regen, um zu schlafen oder um miteinander zu schlafen. Doch sie kann weder schlafen, noch mit jemandem schlafen. Als sie einen der Balkone erreicht, trifft sie auf Palermo, der den Regen beobachtet. Velez überlegt, ob sie ihre Besichtigungstour fortsetzen oder sich mit dieser widerlichen Person unterhalten soll. Sie beschließt, es an einem anderen Tag zu tun. Sie dreht sich also um, um zu gehen, bereut es aber sofort und dreht sich wieder um. Was Langeweile mit ihr anstellen kann, macht ihr Angst. Sie geht zu Palermo und stellt sich neben ihn. Sie stützt sich mit beiden Händen auf den Balkon und bewundert den Regen mit der schwachen Sonne, die durch die Wolken lugt, während der Himmel in orange und pinke Farben getaucht ist. Es sieht aus wie eine Postkarte. Palermo schaut sie kurz an und wendet dann seinen Blick langsam wieder zum Himmel. Er hat nicht das Bedürfnis, sich mit ihr zu streiten und Velez auch nicht. Das Wetter und der wunderschöne Sonnenuntergang rufen nur Ruhe, Frieden und eine schreckliche Nostalgie hervor. "Man sagt, wenn es regnet und die Sonne scheint, heiratet eine Hexe", sagt Palermo und Velez lächelt über seine Bemerkung.

"Ja", antwortet Velez mit Blick auf den Himmel. "Aber eigentlich bedeutet es, dass es morgen nicht regnen wird."

"Ach echt?", fragt Palermo, der diese Weisheit bis jetzt nicht kannte. Velez sieht ihn an und lächelt, weil sie sich bei Palermos Antwort an eine Person aus ihrer Vergangenheit erinnert.

"Ja", sagt sie und schaut wieder in den Himmel. Palermo beobachtet sie immer noch und merkt, dass Velez sich gerade an jemanden zurückerinnert. Man braucht nur in ihre Augen zu schauen und zu sehen, wie ihr Lächeln langsam verblasst, als wolle sie zu diesem Moment zurückkehren oder ihn für immer vergessen.

"An wen hast du dich erinnert?", fragt er. Velez schaut ihn ungläubig an.

"Woher weißt du, dass ich mich an jemanden erinnert habe?", fragt sie lachend. Palermo lacht. Wenn irgendjemand der Gruppe sie so gesehen hätte, die beiden, in diesem Moment, lachend, ohne zu streiten, würde er absolut nichts verstehen.

"So wie du geguckt und geseufzt hast...", sagt er und Velez lächelt.

"Als ich dir die Bedeutung von Regen und Sonnenschein erklärt habe, hast du genauso reagiert, wie jemanden, den ich gekannt habe", sagt sie und Palermo wird neugierig.

"Wer?", fragt er. Velez Lächeln verschwindet und sie blickt zurück in den Regen.

"Mein Ex-Freund." Palermo erkennt an der Veränderung ihrer Stimme und ihres Gesichtsausdrucks, dass es sich nicht um eine schöne Erinnerung handelt.

"Du hattest keine schöne Zeit mit ihm, oder?"

(...)

Dank einem Gespräch mit Tamayo, das nur mit dem Hissen einer weißen Fahne möglich war, wissen Lissabon, Velez und Tokio nun, dass der Professor nicht von der Polizei festgehalten wird. Als die drei Frauen die Bank wieder betreten, um Gandía an Tamayo zu übergeben, gerät alles außer Kontrolle. "Bogotá, lass ihn los", ruft Lissabon, als sie ihn dabei erwischt, wie er Gandía, der Hauptbestandteil der soeben abgeschlossenen Geschäfts ist, verprügelt.

"Lass Bogotá in Ruhe", ist das Einzige, was Palermo antwortet. Velez ist verzweifelt und versucht, auf die beiden zuzulaufen, doch Palermo hält sie auf.

"Lass ihn los!", schreit sie in Palermos Armen, aber er lässt sie um keinen Preis los. "Wir müssen ihn ausliefern, sonst kommt das Militär", schreit sie verzweifelt.

"Weißt du, wie viel Spaß es gemacht hat, deiner Freundin in den Kopf zu schießen?", fragt Gandía Tokio. "Und wie gerne hätte ich das andere Mädchen auch umgebracht", fährt er fort und meint damit Velez. Als sie das hört, bleibt sie wie erstarrt stehen und schaut Gandía mit unglaublicher Wut und Angst an. "Aber ihr habt mir nicht genug Zeit gegeben." Ohne zu überlegen, tritt Tokio ihm gegen den Kopf, klettert auf ihn und schlägt ihm ins Gesicht, wobei sie ihre ganze Wut an ihm auslässt. Velez hat keine Einwände mehr.

La Casa de Papel (Palermo) // ÜbersetzungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt