chapter 57: Das letzte Mitglied

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Enttäuscht stand Ayame vor dem Körper von Berserker. Das ist also die Kraft von einem der Black Skull, ja? Ich hätte in einem eins gegen eins keine Chance gehabt, wie soll ich also die anderen töten können?“ Sie sah in den Himmel, es fing an zu regnen. Die Regentropfen fielen auf ihr Gesicht nieder. Auch Ayame viel vor Erschöpfung auf die Knie. Ihr Schwert hielt sie weiterhin fest umschlossen. ,,Ich muss mehr trainieren.“

,,Wie du hast ihn nicht geheilt? Er wurde doch mit voller Wucht in ein Haus geschleudert! Er hat keine großen Verletzungen? Wie hat er das denn geschafft?“ Verwirrt sah ich Kameko an. ,,Ich wüsste das selbst gerne, normale Menschen könnten davon sterben.“ ,,Dann ist er ja anscheinend kein normaler Mensch oder was?“ ,,Hey Leute, ich stehe direkt vor euch.“ Ryuga machte auf sich aufmerksam. Verdutzt sahen wir ihn an. ,,Äh stimmt, tut uns wirklich leid, aber könntest du uns vielleicht verraten, wie du das überlebt hast?“ fragte ich ihn. ,,Eigentlich...“ gespannt hörten wir ihm zu, ,,weiß ich es selbst nicht mal hahahahaha.“ Unsere Erwartungen waren hoch, die Enttäuschung war größer. ,,Ach so, fast hätte ich das hier vergessen.“ Ryuga warf uns einen Beutel voller Goldmünzen zu. ,,Der hier ist für euch, schließlich habe ich euch engagiert.“ Er lächelte. Ich öffnete den Beutel. Dort war so viel Gold drin, dass es sogar für unsere ganzen Familien reichen würde. ,,Hey Ryuga, wir können das nicht annehmen.“ sagte ich. ,,Doch doch ist schon okay, ihr habt mir das Leben gerettet, eigentlich sollte ich euch noch mehr geben.“ Ich warf ihm den Beutel wieder zurück und zeigte ihm drei Goldmünzen. ,,Die hier reichen für uns völlig aus, du solltest den Rest behalten. Du musst schließlich noch dein Haus irgendwie wieder aufbauen.“ Ich sah durch die Straße. Alle umstehenden Häuser waren eingebrochen oder völlig zerfetzt worden. ,,Und vielleicht sollten wir den anderen Bewohnern auch einen Teil abgeben.“ Wir lachten. ,,Ich glaube nicht, dass ich hierbleiben werde, letztendlich hält mich nichts mehr hier und vielleicht hetzt meine Familie dann auch keine Attentäter mehr auf mich. Ich wollte schon immer raus in die Welt.“ Der Himmel klarte langsam wieder auf. Ryuga streckte seine Hand zur Sonne. ,,Vielleicht werde ich ja auch Söldner.“ sagte er mit glücklicher Stimme. ,,Dann schließ dich uns doch  an.“ Ayame kam zu uns gehumpelt. ,,Oh mein Gott Ayame, ich habe dich noch nicht geheilt!“ Sofort stürmte Kameko zu ihr, doch Ayame wies sie wieder ab. ,,Ich komme schon klar, danke.“ ,,Wie meintest du das, mich euch anschließen?“ Ryuga war verdutzt. ,,Genau so, wie ich es halt gesagt habe. So wie es vorhin aussah, wärst du ohne uns wohl aufgeschmissen und würdest nicht mal einen Überfall von Banditen überleben.“ ,,Wäre ich euch denn nicht ein Klotz am Bein? Ich kann weder Bogenschießen noch mit dem Schwert umgehen, geschweige denn Magie verwenden, ich wäre für euch doch komplett nutzlos.“ Geknickt sah er zu Boden. ,,Jeder hat irgendetwas, wo er gut darin ist und in den anderen Sachen können wir dir die Basics beibringen.“ Ich lächelte ihn an, Ayame streckte ihre Hand raus. ,,Bist du dabei?“ Ryuga zögerte kurz, doch ergriff dann selbstbewusst ihre Hand. ,,Ich bin dabei!“ ,,Willkommen am Bord man, aber versuche bloß nicht zu sterben, okay?“ Souta lachte. ,,Mach ihm doch nicht so eine Angst Souta.“ Kameko ohrfeigte ihn. Wir lachten. Jetzt waren wir schon zu viert. Noch vor einigen Wochen hätte ich das wohl nicht für möglich gehalten. Ich lehnte mich gegen die Hauswand und sah in den Himmel. “Ich wünscht, du wärst auch hier Yuuki.“ dachte ich. “Du hättest dich mit jedem hier blendend verstanden.“ Ich sah zu den anderen, Souta und Ayame hatten sich wegen irgendetwas wieder in den Haaren, während Ryuga sie versuchte, wieder auseinander zu bringen, Kameko sah nur lachend dabei zu. Wie hatte ich bloß solch tolle Freunde verdient? Ich schloss meine Augen und genoss den Moment, bis Kameko mich nach einer Minute bereits weckte. „Hast du nicht etwas vergessen? Wir wollen bald aufbrechen! Wo sind deine Messer?“ Sie sah nicht gerade begeistert aus. Wenn Blicke töten könnten, würde ich wohl auf der Stelle sterben. „Äh, ich mache mich sofort auf den Weg!“ Ohne ein weiteres Wort zu sagen, rannte ich zum Schmied, bei dem ich völlig außer Atem ankam. „Mensch du hast ja ein perfektes Timing, ich bin gerade fertig geworden.“ ,,Was echt? So schnell? Sie haben doch gesagt, dass Sie länger brauchen würden.“ hechelte ich ihn an. „Das dachte ich auch, aber die Messer ließen sich relativ einfach bearbeiten und mit ein wenig Magie geht es sogar noch schneller.“ „Sie sind also nicht nur ein Schmied, sondern auch ein Magier? Diese Stadt ist wirklich außergewöhnlich.“ Er lachte. „Ich bin nicht wirklich ein Magier, aber einige Sachen habe ich von meinem Meister gelernt.“ Er überreichte mir meine Messer. Als ich ihn gerade bezahlen wollte, lehnte er dankend ab. „Mir ist zu Ohren gekommen, dass ihr ein Monster in unserer Stadt besiegt habt, wir stehen in eurer Schuld.“ „Das weiß ich wirklich zu schätzen, aber nehmen Sie die hier trotzdem.“ Ich schnippste ihm eine Goldmünze zu. „Danke für Ihre Mühe.“ Schnell ging ich wieder zu den anderen, die bereits sehnsüchtig auf mich warteten. „Da bist du ja endlich.“ Kameko wurde schon ungeduldig. „Ja, ich bin fertig, lasst uns weitergehen.“

