"Wenn ich gewusst hätte, wo Sie sind, hätte ich es ihnen verraten", sagt Rio in das Funkgerät. Velez wischt sich die Tränen weg, die ihr über die Wange laufen, nachdem sie Rios Bericht darüber gehört hat, wie er bei seiner Entführung gefoltert wurde.
"Jeder hätte es getan, Rio. Jeder", antwortet der Professor auf der anderen Seite des Funkgeräts. "Das Wichtigste ist, dass du wieder bei uns bist. Genieß deinen kleinen Urlaub", sagt er und die ganze Gruppe schaut sich an, nachdem er den letzten Satz gesagt hat. Rio beobachtet sie verwirrt.
"Adiós", verabschiedet sich Rio und unterbricht die Kommunikation. Die Gruppe sagt nichts, denn sie dürfen nicht. Rio hat irgendwo in seinem Körper ein Mikrofon und sie werden ihn operieren müssen, um es herauszuholen. In der Zwischenzeit sollen Tokio und Rio ihr Wiedersehen feiern, damit die Polizei und mit ihnen die Inspectora Alicia Sierra denkt, es sei alles wie immer. Darum gehen die beiden ins Bad, in dem Tokio mithilfe von Velez eine Überraschung für Rio vorbereitet hat.
Währenddessen steht Velez in einem der Räume vor einem Spiegel und öffnet ihren roten Overall. Ihr ganzer Oberkörper ist mit blauen, violetten und fast schwarzen Blutergüssen bedeckt. Sie ist dankbar, dass sie nicht tot ist und dass der Schmerz fast verschwunden ist. Sie schließt den Overall wieder und genau in diesem Moment betritt Palermo den Raum. Velez sieht ihn durch den Spiegel. Sie dreht sich schnell um und schaut ihn an.
"Hey", sagt sie.
"Was machst du hier?", fragt er sie stirnrunzelnd. Velez verdreht ihre Augen, weil Palermo gerade zu seiner alten Laune zurückgekehrt ist. "Du bist dran damit, das Gold zu schmelzen", erinnert er sie böse.
"Ich wollte sehen, wie mein Oberkörper aussieht", antwortet sie, doch bevor Palermo etwas sagen kann, wird er unterbrochen. "Ich wollte mit dir sprechen", sagt sie und geht schnell auf ihn zu.
"Wir haben keine Zeit, du musst deine Aufgaben machen", antwortet er und versucht dem Gespräch zu entkommen, denn er weiß, wohin es führt. Velez packt ihn am Unterarm und zwingt ihn stehenzubleiben.
"Willst du nicht reden?", fragt sie ihn leise.
"Nein", dementiert Palermo.
"Warum willst du nicht reden? Sag es einfach", sagt sie, als ob es keine große Sache wäre. Palermo weiß, dass sich das Gespräch auf das bezieht, was Nairobi beim letzten Mal gesagt hat. Und Velez will es von ihm hören, anstatt von Nairobi. Sie muss es hören.
"Es gibt nichts zu sagen", antwortet er und schaut auf sie herab. Velez zieht eine Augenbraue hoch, doch sie belästigt ihn nicht weiter. Sie lässt seinen Arm los und Palermo geht. Velez ist nicht verletzt, weil sie weiß, dass er Zeit braucht. Ohne weiter darüber nachzudenken, geht sie nach unten, um das Gold zu schmelzen. Die Maschinen arbeiten und die Hitze bringt sie dazu, den Overall auszuziehen und ihn auf ihren Hüften hängenzulassen. Sie ist dankbar, dass sie diesmal ein frisches und angemessenes T-Shirt für die Arbeit trägt. Die anderen dort unten sprechen mit ihr, aber Velez antwortet nicht. Sie hat keine Lust mit jemandem zu reden, weil ihr Palermo die Lust für alles genommen hat. Als ein paar Stunden vergangen sind, als es ihr endlich gelungen ist, sich mit all dem geschmolzenen Gold abzulenken, kommt das große Problem durch die Fahrstuhltür.
"Hola amigos!", ruft Tokio, als sie lächelnd und tanzend auf sie zukommt. Velez schaut sie verständnislos an, genauso wie der Rest der Gruppe. "Ihr macht einen tollen Job", sagt sie und stolpert über ihre Worte. In diesem Moment merkt Velez, dass Tokio betrunken ist und sie wird unglaublich wütend. Sie sieht zu, wie Tokio mit allen Dummheiten macht, während Nairobi sie aufhält und versucht, sie wegzubringen. Velez geht auf sie zu.
"Was machst du da?", fragt sie wütend.
"Velez, hermosa!", sagt Tokio und umarmt sie. Velez versucht, sie loszuwerden.
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La Casa de Papel (Palermo) // Übersetzung
FanfictionEin Argentinier, der für den Banküberfall in Spanien verantwortlich ist? Okay. Aber zwei Argentinier beim Überfall auf die spanische Bank? Regel Nummer eins des Professors: keine persönlichen Beziehungen, um Emotionen und Hindernisse beim Überfall z...