Lena One Shots

The hardest part II

Einige Stunden sind vergangen. Mark hat es zwar geschafft Lena etwas zu trösten, aber jetzt liegen sie beide stumm in ihrem Bett und an Schlaf ist nicht zu denken. Lena dreht sich pausenlos hin und her und Mark starrt einfach an die Decke. Mark überlegt, was er sagen oder tun könnte, um ihr diesen Druck zu nehmen. So richtig fällt ihm allerdings nichts ein. Schließlich konnte er sich auch nur vorstellen, wie es ihr wohl geht. Tatsächlich hatte Mark auch in einigen Büchern nachgelesen, wie man damit am besten umgehen sollte. Niemals hätte er gedacht, dass dieses Thema ihn mal berühren würde.
„ Was, wenn es nie wieder klappt?", flüstert Lena mit zitternder Stimme in die Dunkelheit. Sofort spürt Mark, wie viel Überwindung diese Frage sie gerade gekostet hat. Er antwortet:„ Dann liebe ich dich trotzdem für immer und dann haben wir einen wundervollen Sohn zusammen, der ohnehin die perfekte Mischung aus uns beiden ist." Lena dreht sich wieder auf den Bauch, versteckt ihr Gesicht in ihrem Kissen. Für Mark ist das alles nur schwer zu ertragen. Sie so emotional zu sehen macht ihn hilflos und irgendwie unsicher. Lena schluchzt leise in ihr Kissen und krallt sich in das Bettlaken. Mark dreht sich zu ihr, streichelt ihren Rücken. Ganz langsam beruhigt sie sich wieder. Mark küsst ihren Nacken. „ Lena? Du bist genug ok?", sagt er leise. Lena zuckt zusammen. Er kennt sie einfach zu gut. Er weiß genau welche Gedanken sie in solchen Momenten plagen. „ Aber es hat doch so einfach geklappt beim ersten Mal", schluchzt sie und dreht ihren Kopf zu Mark. Er küsst sanft eine Träne von ihrer Wange und schaut ihr tief in die Augen. Sofort sieht er ihre Unsicherheit und auch diese Traurigkeit, die er in den letzten Wochen immer wieder bemerkt hat. Mark überlegt kurz und sagt:„ Lass uns jetzt mal die Ergebnisse abwarten und danach entscheiden ok? Wir sollten jetzt wirklich schlafen. Es ist mitten in der Nacht." Lena seufzt und setzt sich auf. „ Ich kann so nicht schlafen. Nicht, wenn ich dann immer das selbe träume und dann aufwache und feststelle,...dass da gar kein Bauch ist", flüstert sie und durch die Dunkelheit kann Mark sehen wie ihr Körper zittert. Er setzt sich ebenfalls hin und legt einen Arm um sie. Lena schluckt schwer und will aufstehen. Mark hält sie sanft fest und flüstert:„ Nein. Du läufst nicht wieder die halbe Nacht weinend durch die Wohnung. Wir sind gemeinsam da drin, schon vergessen? Bleib bitte hier. Bitte." Lena lässt sich zurück in die weichen Kissen fallen und starrt an die Decke. Mark streichelt über ihren Kopf und legt seine andere Hand auf ihren nackten Bauch. „ Du hast mir das wichtigste in meinem Leben geschenkt ok? Egal, was noch passiert. Du bist unbezahlbar und Jonas auch", sagt er bestimmt. Lena nickt kaum merklich, allerdings ist sie mit ihren Gedanken schon wieder ganz woanders. Bei dem Gespräch mit der Ärztin heute früh. Bei der Untersuchung, die wirklich rein gar nichts beunruhigendes ergeben hatte. Aber auch bei schrecklichen Minuten des Wartens im letzten halben Jahr, die sie im Bad verbracht hatte, jedes Mal mit der Hoffnung der Test könnte nun endlich positiv sein. Jeden Monat die selbe große Enttäuschung.
„ Gibt es irgendwas, was dir helfen könnte? Irgendwas, was ich tun kann?", fragt Mark. Lena antwortet:„ Ich weiß es nicht. Ich will ja nicht mal mehr...es ist wie ein Termin. Da ist keine Liebe mehr irgendwie und...ich mache mir solchen Druck, weil ich schon vorher weiß, dass es bestimmt nicht klappt und ich will dich nicht enttäuschen und auch sonst niemanden." Mark schluckt. Er hatte in den letzten Wochen schon gemerkt, dass von ihrer feurigen Lust, die er so sehr liebte, nicht mehr viel übrig geblieben war. Trotzdem tut es unglaublich weh zu hören, dass der Sex mit ihm zu einer Art Pflichttermin für sie geworden war. „ Du enttäuschst niemanden. Glaub mir. Du kannst nichts dafür. Vielleicht hilft uns eine Pause von dem Thema. Du sollst doch auch Spaß haben und wieder richtige Liebe spüren dabei. Wenn du möchtest, nehme ich Jonas die nächsten Tage und du fährst mal mit Bella zum Wellness. Oder du besucht deine Mutter mal. Vielleicht tut dir das gut", sagt er. Lena schüttelt den Kopf. „ Ich will bei dir bleiben. Ich will Zeit mit dir verbringen und mit Jonas. Als Familie. Das fehlt mir irgendwie", murmelt Lena.