chapter 7: Rettung

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,,Hey Kleiner!" Eine Stimme. Von wo kam sie? War ich bereits tot? ,,Komm schon wach auf!" Ich hörte sie wieder, klar und deutlich. Anscheinend lebte ich noch, aber wie wurde ich wieder wach? ,,Bitte komm zu dir, wir müssen schnell von hier weg!" Noch immer regte sich mein Körper keinen Millimeter. Ich musste doch irgendwie wach werden! Schmerz. Ein Kribbeln zog sich durch meinen ganzen Körper. Ich konnte mich wieder bewegen! Ich wurde wieder wach! Meine Wange war warm und schmerzte, ich wurde geschlagen. ,,Das wurde auch Zeit!" Vor mir hockte ein Junge. Ich schätzte ihn auf ca. 16 Jahre. Er war ungefähr 1,75m, hatte kurze dunkle Haare und war trainiert. Doch mein Aufsehen erregten seine Augen. Das linke Auge war hellblau, wie der Himmel an einem Sommertag. Sein Rechtes war so grün wie ein schimmernder Smaragd. Seine leicht verdreckte Rüstung war wahrscheinlich aus Leder. An seiner rechten Seite befand sich ein wahres Arsenal an Messern jeglicher Art, an seiner linken war ein Katana.
Mein Vater sagte mal, dass Katana vor allem von Söldner der Assassin Klasse verwendet wurde. Mein Vater...
Ich sah mich um. Ich wurde an einem Haus im Dorf gelehnt, welches noch immer in Flammen stand. Wie lange war ich ohnmächtig? Minuten? Stunden? ,,Wer bis-" ,,Klappe! Wir müssen erstmal von hier weg. Erklärungen bekommst du später noch." Er packte meine Hand und rannte mit mir los. Immer wieder bogen wir in eine andere Gasse, um möglichen Verfolgern zu entkommen. Ich sah ihn mir nochmal genauer an. Er kam eindeutig nicht aus unserem Dorf, das hätte ich bemerkt, trotzdem schien er sich hier auszukennen. ,,Da vorne sind sie!" Zwei Soldaten stellten die Gasse vor uns zu. Der Junge hielt abrupt an und rannte mit mir wieder zurück, doch auch dieser Weg wurde nun von drei Feinden blockiert. Wir waren umzingelt. Der Junge schmunzelte. ,,Dann muss ich mir wohl doch die Hände schmutzig machen." Er löste sich von mir und zog zwei Messer. Die Gegner kamen immer näher. ,,Versuch nicht zu sterben Kleiner." Lächelnd sah er mich an, nicht sehr aufbauend dieser Satz. Langsam ging er den zwei Soldaten vor uns entgegen. Weder Angst noch Nervosität zeigte er. Die Soldaten lachten ihn aus. ,,Du Kind willst uns bekämpfen? Wie süß!" Wieder lachten sie. ,,Bekämpfen? Nein," ,sagte er in einem ruhigen Ton, ,,ich werde euch töten!" Er stürmte auf die Soldaten zu und plötzlich... war er weg?! Nein, er war bloß unglaublich schnell! Er hatte es hinter seine Gegner geschafft, diese hatten ihn noch nicht mal bemerkt. ,,Was? Wo ist er hin?" ,,Hier bin ich Jungs!" Lächelnd klopfte er beide auf die Schulter und kam zurück zu mir, die Soldaten gingen direkt zu Boden, ihr Nacken wurde aufgeschnitten. Wann hatte er die Zeit dafür? Die anderen drei Soldaten fingen an zu zittern, machten den Weg aber weiterhin nicht frei. Alle hielten Schwert und Schild bereit. Der mittlere Soldat rannte als Erstes auf den Jungen zu. Als er zum Schlag ausholen wollte, blutete er bereits am Arm. Seine Pulsschlagader wurde ihm aufgeschnitten. Der Junge benutze seine Brust als Trampolin und sprang auf die Schultern des zweiten Soldaten, diesen stach er beide Messer in den Hals, er war sofort tot. Der letzte versuchte noch irgendwie zu entkommen, doch bevor dieser noch um die Ecke biegen konnte, steckte auch schon ein Messer in seinem Hinterkopf, welches der Junge geworfen hatte. Ich war erstaunt. Ein nicht mal erwachsener Junge hatte ohne Schwierigkeiten fünf ausgebildete Soldaten getötet. ,,Komm, wir müssen weiter, bevor noch mehr von ihnen kommen." Er atmete etwas schwer, so einfach war es wohl doch nicht für ihn.
Wir bogen in weitere Seitenstraßen, ohne entdeckt zu werden. Nach weiteren Straßen hatten wir endlich das Dorfende erreicht. ,,Na wen haben wir denn da?" Ich sah auf. Zwischen uns und dem Dorfende standen acht bewaffnete Soldaten und der Polemarch, welcher uns psychopathisch anlächelte. Er hatte eine Wunde an seinem Oberschenkel, wie kam es dazu? ,,Du bist diese Missgeburt, welche mir diese Wunde verpasst hat!" An seinem Kopf traten Adern hervor. Der Junge blieb ganz entspannt. ,,Dafür werde ich dich und das Kind bluten lassen, du Bastard!" Er zog sein Schwert und kam langsam auf uns zu. Er kämpfte mit einem Breitschwert. Der Junge zog sein Katana und ging in eine Verteidigungsstellung. Kräftemäßig war der Polemarch ihm wahrscheinlich überlegen. ,,Mit diesem Buttermesser willst du gegen mich kämpfen? Dein lächerlichen Zahnstocher werde ich in tausend Stücke hauen!" Der Junge hielt sich weiterhin bedacht und bewegte sich nicht. Der Polemarch fühlte sich wahrscheinlich von ihm provoziert und stürmte nun auf ihn los. Darauf schien der Junge nur gewartet zu haben. Er nutzte die Lücke und schnitt den Polemarch in die Wade. Direkt ging er zu Boden und hielt sich an seine Wunde. Schnell zückte der Junge eins seiner Messer und schnitt dem Polemarch quer über das Gesicht, die Wunde war nicht sehr tief, da der Polemarch noch etwas ausweichen konnte. Trotzdem blieb er schmerzverzerrt am Boden liegen. ,,Das gibt es nicht! Ich lasse mich doch nicht von einem Kind besiegen!" Die anderen Soldaten rührten sich nicht vor Angst. ,,Wer zur Hölle bist du bloß?" Der Junge sah angewidert auf ihn herab. ,,Mein Name lautet Yuuki Kawanami. Merkt euch diesen Namen gut, denn eines Tages werde ich eure gesamte Armee auslöschen!"

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