and no one knew II

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Lena stand kurze Zeit später seufzend wieder auf und lief erneut ins Bad und zur Toilette. Beim Hinsetzen zuckte sie wieder vor Schmerz zusammen. Beim Blick auf ihre heruntergezogene Hose schnappte Lena erschrocken nach Luft. Da war Blut. Nicht besonders viel, aber doch deutlich zu erkennen. Jetzt bekam Lena wirklich Angst.
Völlig verzweifelt griff sie nach ihrem Handy und rief Mark an. Es dauerte etwas, bis er den Anruf entgegennahm. „ Schatz? Alles ok? Ich bin gerade auf dem Weg nach draußen zur Presse und so", sagte Mark und klang tatsächlich recht fröhlich. „ M-mark, ich...komm bitte heim", schluchzte Lena in ihr Handy. Sie konnte hören, dass Mark sofort schneller lief. „ Was ist los? Ich komme sofort heim", fragte er panisch. Lena seufzte leise und schluchzte:„ I-ich hab B-blut im Slip. Die Schmerzen sind schlimmer als sonst und...das Baby darf nichts haben." Mark sprach nebenbei mit seinem Manager und schnappte sich seine wichtigsten Sachen aus der Garderobe. „ Ganz ruhig. Ich nehme den nächsten Zug und komme zu dir. Dann rufen wir einen Arzt. Oder magst du jetzt schonmal Sissi anrufen?", sagte Mark völlig in Hektik. Lena hielt sich wieder den Bauch und sagte:„ J-ja ich...ich rufe sie an. Danke Schatz." Mark flüsterte:„ Ihr schafft das. Ganz bestimmt." Lena seufzte leise und legte dann auf. Direkt rief sie ihre Hebamme Sissi an, die sich auch sofort auf den Weg zu ihr machte.

Zittrig lief Lena zur Tür und öffnete Sissi. „ Was macht ihr denn für Sachen? Leg dich ins Bett. Ich komme gleich", sagte sie und zog ihre Jacke aus. Lena legte sich vorsichtig in ihr Bett und atmete schwer. Sissi kam mit ihrer Tasche zu Lena und tastete erstmal ihren Bauch ab. „ Ja, der Bauch ist ganz schön fest und hart. Nicht optimal. Kommen die Schmerzen in regelmäßigen Abständen?", fragte Sissi. Lena schaute sie ängstlich an und antwortete:„ F-fragst du mich gerade, ob ich Wehen habe? Im 6. Monat?". Sissi seufzte. „ Wir wissen sicher gleich was los ist. Ich muss dich auch vaginal untersuchen. Das Blut gefällt mir absolut nicht. Jetzt atme erstmal tief durch. Das ist nichts extrem ungewöhnliches ok?", erklärte Sissi. Lena zitterte leicht und flüsterte:„ Mein Baby soll gesund sein." Sissi nahm sanft ihre Hand und murmelte:„ Du hast Angst. Das ist völlig normal, aber noch ist nichts dramatisches passiert. Kleinere Blutungen bedeuten nicht unbedingt, dass es dem Kind schlecht geht. Ich bin bei dir." Lena drehte den Kopf zur Seite und ließ ihren Tränen endlich freien Lauf. Tagelang hatte sie sich zusammengerissen und die Tränen gemeinsam mit ihrer Angst immer und immer wieder hinuntergeschluckt. „ I-ich hab solche Angst. W-wir waren so vorsichtig u-und jetzt stimmt trotzdem w-was nicht", schluchzte sie verzweifelt. Sissi nickte verständnisvoll. „ Das ist dein Mutterinstinkt. Natürlich fürchtest du dich davor, dass deinem Baby irgendwas passieren könnte. Das ist normal. Du hast so toll aufgepasst. Ich bin sicher das wird wieder. Ich höre jetzt die Herztöne ab und dann machen wir mal den Wehenschreiber an. Nur zur Sicherheit", sagte sie. Mit dem Stethoskop hörte sie an Lenas Bauch die Herztöne des Babys ab. „ U-und? Ist alles in Ordnung?", fragte Lena ängstlich. Sissi nickt und antwortete:„ Alles gut. Ihr seid beide verständlicherweise etwas aufgeregt, aber das Herzchen schlägt schön kräftig. Jetzt noch die Krämpfe messen." Sie legte den Gurt mit den Messgeräten daran vorsichtig um Lenas Bauch und schloss ihn per Kabel an einen kleinen Monitor an. Kritisch betrachtete Sissi für eine ganze Weile den Monitor. „ Hhm da ist tatsächlich eine minimale Wehentätigkeit.  Du bekommst von mir gleich einen Wehenhemmer gespritzt und hast absolute Bettruhe. Bitte wirklich nur aufstehen, um zur Toilette oder mal duschen zu gehen. Essen und trinken darfst du natürlich im Sitzen, sonst aber bitte liegen. Dann sollte sich das wieder beruhigen. Ich komme alle 2-3 Tage zur Kontrolle vorbei", sagte Sissi. Lena schluckte schwer und erneut liefen Tränen über ihre Wangen. „ W-warum will es jetzt schon raus?", fragte sie. Sissi entfernte die Messgeräte und deckte Lena sanft zu. „ Das kann ganz verschiedene Ursachen haben. Die Blutung beobachtest du bist heute Abend. Wenn es mehr wird, rufst du mich bitte an. Ich lasse dir einen Tee und homöopathische Kapseln zur Entspannung da. Das ist jetzt erstmal wichtig. Wir kriegen das zusammen hin. Glaub mir", sagte sie und streichelte kurz Lenas Bauch. Lena atmete tief durch und beruhigte sich langsam. Sissi bereitete die Spritze vor, desinfizierte eine Stelle an Lenas Arm und spritzte ihr dann vorsichtig das wehenhemmende Mittel. „ Soll ich hier bleiben bis Mark kommt?", fragte Sissi dann. Lena nickte sofort und kuschelte sich noch mehr in die Bettdecke ein. „ Kannst du einfach hier sitzen bleiben und da sein?", fragte Lena. Sissi nickte und setzte sich an den Rand des Bettes. „ Hast du schonmal Tritte gespürt?", fragte Sissi dann. Lena nickte und antwortete:„ Letzte Woche zum ersten Mal. Das war richtig schön. Da wurde mir das erste Mal bewusst, dass es nicht mehr so lange dauert. Obwohl mein Bauch noch so klein ist." „ Dein Bauch wird noch schön wachsen ab jetzt. Das kommt schon noch. Aber schön, dass sich dein Baby schon bewegt. Du solltest dich jetzt etwas ausruhen und schlafen. Dann wirkt der Wehenhemmer besser", erklärte Sissi. Lena drehte sich auf die Seite und in genau diesem Moment betrat Mark komplett abgehetzt die Wohnung. Er rannte fast schon zu seiner Freundin. „ Hallo Schatz. Hey Sissi. Was ist los? Da war Blut?", fragte er sehr beunruhigt. Sissi strich ihm beruhigend über die Schulter, während Mark direkt beide Hände auf Lenas kleinen Bauch legte. „ Das Baby hat sich etwas in der Zeit geirrt, es wollte irgendwie schon raus. Ich habe das jetzt gestoppt und, wenn Lena sich jetzt ausruht, wird alles gut", erklärte Sissi. Lena seufzte leise und drückte ihr Gesicht gegen Marks Brust. „ Ich hatte so Angst. Ich dachte ich verliere unser Baby", flüsterte sie leise. Mark küsste sie sanft und murmelte:„ Du schaffst das. Du bist doch meine Löwenmutter."

Lena One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt