Monster vor der Tür

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„ Manchmal würde ich echt mit jedem tauschen. Wirklich", sagt Mark und klappt frustriert seinen Laptop zu. Lena seufzt und sagt:„ Wie deutlich sollen wir es denn sagen? Was verstehen die alle nicht?! Wir wollen einfach nur Privatsphäre. Nicht mehr und nicht weniger." „ Das Ding ist, Geld regiert die Welt. Leider. Ich hasse es jedes Mal wieder neu unserem Anwalt zu schreiben. Ich meine, der macht einen super Job, aber es ist so unwahrscheinlich anstrengend. Wann hört das auf?", antwortet Mark frustriert. „ Wahrscheinlich nie und das geht einfach nicht in meinen Kopf rein. Jeder scheiß Klick unterstützt dieses kriminellen Machenschaften und jeder nimmt das einfach hin. Die haben mein Kind fotografiert verdammt!", ruft Lena. Mark streichelt beruhigend über ihren Arm und zieht sie an sich. Er murmelt:„ Ich weiß. Du darfst dich nicht zu sehr aufregen ok? Das sind alles Arschlöcher. Lass sie nicht zu nah an uns heran." „ Kann ich nicht. Mich macht das wahnsinnig und ich verstehe es einfach nicht. Ich brauche und möchte das nicht. Ich will einfach nur in Ruhe Zeit mit meiner Familie verbringen können. Scheint nicht möglich zu sein. Toll auch, dass unser Rückzugsort gleich wieder hinfällig ist. Das nervt! Ich wollte in Italien einfach Familienzeit verbringen! Und keine Zeitungsartikel über das Haus lesen! Das soll endlich vor Gericht gehen. Ich hab da keinen Nerv mehr für", sagt Lena und atmet erstmal tief durch, um sich zu beruhigen. Mark seufzt und versucht auf andere Gedanken zu kommen. Natürlich beschäftigt ihn die Problematik aber genauso. „ Das einzige was wir jetzt machen können, ist auf das Verfahren warten und allen Leuten, bei denen wir das beeinflussen können, klar machen, dass man sowas absolut nicht unterstützen darf", sagt er. Lena nickt und gähnt. Sie murmelt: „ Ich bin echt müde, Schatz. Wollen wir langsam ins Bett? Jonas schläft schon eine Weile und ich war vorhin schon so müde, dass ich mich fast einfach dazu gelegt hätte." Mark nickt und steht langsam auf.
Gemeinsam gehen sie ins Bad, Lena macht noch etwas Hautpflege und Mark putzt sich schonmal die Zähne. „ Ich hoffe ich kann ein bisschen abschalten heute Nacht", seufzt Lena. Mark spült sich den Mund aus und sagt: „ Das geht mir genauso. Dieses ganze Thema raubt mir echt den Schlaf und die Energie. Das ist schon echt krass irgendwie. Die machen sich gar nichts daraus und uns raubt es den Schlaf. Eigentlich unglaublich. Wirklich." Lena schaut ihn mit müden Augen durch den Spiegel an, während sie sich die Zähne putzt. Mark stellt sich hinter sie und küsst sanft ihren Hals. Sie legt den Kopf schief und Mark genießt es diese besondere Stelle zu liebkosen. Gleichzeitig schiebt er seine Arme von hinten um ihre Taille und massiert ganz sanft ihren nackten Bauch. Er weiß nur zu gut, dass Stress ihr häufig auf den Magen schlägt und auch heute kann er ihre Anspannung spüren. „ Versuch mal locker zu lassen", flüstert er. Lena spült ihren Mund aus und seufzt. „ Kann ich aktuell nicht. Es tut auch nicht weh, es ist nur so ein Unwohlsein. Das geht auch wieder weg. Wenn das ganze Chaos sich etwas lichtet hier", erklärt sie müde. Mark nickt, geht schonmal voraus ins Schlafzimmer. Während er sich schon in sein Bett kuschelt, steht Lena noch einen Moment neben dem Beistellbettchen, indem ihr Sohn friedlich schläft. „ Er ist schon so groß", stellt sie fest und legt sich in ihr Bett. Mark grinst. „ Ja, er ist doch mein großer Junge", sagt er stolz. Lena küsst ihn sanft. Sie liebt mit welchem Stolz Mark von ihrem Sohn spricht. Gerade jetzt, wo es so viel Wirbel und Trubel um die kleine Familie gibt. All das, was sie eigentlich nie gewollt hatten.
„ Jetzt lass uns schlafen, Schatz. Versuch an was Schönes zu denken, dann schläfst du besser", sagt Mark leise und rutscht sein Kopfkissen zurecht. Lena wirft noch einen Blick auf ihren Sohn und kuschelt sich dann eng an Mark. Sie antwortet: „ Ich denke immer an schöne Sachen, wenn ich euch sehe. Kannst du mich in den Arm nehmen? Dann schlafe ich ruhiger." Das lässt sich Mark nicht zwei Mal sagen und legt sofort einen Arm um sie. Ganz langsam spürt er, wie etwas Spannung von Lena abfällt und wie sie beide die Müdigkeit übermannt.

Der nächste Morgen beginnt damit, dass Lena einen unsanften Zug an ihren Haaren bemerkt. Vorsichtig dreht sie den Kopf. Wie jede Nacht ist sie sehr dicht an das Bettchen ihres Sohnes gerutscht, der nun fröhlich glucksend mit ihren Haaren spielt. „ Au Jonas. Nicht so ziehen", flüstert sie und nimmt vorsichtig seine Hand aus ihren Locken. Lena dreht sich um und hebt Jonas zu sich und Mark ins Bett. Sofort kuschelt sich der Kleine an ihre Brust und döst noch etwas. Mark schläft noch tief und fest und Lena zwingt sich einfach diesen Moment zu genießen und nicht schon wieder darüber nachzudenken, was die Geschehnisse der letzten Wochen für ihre kleine Familie bedeuten werden.
Eine Weile später wird Marl ebenfalls wach. „ Hey Mäuschen, ihr seid ja schon wach", sagt er und küsst Lena sanft. Sie erwidert den Kuss und fühlt sich dabei so geborgen und sicher wie sonst momentan selten. „ Ja wir sind wach. Dein Sohn hat mir vor einer halben Stunde fast eine fette Strähne Haare ausgerissen, weil er damit gespielt hat", sagt sie leise und streichelt dabei sanft über Jonas Rücken. Mark muss grinsen und antwortet: „ Er wollte dich halt wecken. Jetzt ist er doch absolut zufrieden da an deiner Brust. Er will einfach kuscheln morgens." „ Frühstücken will er. Dabei wollte ich das langsam ausschleichen. Er isst jetzt so gut den Brei und ist auch alt genug, um ohne Milch bestens klarzukommen. Trotzdem ist es einfach schön so intensiv zu kuscheln", sagt Lena und schiebt ihr lockeres Top zur Seite, sodass Jonas Zugang zu ihrer Brust hat. Sofort streckt er sich und saugt dann zufrieden, während er mit den Trägern von Lenas Top spielt. „ Er ist halt total zufrieden dabei. Das ist schon schön", sagt Mark und beobachtet seinen Sohn beim Trinken. Lena nickt, schließt beinahe die Augen und streichelt mit einer Hand sanft Jonas Kopf. Mark genießt gerade diese ruhigen sehr intimen Momente mit seiner kleinen Familie sehr.

Draußen sind eben doch Monster vor der Tür und manchmal ist das eigene Bett einfach der sicherste Ort.

Lena One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt