Chronicle of Redemption

Prolog

Ein berühmter Dichter sagte mal: ,,Du hältst die Unendlichkeit in der Fläche deiner Hand.", aber was bedeutet überhaupt Unendlichkeit?
Wir Menschen definieren es als etwas ohne Ende beziehungsweise Schluss, dafür aber mit einem möglichen Anfang. Vor allem in der Mathematik spielt der Unendlichkeitsbegriff eine große Rolle, aber auch in anderen Bereichen des Lebens ist der Begriff geläufig, wie zum Beispiel in der Liebe.
Es ist ein Wort, welches uns leicht über die Lippen geht, es jedoch für uns ungreifbar, für uns nicht begreifbar ist.
Möglicherweise ist nichts unendlich, wir sehen das Ende nur noch nicht.
,,Macht was! Wir verlieren ihn noch!"
Eine Stimme. Von wo kommt sie? Von wem ist sie? Wieder etwas Unnahbares.
"Ich denke, also bin ich.", jedoch fühle ich nichts. Nur meine innere Stimme hörte ich. Vielleicht treibe ich gerade im Nichts. Ob das Nichts auch unendlich ist? So viele Fragen, aber keine einzige Antwort.
,,Jetzt beeilt euch doch! Wir haben nicht mehr viel Zeit!"
Wieder diese Stimme, dieses Mal höre ich sie deutlicher als vorher. Kommt sie etwa näher?
,,Erhöht seine Dosis! Dieses Projekt darf unter keinen Umständen scheitern!"
Wieder kommt die Stimme näher. Ich spürte einen Reiz. Schmerz? Auf jeden Fall spürte ich ein unangenehmes Stechen am Kopf. Kopf? Hatte ich doch eine Hülle? Lebe ich? Wahrscheinlich, sonst würde ich keine Schmerzen spüren.
,,Geschafft! Er ist außer Gefahr. Wir können wie geplant weitermachen."
Der Schmerz veränderte sich. Es fühlte sich an, als würde ich ertrinken. Neue Reize durchfluten mich. Ich kann meinen Körper wieder spüren! Kann ich meine Augen öffnen? Ich versuchte es, aber dies blieb mir wohl noch verwehrt.
,,Wir beginnen in 3..."
Ich experimentierte weiter mit meinem Körper, doch außer meinen kleinen Finger konnte ich nichts bewegen.
,,2..."
Ein weiteres Mal versuchte ich, meine Augen zu öffnen.
,,1..."
Nanu? Meine Augenlider gaben nach, meine Augen waren geöffnet.
,,Jetzt!"
Das einzige, was ich sah, war ein grelles, weißes Licht, wie am Ende eines dunklen Tunnels.
Das Licht verschwand und ich wurde wieder von der Dunkelheit umhüllt. Kein Licht, keine Wärme, nur endlose Leere. Doch kann ich beurteilen, ob es endlos ist, wenn ich doch gar nicht alles gesehen habe?
Etwas veränderte sich. Zu meinen Gedanken kam noch etwas hinzu. Ich sah Bilder, die an mir vorbeizogen, nein, eher in mich hinein. Erinnerungen? Aber von wem? Waren es meine? Meine Gefühle sagten mir, dass diese Erinnerungen nicht mir gehörten. Aber wem gehörten sie dann? Kenne ich die Person etwa?
Ich sah jede kleinste Erinnerung, Gesichter blieben mir aber verwehrt. Wer ist diese Person? Warum bekomme ich seine Erinnerungen?
Wieder eine Veränderung. Ich habe keine Beherrschung mehr über mich selbst, als versuche etwas, meinen Geist zu kontrollieren. Meine Gedanken... waren es denn noch meine? Bin ich es gerade, der denkt?
Ich verlor die Kontrolle und driftete wieder ins Nichts....