Kapitel 25

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Und gerade als unsere Lippen kurz davor waren sich zu berühren, schreckte Akaya zurück und schüttete dabei den heißen Tee über das Sofa. „Oh nein. Aufwischen. Tuch.", nuschelte er, zeigte mit dem Finger zur Tür und lief hastig durch diese. Gleich darauf kam er mit einem Tuch zurück und schrubbte die Couch damit ab. Stimmt ja. Es gibt kein ich und Akaya mehr. Ich bin ja irgendwie mit Natsuko zusammen, auch wenn ich mich mit ihr gestritten habe. Aber ich finde es trotzdem verdammt schade das Akaya zurückgeschreckt ist. „Teshi. Es tut mir leid aber ich glaube du solltest doch gehen." „Aber warum?" Ich stand vom Sofa auf weil er mir mit seiner Hand ein Zeichen dafür gab. Akaya lief vor zur Haustür und sah auf den Boden. „Ich bin für einen Monat hier um zu schauen ob ich zurück nach Amerika gehe. Wärst du mir nicht begegnet wäre ich mir jetzt schon sicher das ich wieder hin gehe. Aber du bringst mich total durcheinander und das obwohl ich dich erst das zweite Mal sehe und ich dachte ich wäre über dich hinweg. Doch du wirfst mich total aus der Bahn. Du bist mit der irren Tusse zusammen und nicht mit mir. Ich möchte dich auch nicht mehr lieben. Tut mir leid Teshi aber bitte bleib so lange weg von mir bis ich wieder in Amerika bin. Leb wohl." Und schon stand ich im Treppenhaus vor einer geschlossenen Tür. Das war es also. Wirklich für immer. Langsam drehe ich mich um und verlasse das Gebäude. Mittlerweile kann man draußen wieder laufen. Naja, der Schnee ist zwar noch scheiße hoch, aber ich muss nicht Angst haben weggeschleudert zu werden. Nach längerer Zeit kam ich dann auch endlich bei mir zu Hause an und setzte mich direkt in das warme Wohnzimmer. Es war keiner hier drinnen, weshalb ich mich unter eine Decke kauerte und verzweifelt anfing zu weinen. Einfach so. Ohne das ich es kontrollieren konnte. Und dann fasste ich einen Entschluss. Ich wischte mir kurz über mein Gesicht und suchte Natsuko, die ich in meinem Zimmer fand. Als sie mich umarmen wollte und sich wegen dem heute entschuldigen wollte, stoß ich sie zurück auf mein Bett. Ich holte tief Luft und begann zu reden:„ Mir ist es egal was mein Bruder davon halten wird und mir ist es auch egal wie sehr du ausrasten wirst. Ich habe dich nie geliebt und werde dich auch nie lieben. Ich habe mir da irgendwas eingebildet, denn ich wusste schon immer das ich zu 100 % schwul bin, also bin ich es immer noch. Ich habe nie aufgehört Akaya zu lieben obwohl ich selber für den ganzen Schlamassel verantwortlich bin. Ich werde mich von dir trennen und mache mich jetzt nochmal auf den Weg zu Akaya. Ich werde noch mal doppelt so lange laufen, weil ich mich durch den bescheuerten Schnee kämpfe. Tschüss Natsuko. Such dir einen Idioten der mit dir so einen Dreck freiwillig eingeht. " Natsuko starrte mich mit aufgerissenen Mund an. „Aber ich liebe dich." Ich zuckte mit den Achseln und rannte runter in den Gang. Dort zog ich mir die durchnässten Schuhe und den feuchten Mantel an und rannte aus dem Haus. Auf dem Weg wieder zurück zu Akaya blieb ich öfter im Schnee stecken und fiel dem entsprechend auch auf die Fresse. Endlich stand ich dann, zwar klatschnass und völlig außer Atem, vor der Wohnungstür. Dort klingelte ich wie ein Verrückter und etwas genervt und verwirrt öffnete mir Akayas Schwester die Tür. „Wo ist er?" „Nah in seinem Zimmer?" Ich legte meine Hände auf ihre Schultern, lächelte dankend und rannte in Akayas Zimmer. Dieser war überhaupt nicht darauf gefasst und krachte vor lauter Schreck gegen die Wand hinter ihm und rutschte an dieser hinab. „Teshi. Ich habe doch gerade vorhin et-", doch weiter kam er nicht. Ich habe meine Jacke auf den Boden geworfen, bin schnell auf ihn zu gelaufen und küsste ihn. Zuerst kam keine Reaktion, doch dann merkte ich, dass Akaya locker wurde und sich an meiner Kleidung fest krallte. Er zog mich zu sich und der Kuss wurde immer intensiver. Nun löste sich Akaya aber und atmete erschöpft aus. „T-Teshi was zum..." „Tut mir leid. Kaum habe ich dich zwei Mal wieder gesehen, stellt das meine ganze jetzige Welt auf den Kopf. Ich habe mich gerade vor circa einer Viertelstunde, oder länger, von Natsuko getrennt, bin wie ein Gestörter hier her gerannt um dir eigentlich zu sagen, dass ich dich nach wie vor liebe." Akaya starrte mich entsetzt an und im nächsten Moment fiel er mir um den Hals und drückte mich fest an sich. „Weißt du eigentlich wie oft ich mir so ein Szenario ausgemalt habe? Zwei Jahre lang. Jeden verdammten Abend. Teshi ich habe nie aufgehört dich zu lieben, aber du hast mir verdammt weh getan. Ich kann dir das auch jetzt nicht einfach so verzeihen. Denn auch der Gedanke daran, dass du in den zwei Jahren was mit dieser Irren hattest, zerstört mich innerlich und wiedert mich gleichzeitig auch an. Aber das ich weiß das ich dich jetzt anfassen, küssen und mit dir reden kann macht mich glücklich." Akaya schluchzte. Er weint. Doch plötzlich packte er mich, warf mich über seine Schulter und legte mich auf Bett. „Und das hat mich auch zur Verzweiflung gebracht.", sagte er und zog sich sein T-Shirt aus und mir dann meine Sachen. „Zwei Jahre!", hauchte er in mein Ohr. Ich schloss meine Augen und schlang meine Arme um seinen Nacken.
Endlich.

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