When you are at your lowest

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„ Ich kann aber nicht einen ganzen Monat im Bett liegen! Ich kann es nicht!", schrie Lena Mark wütend ins Gesicht. Er seufzte, wusste, dass ihre Hormone sie gerade mal wieder komplett im Griff hatten. „ Schatz. Du musst jetzt liegen ok? Dein Gebärmutterhals ist verkürzt und du bist erst im fünften Monat. Der Kleine muss unbedingt in deinem Bauch bleiben. Ich bin bei dir", sagte Mark leise. Lena saß auf dem Bett und blinzelte schnell. „ Ich kann das nicht", flüsterte sie und streichelte ihren Bauch. Mark setzt sich neben sie und sagte:„ Doch, du kannst. Für den Kleinen. Das schaffen wir zusammen." Er versuchte möglichst positiv und optimistisch zu wirken. Das fiel ihm mehr als schwer. Vor nichtmal zwei Stunden hatte der Arzt ihnen gesagt, dass schon viel zu viele Zeichen auf Geburt standen. Die Wahrscheinlichkeit bestand also, dass der Kleine sich tatsächlich demnächst auf den Weg machen könnte, was bedeuten würde, dass er nur durch ein Wunder überleben würde. Lena wischte sich eine Träne weg und legte sich hin. Mark sagte erstmal gar nichts. Sie braucht jetzt Ruhe und musste das mit sich selbst ausmachen. „ Ich bin im Wohnzimmer ok? Du ruhst dich jetzt aus und später bestellen wir leckere Pasta. Ich liebe dich", sagte Mark und stand auf. Lena seufzte nur. Sie lag dort ziemlich verkrampft und Mark wusste, dass sie noch immer diese Schmerzen hatte. Langsam ging er ins Wohnzimmer.

Kaum eine Woche später war Lena noch immer ziemlich emotional. Mark versuchte für sie da zu sein, aber das schien ihr gerade kaum zu helfen. Lena war gerade mal auf das Sofa umgezogen, dort konnte sie etwas aus dem Fenster gucken. Sie wollte bei Mark sein, so oft es ging. Mark saß gerade am Esstisch und machte ihr liebevoll ein Toast mit Avocado. „ Soll auch Tomate drauf?", fragte er schließlich. Lena murmelte:„ Alles außer Gurke bitte." Mark musste grinsen. Seit sie schwanger war, konnte sie Gurken auf den Tod nicht ausstehen. Er legte also eine Tomatenscheibe auf das Toast und stand auf, um es Lena zu bringen. „ Bitteschön. Lass es dir schmecken", sagte Mark. Lena biss sofort herzhaft ab und murmelte:„ Heute tut es wieder weh. Der Bauch wird so hart. Ich bin nur noch müde. Total neben mir." Mark seufzte und fragte:„ Du sagst Bescheid, wenn es nicht geht, ja?". Lena legte das Toast zurück auf den Teller und schob diesen ans andere Ende des Couchtisches. Nur knapp die Hälfte hatte sie gegessen. „ Magst du nicht mehr?", fragte Mark. Lena schüttelte den Kopf und ließ erschöpft ihren Kopf in das Kissen sinken. „ Mäuschen...so kann ich morgen nicht mit gutem Gewissen nach Bochum fahren", sagte Mark. Lena entgegnete sofort:„ Doch, du holst deine zwei Kronen schon selbst bei 1Live ab. Das ist mir wirklich wichtig." „ Aber nur, wenn du in Ordnung bist", erwiderte Mark. Lena schloss die Augen. Er wusste, dass jede Diskussion zwecklos war. „ Aua! Hör auf mich zu boxen, du Monster!", knurrte Lena wütend. Mark seufzte. Ihn macht das traurig. Das war sein Baby, dass da zappelte und seine Mama so sehr nervte, dass sie richtig wütend wurde. Ihm taten sie beide so leid. Das Baby und Lena. Lena trat wütend die Decke vom Sofa, stand auf und ging ins Schlafzimmer. Mark blieb im Wohnzimmer sitzen.
Etwa eine Stunde später warf er einen kurzen Blick ins Schlafzimmer. Lena schlief tatsächlich. Das beruhigte ihn ungemein. Mark lief eine Tür weiter und öffnete diese. Das kleine Zimmer sollte das Kinderzimmer für seinen Sohn werden. Es war schon fast fertig eingerichtet. Ein Regal fehlte noch, das wollte Mark nun aufbauen. Er hoffte so sehr, dass alles gut gehen würde. Er schnappte sich den Karton und fing an das Regal aufzubauen.
„ Das machst du gut", sagte Lena leise. Mark sah auf. Tatsächlich stand sie schwer atmend im Türrahmen. „ Leg dich bitte wieder hin", sagte er und konzentrierte sich wieder auf die letzten Schrauben des Regals. Lena flüsterte:„ Ich hoffe, er kann dieses Zimmer jemals sehen. Ich tue alles dafür, aber gerade...bin ich so machtlos." Mark sah auf. Schon wieder liefen Tränen über ihre Wangen. Mark stand auf und nahm sie fest in den Arm. „ Er schafft es ok? Ganz bestimmt. Du machst das so gut", flüsterte er. Lena schluchzte leise und löste sich dann von ihm. Mit hängendem Kopf lief sie wieder ins Schlafzimmer. Mark ließ das Regal einfach liegen und folgte ihr. Lena lag weinend auf dem Bett und starrte an die Wand. Mark legte eine Hand auf ihren Bauch und sofort fühlte er einen kleinen Stups. „ Es geht ihm gut, sagt er", sagte Mark und beobachtete fasziniert ihren Bauch. Sie legte ihre Hand auf seine und Mark konnte spüren, wie sehr sie zitterte. Nur langsam beruhigte Lena sich wieder und döste etwas vor sich hin. Mark küsste sie sanft.

Am nächsten Morgen lief Mark unruhig durch das Schlafzimmer. „ Bitte fahr, Mark. Bitte. Du musst mal wieder raus und ich komme zurecht. Wirklich. Grüß alle von mir", sagte Lena. Mark murmelte:„ Ein Anruf, und ich komme heim." Lena nickte. Mark küsste sich nochmal zum Abschied und nahm dann seine Jacke mit. Mit mulmigem Gefühl verließ er die Wohnung auf dem Weg nach Bochum zur Verleihung der 1Live Kronen.

Fortsetzung folgt...
Wenn ihr möchtet.

Lena One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt