Kapitel 9.

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„Aber das ist doch viel zu umständlich!" Regt sich Aiden auf und vergräbt verzweifelt die Hände in seinen Haaren.
Wir sind vor dem Schulgebäude und streiten.

Eigentlich nichts außergewöhnliches. Ich meine, wir kennen und kaum zwei Stunden und kaum zwei Minuten haben wir ohne streiten verbracht.

„Entweder ich fahre mit meinem Auto oder ich bleibe in der Schule!" Ich weiß nicht mal wirklich, wieso ich zu diesem Psychopathen gehen möchte.
Ich meine, einen Hund kann ich auch im Tierheim sehen.
Aber eine ganz dumme Seite in mir schreit förmlich: „Wirf einen Blick in sein Leben. YOLO!"

Am liebsten würde ich zu dieser Seite sagen: „Verpiss dich mit deinem Yolo."
Aber ich würde schon gerne einen kurzen Einblick in Aiden Parkers Leben werfen, nur um dann bei den Anderen anzugeben „Hah! Ich war bei ihm zu Hause!"
Und eigentlich kann ich nicht zurück zur Schule, weil ich Angst habe, dieser Lehrerin noch mal zu begegnen..

„Du kannst nicht zurück zur Schule!" Schreit er verzweifelt. „Wieso bist du so Sturköpfig?!"

„Bin ich nicht!"

"Natürlich bist du es."

„Ich hasse dich vom ganzen Herzen." Sage ich und lege meine Hand an die Stelle, wo ich mein Herz pochen fühle.

„Ich hasse dich noch viel mehr!"

„Niemand kann jemanden so sehr hassen, wie ich dich hasse!"

„Doch! Und zwar ich dich!"

„Penner!"

„Schlam..-"

„Versuch' es nur auszusprechen, du Testosteron!" Drohe ich ihm.

„Du darfst mich also beleidigen, ich dich aber nicht?"

„Ja, genau." Sage ich und zwinker' ihm zu. Ohne weiter auf ihn zu warten, gehe ich einfach auf mein Auto zu.

„Dann nimm du eben dein Auto und ich meins. Folg mir einfach."
Gut. Er kann doch nicht glauben, dass ich mein Auto nachts, alleine vor der Schule stehen lasse und einfach mit zu ihm fahre.

Ich steige in meine Auto und warte, bis er losfährt, damit ich ihm folgen kann. Wie ein Stalker..

Fahr schon..

Diese lahme Ente steht da einfach rum, ohne einen Millimeter zu fahren.
Ich brauche unbedingt seine Nummer, um ihn erreichen zu können, wenn ich in so einer Situation stecke.
Aber wenn ich ihn frage, denkt er ja noch, dass ich ihn mag. Ih.
Ich kurble das Fenster runter und stecke meinen Kopf raus. Aiden ist nur ein paar Parkplätze weiter.

„Fahr endlich los, du bescheuerter Amateur!" Schreie ich und hoffe, dass er es gehört hat.
Er antwortet nicht. Entwerfer er ist schon weggefahren und das ist eigentlich nicht sein Auto, oder er braucht meine Hilfe..
Das bedeutet aufstehen..

Ich öffne meine Autotür und steige mit Tasche und Handy aus dem Auto, ehe ich mich auf den Weg mache, wo ich Aidens Auto sehen.

Aiden?" Rufe ich und entdecke ihn schließlich selber hinter dem Steuer eines Audis.

„Komm her und hilf mir mal kurz!" Ruft er von seinem Auto aus und ich setze mich in Bewegung.
Das wird ein großer Fehler sein, zu ihm zu gehen.
Das wird ein sehr großer Fehler sein!
Er denkt jetzt bestimmt, ich will zu ihm nachhause, weil ich etwas mit ihm machen will..
Dabei will ich nur den Hund sehen.
Was Liebe alles mit einem anstellt..
Tierliebe meine ich.

Ich komme schließlich bei seinem Wagen an und öffne die Autotür, um mich dann zu bücken und ihn fragend anzusehen.

„Was?" Frage ich und beobachte, wie er versucht etwas bei den Fußmatten der Hinterbänke aufzuheben.

Really so untouchable?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt