Der Tschernobyl Plan besteht aus einem ferngesteuerten Zeppelin, der Geld auf die Straßen Madrids fallen lässt, während ein Video übertragen wird, in dem der Professor seine Identität preisgibt, um die Menschen um Hilfe zu bitten.
Der Professor verkündet, dass Rio gefangen genommen wurde und dass er jetzt irgendwo auf der Welt gefoltert wird. Er droht damit, dass sie im großen Stil stehlen werden. Während der Ausführung des Tschernobyl Plans wartet die Gruppe in einem Schuppen auf den Befehl des Professors.
Velez läuft nervös umher und fühlt sich wie erdrückt in der Uniform, die sie trägt. Alle geben sich als Soldaten aus, um in den nächsten Minuten die Bank von Spanien betreten zu können. Sie beobachtet Palermo, der sich mit einem Funkgerät in der Hand auf einen Tisch lehnt und darauf wartet, dass er die Stimme des Professors hört. Plötzlich schaut er auf und sein Blick kreuzt sich mit dem von Velez. Sie erinnert sich daran, dass er sie heute Morgen wie immer behandelt hat. Wahrscheinlich hat er alles vergessen, was gestern Abend passiert ist. Und sie ist enttäuscht, aber warum eigentlich? Was hat sie erwartet? Dass er es zumindest ein wenig mehr zu schätzen wüsste, wenn sie sich um ihn kümmern würde? Velez lächelt, als sie seinen Blick sieht, doch er lächelt nicht zurück. Sie kann erkennen, wie nervös er ist, auch wenn er es nicht unbedingt zeigt. Nur das Funkgerät, was in diesem Moment angeht, lässt Palermo von Velez wegschauen.
"Palermo, es geht los", sagt die unverwechselbare Stimme des Professors und Velez wird noch nervöser.
"Auf geht's Freunde!", schreit Palermo und alle steigen in die Panzerwagen und fahren zur Bank.
Der Professor ging davon aus, dass vor der Bank eine große Menschenmenge steht, die Lärm macht. Polizisten werden versuchen sie zu stoppen, weitere werden am Eingang der Bank stehen und ihn sichern. Und genau so war es auch. Velez vergisst für einen Moment ihre Nervosität und sie schaut aus dem Fenster des Wagens. Sie sieht die Menschen in roten Overalls und überall sind Dali Masken. Sie protestieren gegen Rios Verhaftung, sie schreien und drängen sich durch die Zäune. Die Polizisten versuchen sie zurückzuhalten. Es ist unglaublich. Velez spürt etwas, was sie noch nie zuvor gefühlt hat. Die Leute lieben und unterstützen sie und leisten Widerstand. Der Panzerwagen hält vor der Bank und Velez erwacht aus ihrer Trance.
"Wie wir es geprobt haben, Freunde", sagt Palermo und schaut noch einmal zu Velez, bevor er aussteigt. Denver, Helsinki, Bogotá, Nairobi und Stockholm fahren von der einen Seite heran und warten auf das Signal. Palermo, Velez und Tokio fahren zur anderen Seite, zum Eingang der Bank.
"Weiche nicht von meiner Seite", sagt Palermo leise zu Velez während sie laufen. Velez schaut ihn fast überrascht an, kann sich aber noch konzentrieren, weil ein Polizist und seine Kollegen sie direkt vor der Tür abfangen.
"Wir haben strikte Anweisungen einzutreten, Señor", sagt Palermo, aber der Polizist schaut ihn nur misstrauisch an.
"Ich kann sie ohne offiziellen Befehl nicht durchlassen."
"Unser Vorgesetzter hat uns den Befehl gegeben, die Bank zu betreten", sagt Tokio, doch der Polizist schweigt.
"Señor, Erlaubnis zum Betreten", sagt Velez mit fester Stimme. Der Polizist antwortet nicht. Velez schaut rüber zu Denver, der mit den Anderen in der Ferne wartet. "Señor, Erlaubnis zum Betreten." Der Polizist macht einen Funkspruch und lässt sie schließlich durch. Velez seufzt leise auf und tritt gleichzeitig mit Palermo ein, hinter ihnen der Rest der Gruppe. Denver und Helsinki bleiben draußen und platzieren die Bomben. Währenddessen nähern sich Palermo und Velez dem Empfang.
"Wie viele Personen sind im Gebäude?", fragt Palermo eine der Empfangsdamen.
"367", antwortet sie und Palermo nickt. Er dreht sich um und gibt Velez ein Zeichen. Sie wendet sich an einen der Polizisten.
"Ordnen Sie eine Evakuierung an", sagt sie und der Polizist macht, was sie angeordnet hat, ohne irgendwas zu sagen. In weniger als drei Minuten sind alle 367 Personen in der Eingangshalle, genau wie es der Professor gesagt hat.
"Ich möchte zwei Gruppen. Gruppe eins und Gruppe zwei. Wenn ich den Befehl gebe, wird Gruppe eins evakuiert, verstanden?", sagt Palermo und alle nicken. "Jetzt!", ruft er und Gruppe eins rennt panisch aus der Bank. Velez, Nairobi, Stockholm und Tokio versuchen einige Personen aus Gruppe zwei daran zu hindern, ebenfalls die Bank zu verlassen.
Sobald Gruppe eins evakuiert ist, betreten Denver und Helsinki die Bank und Palermo weiß, dass jetzt der Moment gekommen ist.
"Geht zurück", sagt Palermo zur Gruppe und zwingt sie zum Zurückweichen. "Geh zurück", sagt Palermo zu Velez, die immer noch an seiner Seite steht, und schiebt sie leicht nach hinten. Palermo drückt einen Knopf und die fünf Bomben, die Denver und Helsinki draußen an der Wand angebracht haben, explodieren. Die Türen der Bank schließen sich und werden auch für zwei Stunden geschlossen bleiben, genau wie es der Professor erklärt hat. Tokio, die vor wenigen Minuten verschwunden ist, kommt angerannt und stellt sich neben Velez, der sie etwas ins Ohr flüstert.
"Der Gouverneur ist nicht hier", murmelt sie und Velez öffnet überrascht die Augen. Palermo sieht sie an und merkt, dass etwas nicht stimmt.
"Was zum Teufel ist jetzt schon wieder los?", fragt er.
"Der Gouverneur ist nicht mit hier unten", antwortet Velez. "Lass uns mit Tokio gehen."
"Nein", sagt Palermo. "Ich gehe mit ihr", ergänzt er und beginnt seine Waffe vorzubereiten.
"Nein", sagt Velez. "Du musst die Ansage machen", erinnert sie ihn und Palermo bleibt stehen und schaut sie böse an. "Ich gehe mit Tokio", betont sie und ehe Palermo antworten kann, nickt sie Tokio zu und beide gehen die Treppen hoch und machen sich auf die Suche nach dem Gouverneur.
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La Casa de Papel (Palermo) // Übersetzung
FanficEin Argentinier, der für den Banküberfall in Spanien verantwortlich ist? Okay. Aber zwei Argentinier beim Überfall auf die spanische Bank? Regel Nummer eins des Professors: keine persönlichen Beziehungen, um Emotionen und Hindernisse beim Überfall z...