Kapitel 7

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In der Schule angekommen, setzte ich mich in meine Klasse und sah verwundert auf den Platz neben mir, wo normalerweise Umeko saß. Plötzlich kam er herein gerannt und ich konnte an seiner Wange den Abdruck einer Lippe erkennen. Ich musste lachen. "Kann es sein das du eine Freundin hast", sagte ich und deutete auf seine Wange. Er wurde total rot und wischte sich den Abdruck weg. Ich nickte und lehnte mich zurück.
Als die Schule vorbei war ging ich langsam nach Hause. Normale Leute würden sich ja jetzt auf das Wochenende freuen, aber ich nicht. Das aber auch nur wegen morgen. Dieses Date. Ich schüttelte den Kopf und starrte auf den Boden, bis mich jemand am Handgelenk zu sich zog. "Mann, Akaya! Erschreck mich nicht immer so!", sagte ich laut atmend. "Aber so ist es witziger.", murmelte er gespielt beleidigt. Ich stellte mich auf Zehenspitzen und küsste ihn kurz. "Sag mal, hast du morgen Zeit?" "Ähh, ich?!" Er lachte etwas. "Na wer sonst du Dummkopf?" "Ich kann leider nicht. Ich gehe mit meinem Bruder essen. Aber ich hätte Sonntag Zeit!" Er wuschelte mir durch die Haare. "Gut. Dann komme ich dich am Sonntag um 9 Uhr abholen." "So früh!", meinte ich und sah ihn mit großen Augen an. Ich bin zwar kein wirklicher Langschläfer, aber ich bin Morgens ja eigentlich ziemlich faul. "Ja, so früh.", sagte er grinsend und drückte mir einen Kuss auf die Wange. "Ich muss dann mal." Er winkte mir noch kurz zu und verschwand dann in eine Seitengasse. Ob er wohl dort wohnt? Ich zuckte mit den Achseln und ging weiter nach Hause. Als ich dort ankam stand die Tür sperrangelweit offen. "Hiyoshi?!", rief ich nach meinem Bruder. Plötzlich hörte ich ein klimpern in der Garage und ging dorthin. Hiyoshi kam mir mit einem Anzug entgegen, denn er dann neben mir hin hielt. "Der sollte dir passen." Er drückte mir den Anzug in die Hand und ging rein. Ich folgte ihm und zog mir schnell im Gang Jacke, Schuhe und Schal aus. "Wofür ist der?" Er lugte aus der Küche. "Na für morgen Abend du Schlaumeier." Ich hängte den Anzug über das Treppengeländer und ging zu ihm in die Küche. Er richtete gerade zwei Müslis her. "Gibt es nicht etwas normales?", fragte ich ihn leicht genervt. "Nö. Morgen Abend dann." Ich sah ihn ungläubig an. "Bekomm ich morgen dann den ganzen Tag nur Müsli?!" Er legte noch einen Löffel in die Schale und drückte mir diese in die Hand. "Du hast es erfasst mein Bruder." Er ging um mich herum ins Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch. Ich folgte ihm einfach und setzte mich neben ihn. Er schaltete auf irgendeinen komischen Sender, auf dem irgendwelche Bikinimodels herum latschten. Ich verdrehte die Augen. "Dein Ernst?" Er nickte nur blöd grinsend. "Die sind doch total schön. Fast genau so sehen die beiden Mädels aus die wir morgen treffen." Ich hob eine Augenbraue. "Fast?" Er grinste noch breiter. "Die morgen, sehen besser aus." Ich stand langsam auf und wollte hoch in mein Zimmer gehen, als mein Bruder mich wieder auf die Couch zog. Dieser Idiot, um ein Haar hätte ich das ganze Müsli verschüttet. "Du musst langsam lernen, wie die perfekte Frau aussehen muss. Also schau genau hin." "Mich interessiert das aber nicht." Er lachte plötzlich. "Manchmal kommt es mir so vor, als wärst du schwul." Er verschluckte sich vor lauter lachen und hustete dann nur noch. Ich kratzte mich am Hinterkopf. "B-Bin ich nicht. Keine S-sorge.", sagte ich und aß das Müsli.

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