3 Jahre später...
31. Oktober 2022.
La Favela, Rio de Janeiro, Brasilien.
"(...) ... live aus Buenos Aires, Argentinien. Tausende und Abertausende von Frauen besetzen die Hauptstraßen und Plätze der Stadt und kämpfen für ihre Gleichberechtigung. Wie Sie sehen können, tragen fast mehr als die Hälfte von ihnen Dalí-Masken.... (...)" Der eingeschaltete Fernseher lässt Cinthya kurz innehalten, während sie die letzte Reisetasche auf dem Tisch verschließt. Sie starrt auf die Bilder von Frauen, die mit Plakaten protestieren und voller Wut zu sein scheinen. Sie lächelt und schaltet den Fernseher aus. Sie nimmt eine Tasche voller Geld und stopft sie in eine Öffnung in der Decke, zusammen mit den dreißig anderen Taschen, die sie dort versteckt hat.
"Mami", brabbelt ein zweijähriges Baby im Kinderwagen. Cinthya lächelt, als sie ihn ansieht, und nimmt die schwere Reisetasche in die Hand.
"Ich bin gleich wieder da", sagt sie und eilt mit ihrer Tasche aus dem Haus. Ein schwarzer Van mit getönten Scheiben und schwarzen Reifen wartet auf dem Bürgersteig vor ihrem Haus auf sie.
"Hast du alles, Schatz?", fragt Martin und öffnet den Kofferraum. Er geht zu ihr hinüber, schnappt sich die Tasche und legt sie ins Auto.
"Ja", sagt Cinthya. "Ich werde Rodri holen und dann fahren wir los."
"Alles klar", sagt Martin lächelnd und schließt den Kofferraum. Cinthya geht zurück ins Haus und nimmt ihren Sohn auf den Arm, der immer noch mit einem Lächeln auf dem Gesicht vor sich hin brabbelt.
"Wir fahren in den Urlaub, Rodri", singt sie ihm zu. "Nach Panama, an den Strand", sagt sie und das Baby lacht. Cinthya wirft sich die Tasche ihres Babys über die Schulter und dreht sich zur Couch, um ihren Labrador Retriever zu betrachten. "Komm, Kleiner", sagt sie und das kleine schwarze Tier rennt aus dem Haus. Martin öffnet die Hintertür für den Hund, der freudig hineinklettert. Cinthya schließt die Tür ihres Hauses ab, und als sie sich umdreht, stehen drei kleine Jungen vor ihr, die einen roten Overall und eine Dalí-Maske tragen.
"Süßes oder Saures?", sagen die drei Kinder gleichzeitig und halten ihre Kürbisse in die Höhe. Cinthya lächelt wehmütig beim Anblick ihrer Kostüme. Sie kramt in ihrer Babytasche und holt ein paar Leckereien heraus, die sie den Kindern in ihre Kürbisse steckt. Die Kinder rennen schreiend und lachend hinaus. Cinthya nähert sich dem Auto, und dort auf dem Bürgersteig wartet Martin lächelnd auf seine Frau und seinen Sohn.
"Wollen wir in den Urlaub fahren, mein schöner Sohn?", fragt er Rodri und nimmt ihn in den Arm, um ihm einen Kuss auf die Wange zu drücken. Cinthya lacht und bereitet den Sitz auf der Rückbank für Rodri vor. "Wie süß du bist, mein Sohn", sagt Martin verliebt. Er setzt sein Baby vorsichtig in den Autositz und schnallt es an. Cinthya nimmt ein Flugblatt aus der Windschutzscheibe und liest es sich durch. Halloween-Party heute 23 Uhr am Strand. Thema: Diebe in roten Overalls und Dalí-Masken. Sie lacht wieder wehmütig. Ein starker Wind bläst das Blatt von ihr weg und es fliegt die Straße hinunter. Sie und Martin steigen in das Auto ein.
Martin startet das Auto und fährt zum Flughafen. Cinthya schaut aus dem Fenster und betrachtet den Sonnenuntergang. Sie liebt den Sonnenuntergang. Dann wird sie am nostalgischsten und ist am dankbarsten für das, was sie hat. Und genau das, was sie heute hat, ist alles, wovon sie einst träumte. Eine Familie. Und Geld. Eine Menge Geld. Die Sonne, die in der Ferne hinter der Christusstatue untergeht und den Himmel in Orange und Rosa färbt, lässt sie daran denken, wo sie war, mit wem sie zusammen war und wo sie jetzt ist, und mit wem sie jetzt zusammen ist. Sie dreht sich um und sieht ihren Sohn an, der friedlich in seinem Kindersitz schläft. Dann sieht sie Martin an, während er fährt. Sie ergreift seine Hand und küsst seine Finger. Sie schaut zurück aus dem Fenster. Die Landschaft, die Stadt, die Häuser. Ein Wandgemälde. Ein Wandbild, das einen ganzen Block lang ist. Darauf steht in roten Buchstaben:
"2017-2019: Tokio, Rio, Denver, Helsinki, Oslo, Moskau, Lissabon, Stockholm, Bogotá, Marseille, Velez, Palermo, Nairobi, Berlin & der Professor. Für immer in unseren Herzen".
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La Casa de Papel (Palermo) // Übersetzung
FanficEin Argentinier, der für den Banküberfall in Spanien verantwortlich ist? Okay. Aber zwei Argentinier beim Überfall auf die spanische Bank? Regel Nummer eins des Professors: keine persönlichen Beziehungen, um Emotionen und Hindernisse beim Überfall z...