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„Ja, ich bin fertig, lasst uns weitergehen.“ Shadow beobachtete von einem Baum aus, wie die Gruppe die Stadt verließ. Als sie weit genug weg waren, sprang er vom Baum und ging zu Berserker. „Du siehst jämmerlich aus, weißt du das?“ Shadow tastete seinen Hals ab, Berserker hatte noch Puls. „Du bist ganz schön zäh, was? Bist wirklich noch am Leben, aber deine Dienste werden nicht mehr gebraucht, genau wie alle anderen, warst du bloß eine Marionette. Ey Zauberknecht, du kannst ihn wegschicken.“ Shadow sah sich die toten und verwundeten Söldner an, die vorhatten, Ryuga zu töten. „Wen nennst du hier Zauberknecht, du dummes Balg?“ Einer der am Boden liegenden Söldner stand auf, hüllte sich in einen dunklen Mantel und setzte sich eine Totenkopfmaske auf. „Immer diese frechen Kinder, die denken, dass sie was besseres wären.“ Der Mann, Witcher war sein Codename, legte seine Hand auf den Körper von Berserker, ein hellblauer Kreis bildete sich um beide und im nächsten Moment verschwanden sie. Einige Sekunden später, erschien Witcher wieder vor Shadow, er war völlig außer Atem. „Bist wohl schon alt geworden, was Hexe?“ „Ich bin keine Hexe, du drecks Kind. So ein großer Körper ist bloß schwer zu teleportieren,“ „Wohin hast du ihn den geschickt?“ fragte Shadow. „In den Nachtschattenwald in Shi no ji, dort verlaufen sich ständig Leute, da wird er wohl erstmal nicht herausfinden.“ sagte Witcher. „Und? Wie findet ihr die Gruppe?“ Yuzuki trat aus dem Schatten eines Hauses. „Wirklich eine interessante Mischung, ich hätte nicht gedacht, dass sie Berserker so schnell kampfunfähig machen.“ Shadow lehnte sich an eine Hauswand. „Der Plan vom großen Lord geht auf. Wie geplant haben sie Berserker besiegt.“ Sie warf ihre schwarzen Haare zur Seite. „Nun denn, lasst uns weitermachen.“

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