Sie haben den Panikraum gefunden, in den Gandía Tokio verschleppt hat und in dem Gandía wegen der schweren Verletzungen durch die Granate von Denver bewusstlos lag. Nachdem sie erfahren haben, dass Lissabon lebt, wurde ihnen bewusst, dass sie Gandía lebend brauchen, um den Plan Paris auszuführen. Mit bandagierter Hand sitzt Velez vor Gandía und behandelt zusammen mit Helsinki seine Wunden. Im selben Raum befindet sich die ganze Gruppe, aber weder Velez noch Helsinki hören oder beachten sie. Sie schweigen einfach, während sie die Schnitte an Gandías Körper wie in Trance nähen.
"Wie geht es Gandía?", fragt die Stimme des Professors über das Funkgerät.
"Er ist aufgewacht", antwortet Palermo und schließt die Augen.
"Nun, wir brauchen ihn gesund und munter, denn unser nächster Schritt wird der Plan Paris sein. Sie haben den Waffenstillstand gebrochen und wir werden es sie wissen lassen", sagt der Professor und Tokio entreißt Palermo das Funkgerät.
"Hat Nairobis Tod keine Wirkung auf Sie, Professor?", fragt sie sehr wütend.
"Tokio, wir müssen weitermachen."
"Reden Sie nicht mit mir, als wären Sie mein Vater. Wissen Sie überhaupt, wie wir uns fühlen? Wissen Sie, wie sich Helsinki fühlt?" fragt sie und alle schauen sie an. "Helsinki näht seine Wunden. Er versorgt ihn. Wissen Sie, wen Helsinki zuvor versorgt hat?", fragt sie laut. "Und Velez?", sagt sie jetzt mit leiser Stimme. "Velez spricht nicht. Sie will auch nicht essen. Und wissen Sie warum? Weil sie sich zu Unrecht die Schuld für den Tod von Nairobi gibt. Sie sagt, wenn sie aufmerksamer gewesen wäre, hätte Gandía sie nicht gefangen genommen und er hätte Nairobi nicht getötet", sagt sie, während sie weint. "Er hat ihr in die Hand geschossen und sie versorgt ihn mit derselben Hand", sagt sie und ihre Stimme bricht. "Können Sie sich überhaupt vorstellen, was sie fühlt? Nein. Natürlich wissen Sie es nicht, weil Sie in einem Loch leben, in dem sie sich wie eine Ratte versteckt halten. Er tötet Nairobi und Sie sind immer noch da und geben Befehle, als ob nichts passiert wäre, weil Sie nichts fühlen", sagt sie wütend.
"Genug Tokio", sagt Palermo und versucht ihr das Funkgerät abzunehmen.
"Weil Sie nichts fühlen!", schreit Tokio total fertig. "Sie fühlen gar nichts!" Velez schließt die Augen, während sie ihr zuhört und beißt den Kiefer zusammen. Denver schnappt sich Tokio und nimmt sie mit, um sie schließlich dazu zu bringen, das Funkgerät loszulassen.
"Es reicht!", schreit Denver und Tokio hält den Mund.
"Willst du ihn auch noch füttern?", ruft sie.
"Tokio, ich würde ihm am liebsten ein Bügeleisen aufs Gesicht drücken. Ich würde ihn in die Gießerei bringen, seinen Kopf in den Ofen stecken und ihn explodieren lassen. Glaubst du, dass es mir nicht wehtut oder dass es dem Professor nicht wehtut?"
"Es sieht nicht danach aus", murmelt Tokio.
"Er ist eine Geisel und wir töten keine Geiseln. Egal, wie sehr er uns fertig gemacht hat", sagt er am Rande der Tränen.
"Wir richten auch keinen kaltblütig hin, Tokio", fügt Palermo hinzu.
"Aber er hat Nairobi getötet, verdammt!", schreit Rio. "Sie war krank! Hat sich ergeben! Wir hatten Waffenstillstand", ruft er und Velez beginnt bei jedem Wort von Rio mehr zu weinen. Sie legt ihre Hand auf ihr Herz, denn dort tut es jedes Mal weh, wenn sie sich an Nairobi erinnert.
"Jetzt geht es darum, unser Leben zu retten, so wie wir deins gerettet haben. Wir haben keine Zeit mehr, sie haben den Waffenstillstand gebrochen." Velez wischt sich die Tränen aus dem Gesicht und sieht, wie Helsinki Gandía immer wieder anschaut, während er seine Waffe aus der Tasche zieht. Velez hält ihn nicht auf, als er die Waffe vor Gandías Gesicht entsichert.
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La Casa de Papel (Palermo) // Übersetzung
FanfictionEin Argentinier, der für den Banküberfall in Spanien verantwortlich ist? Okay. Aber zwei Argentinier beim Überfall auf die spanische Bank? Regel Nummer eins des Professors: keine persönlichen Beziehungen, um Emotionen und Hindernisse beim Überfall z...