Kapitel 2

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Ich hörte ein Seufzen hinter mir und im nächsten Moment entfernte sich Akaya von uns. "Siehst du? Kein Interesse.", sagte ich leicht gekränkt zu Umeko. Er zuckte mit den Schultern und meinte:"Du solltest nicht immer so schnell aufgeben, Teshi." Ich sah zu Boden und wartete darauf, dass das Klingeln die Pause beenden würde. Zum Glück passierte das auch recht gleich und ich ging zusammen mit Umeko wieder in die Klasse.
Die letzten beiden Stunden waren vorbei und ich ging zu meinem Spinnt, um die Bücher die ich nicht brauchte zu verräumen. Dann ging ich nach Hause, wo mein Bruder auf mich wartete. Man könnte fast meinen nur wir wohnen hier, aber ein- zweimal im Monat gesellen sich auch unsere Eltern mal zu uns. Sie Arbeiten in einer Stadt, etwas außerhalb unserer. Sie haben dort auch eine Wohnung, weshalb sie meistens dort sind. Ich betrat das Haus und rief:"Hiyoshi! Ich bin da!" Mein Bruder rannte die Treppe runter und packte mich am Kragen. "Wo ist er?!" Ich sah ihn völlig überfordert an. "Wo ist was?" "Mein Mp3-Player?!" Ich verdrehte die Augen. "Meine Fresse. Ich dachte es wäre etwas wichtiges." Er hielt mich immer noch fest. "Ich weiß es nicht Mensch und jetzt lass los." Er ließ mich dann auch wirklich los und ging wieder hoch. "Essen steht in der Küche" "Danke!", rief ich ihm noch nach und ging dann in die Küche. Mein Bruder ist 20 Jahre alt, aber so wie er sich verhält könnte man meinen er wäre 12. Als ich dann in der Küche war, stand noch eine einzige Reistasche auf dem Tisch. "Hättest du mir nicht wenigstens zwei übrig lassen können?!", schrie ich genervt. "Sorry, hatte Hunger!", bekam ich genauso genervt zurück. Manchmal könnte ich ihn wirklich würgen. Ich aß diese eine Reißtasche und machte nebenbei meine Hausaufgaben. Dann packte ich wieder alles zusammen und ging duschen. Das warme Wasser prasselte auf mich herab und ich schloss die Augen. Ich war immer noch verdammt müde. Ich glaube, ich werde mich auch gleich nachher schlafen legen. Ich stellte das Wasser ab und trocknete mich ab. Dann zog ich mir noch eine Boxershort an und legte mich ins Bett. Ich hatte keine Lust mehr auf irgendetwas. Jeden Tag aufs neue muss ich Akaya sehen. Jeden verdammten Tag. Jeden Tag. Jeden. Ich wiederholte diese Worte noch einige Male in meinem Kopf, bis ich dann einschlief.
Am nächsten Morgen wurde ich unsanft von meinem Wecker aus dem Schlaf gerissen. Ich schlug meine Hand auf den Ausschaltknopf und richtete mich auf. Ich fuhr mir einmal durchs Haar und stand dann auf, zog mich an und ging runter in die Küche. Mein Bruder saß am Tisch und aß Cornflakes, währenddessen blätterte er durch eine Zeitschrift in der hauptsächlich Frauen in Bikinis zu sehen waren. Ich holte mir eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank und beobachtete ihn. "Muss das schon am Morgen sein?", meinte ich und deutete auf die Zeitschrift. "Jeder gute Tag beginnt mit einer schönen Frau. Sieh!", sagte er gelassen und hielt mir die Zeitschrift vor die Nase. Ich wieß ab. "Nein danke." Ich nahm einen Schluck Wasser und packte die Flasche dann in meinen Rucksack. "Ach übrigens. Ich komme heute früher von der Schule da ein Lehrer krank ist.", sagte ich und bekam nur ein Nicken von ihm. Ich nahm also meinen Rucksack auf den Rücken und machte mich auf den Weg zur Schule.

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