Der Tag verläuft normal, abgesehen von einigen Unruhen zwischen den Räubern und den Geiseln, die sich nun Widerstand nennen und von dem guten Arturito angeführt werden. Sie haben bereits erkannt, dass die Dalís ihre Macht und Führung verloren haben. Palermo und Velez haben, still und leise von ihren Plätzen aus, alle Bewegungen ihrer Kameraden studiert und sie haben beschlossen, dass Velez und Gandía sich befreien können, wenn der Schwächste von ihnen, in dem Fall Rio, Wache hält, da er ihnen nichts anhaben kann. Velez sitzt nachdenklich an ihrem Platz, als auf einmal Rio ankommt, mit dem Gewehr in der Hand und die Geiseln am Boden nur flüchtig ansieht. Das ist die letzte Chance für sie, sich zu befreien, ohne Schmerzen erleiden zu müssen.
"Rio", ruft Velez und Palermo blickt verständnislos zu ihr. Rio dreht sich um.
"Brauchst du etwas?", fragt Rio von seinem Platz aus.
"Wasser", antwortet sie und Rio entfernt sich ein bisschen von ihr, um ihre Bitte zu erfüllen.
"Was machst du da?", flüstert Palermo bedrohlich.
"Alles, um mir nicht das Gelenk auskugeln zu müssen", antwortet sie und Palermo schimpft vor sich hin, bevor Rio sich über Velez beugt und ihr die Flasche an den Mund hält. Sie trinkt viel Wasser und als sie fertig ist, verschließt Rio die Flasche wieder. "Hey", sagt sie und Rio schaut sie an. Velez bemerkt, wie schwach er gerade ist, als sie die Schweißperlen auf seiner Stirn entdeckt. "Mach mich los, bitte", fleht sie leise. Rio beugt sich runter. "Sieh nur, wie sie mich gefesselt haben", sagt sie und bewegt ihre Hände, wodurch die Handschellen gegen die Stange schlagen. "Denkst du, dass ich hier gefesselt auf dem Boden liegen muss? Dass ich gefüttert werden muss, als wäre ich ein Tier?", fragt Velez den Tränen nahe, während Palermo sie aufmerksam beobachtet. Velez bemerkt, wie Rios Augen langsam anfangen zu tränen und er schwer atmet, also nutzt sie es aus. "Bitte, Rio", fleht sie erneut und schlägt wieder mit den Handschellen gegen die Stange. "Das verdiene ich nicht", sagt sie und tut so, als würde ihre Stimme brechen. Rio schaut ihr einige Sekunden lang schweigend in die Augen und Palermo wartet auf seine Reaktion.
"Es tut mir leid, das kann ich nicht. Verzeih mir bitte", sagt er und steht auf.
"Warum kannst du das nicht?", fragt sie verzweifelt und hindert ihn an der Flucht. Rio schaut sie wieder an.
"Befehl von Tokio. Sie sagt, dass du mit Palermo zusammen bist und verrückt geworden bist."
"Zunächst einmal, wie kommt Tokio auf die Idee, dass Palermo und ich zusammen sind?", fragt sie verärgert. "Palermo", sagt Velez und schaut ihn an, "sind wir ein Paar?" Rio wartet gespannt auf Palermos Antwort. Palermo zieht eine Grimasse und zuckt mit den Schultern.
"Nein, nicht das ich wüsste", sagt er.
"Haben wir uns geküsst?", fragt sie weiter.
"Vielleicht", antwortet er und Velez schaut ihn wütend an. Rio hebt eine Augenbraue. "Nein. Wir haben uns nicht geküsst. Wir sind nicht zusammen. Wir haben gar nichts getan", lügt er und blickt verärgert zu Rio. "Was glaubst du, was ich mitten im Überfall auf die spanische Bank mache? Anders als du und Tokio, hab ich besseres zu tun."
"Ach wirklich?", fragt Rio und erinnert sich an etwas. "Denver hat erwähnt, dass er euch gehört hat, als.."
"Denver ist ein Arschloch", wird er von Palermo unterbrochen. "Kannst du sie bitte frei lassen? Sie hat nichts mit dem zu tun, was ich vorhatte. Mach dich nicht lächerlich", bittet er ihn. Rio blickt schuldbewusst zu Velez.
"Es tut mir leid. Ich kann nicht", sagt er und geht.
"Rio!", schreit Velez verzweifelt, aber Rio ignoriert sie und setzt seine Arbeit fort. Velez hasst ihn und will ihn am liebsten umbringen. Palermo bringt seinen Stuhl näher zu ihr und flüstert ihr etwas zu.
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La Casa de Papel (Palermo) // Übersetzung
FanfictionEin Argentinier, der für den Banküberfall in Spanien verantwortlich ist? Okay. Aber zwei Argentinier beim Überfall auf die spanische Bank? Regel Nummer eins des Professors: keine persönlichen Beziehungen, um Emotionen und Hindernisse beim Überfall z...