Beim Betreten der Wohnung war der Temperaturunterschied wie ein Schlag ins Gesicht. Mein eiskaltes Gesicht und meine Fingerspitzen fingen bei dem plötzlichen Umschwung an zu kribbeln. Zum Glück hatte ich diesen Morgen daran gedacht die Heizung durchlaufen zu lassen. Gestern waren die Temperaturen in New Yorks Straßen und der Wohnung fast identisch.
Nachdem ich mich nun ein wenig an die Wärme gewohnt hatte, lehnte ich meinen Rucksack an das Schränkchen im Gang und legte auf diesem meine Haustürschlüssel ab. Als ich Schuhe, Mantel und Schal nun auch abgelegt hatte begab ich mich in die Küche.
Ich wollte heute Morgen noch schnell den Abwasch erledigen, kam dann aber doch in den Stress weshalb ich den jetzt wirklich mal erledigen sollte. Also füllte ich die Spüle mit Wasser und widmete mich dem Geschirr der letzten drei Tage.
Ich kam schnell voran wurde aber plötzlich unterbrochen als mir fast ein Teller beim Abtrocknen aus der Hand fiel, weil sich zwei eiskalte Hände unter meinen Pullover schoben.
Diese eiskalten Hände glitten an meinen Seiten hinunter, über meinen Bauch und die Brust hoch. Nun legte ich den zuvor gerade noch so gefangenen Teller ab und stützte mich am Rand der Ablagefläche. Immer noch wanderten die kalten Hände an meinem Oberkörper entlang und Küsse in meinem Nacken folgten.
„Akaya lass das.", presste ich hervor und versuchte ihn ein wenig von mir weg zu drücken. Vergeblich.
Jetzt war er mit seinen Lippen direkt an meinem Ohr und flüsterte mir ein bettelndes „Mmh, nur noch ein bisschen." ins Ohr. Wenn ich nicht sowieso schon am ganzen Körper eine Gänsehaut hätte, hätte ich spätestens jetzt eine bekommen. Nun ließ er seine Hände auf meinen Hüften ruhen und drückte seinen Körper an meinen. Ein lautes seufzen entfiel mir.
„Mmh, Teshi. Auch nach 8 Monaten in denen wir jetzt schon hier sind werde ich ganz verrückt wenn ich daran denke dich jeden Tag und für immer um mich zu haben."
Während dieser Aussage glitt eine seiner Hände meinen Arm hinunter und stoppte um über den silbernen Ring an meinem Finger zu streichen.
„Bald auch offiziell als mein Mann."
Er griff nun nach dieser Hand und drehte mich in einem Schwung um.
Akaya musste immer früher raus als ich, weshalb ich ihn jetzt, dass erste Mal heute sah. Die obere Partie seiner Haare war zusammengebunden, dies machte er häufig seitdem seine Haare ihm bis zur Schulter reichten. Sein weißes Hemd hielt die oberen drei Knöpfe offen und seine Nase und Wangen waren von der Kälte draußen immer noch gerötet.
„Schlafzimmer!", schoss es aus mir raus und ohne nochmal lange darüber nachzudenken zerrte ich ihn hinter mir her.
Dort angekommen deutete ich ihm, sich auf die Bettkante zu setzen. Nachdem er sich nickend hinsetzte zog er mich zu sich auf seinen Schoß.
„Aber Teshi, gerade eben wolltest du doch noch das ich aufhöre."
„Ach halt doch die Klappe."
Daraufhin legte ich meine Arme um ihn und küsste ihn...In diesen letzten 5 Jahren ist viel passiert. Meine Eltern und mein Bruder behandelten mich nach meinem Outing wie einen fremden. Dafür aber war Akayas Familie sehr tolerant und nahm mich herzlich auf.
Nach drei Jahren beschlossen Akaya und ich auszuwandern. Nach Amerika. Wo es für uns auch möglich wäre zu heiraten.
Vor einem Jahr hat mir Akaya dann wirklich einen Antrag gemacht. An dem kleinen Teich, der zu diesem Zeitpunkt zwar kein Teich mehr war weil er zugeschüttet wurde, aber diese eine kleine Bank stand immer noch.
Mittlerweile steht sie auch nicht mehr. Auch wir sind nicht mehr da.
Wir sind jetzt aber hier. In einer großen Stadt in der uns nach 8 Monaten schon mehr Nettigkeit und Toleranz entgegengebracht wurde, als die letzten Jahre zu Hause.
Natürlich sind Akaya und ich noch jung. Wer weiß was sich in der Zukunft noch alles verändern wird.
Wichtig ist das ich hier und jetzt weiß, dass ich diesen Mann liebe und dank ihm zu der Person gefunden habe die ich heute bin. Ich kann es kaum erwarten bis unsere Hochzeit endlich stattfindet. Ich war wirklich noch nie so glücklich.
Und durch Akaya habe ich auch gemerkt, dass egal wie sehr man sich in seinem Leben verläuft, jemand kommen wird um mit dir den richtigen Weg zu gehen.
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Kann das funktionieren?
RomanceDer 15-Jährige Teshi ist über beide Ohren in den zwei Jahre älteren Akaya verliebt. Sein sehnlichster Wunsch ist natürlich mit ihm zusammen zu sein. Ob dieser Wunsch in Erfüllung geht?