Ich denke, jeder kennt diesen Moment, wenn man Angst hat, in einen Raum zu gehen. Wenn man Angst vor der Zukunft hat und wie es endet. Die Angst vor dem auseinandergehen einer Familie. Oder die Angst, mit einer schlechten Klausur nachhause zu kommen.
Zwar habe ich keine schlechte Arbeit geschrieben, doch das Geschrei meiner Eltern höre ich schon durch die Haustür.
Wir waren immer eine perfekte Familie.
Doch an einem einzigen Tag hat sich plötzlich alles verändert. Ich meine jetzt nicht den Tag, an dem ich von der Affäre meines Vaters erfahren habe, sondern diesen einen Tag vor zwei Jahren. Es ist mir nie aufgefallen, doch diese Veränderung hatte eine Auswirkung auf alles. Die ganzen Geschäftsreisen? - Gelogen.Und jetzt stehe ich hier und puzzle mir die Teile im Kopf zusammen. Er hatte uns die ganzen Jahre lang belogen.
Aber andererseits kann ich mich in deine Lage hineinversetzen. Zwar nicht das Lügen, doch die Fehler. Als ich vor einem Jahr einen Absturz erlitt, hatte es niemand verstanden. Meine Streiche in der letzten Schule hatte auch niemand verstanden. Übrigens sollten diese bald fortgesetzt werden. Die haben es schon viel zu gut dort.
Vielleicht ist es gar nicht so, wie wir denken, dass es ist. Vielleicht bereut er es, da er weiß, dass es ein Fehler war. Doch trotzdem lebt man mit dem Gedanken, die zweite Familie zu sein. Vielleicht auch die Erste, doch wenn schon die zweite entstanden ist, waren wir wohl nie eine.Ich betrete langsam unser Haus und schließe laut die Haustür, damit sie auch hören, dass ich nun da bin und sie nicht bei meiner Anwesenheit streiten sollen. Doch sie machen weiter. Was soll das? Vor einem Jahr hieß es doch noch 'sie ist ein Kind, sie darf sowas nicht hören'.
„Und das auch noch mit ihr, wie kannst du es wagen, so eine Schande über unsere Familie zu bringen?!", schreit meine Mutter.
„Was soll ich denn noch sagen?! Es hatte mit ihr noch nie richtig angefangen, sie war ein Fehler und ich hatte bis heute nur noch Kontakt mit dem Kind!" Er meint wohl diese kleine dumme Schachtel. In meinem Kopf baut sich schon etwas auf. Etwas großes.
Diesen überflüssigen Fettfleck einfach gegen die Wand klatschen. Ja, ich meine das Mädchen.„Ich bin wieder da." Unterbreche ich ihre Konversation. Sie schauen beide in meine Richtung. Wieso meine Mutter einen Stuhl in den Händen hält, ist mir nicht klar, doch ich übersehe diese Tatsache so gut es geht.
„Tiena Liebling, geh bitte in dein Zimmer. Du willst sicherlich nicht dabei sein, wenn deinem Vater der Kopf plattgeschlagen wird.", meint sie in ihrer Kinderstimme. Ich schaue zwischen den Beiden verwirrt und etwas traumatisierte hin und her. Sie lächelt und er fleht mit seinen Augen, dass ich nicht gehe.
„Mom..", murmle ich und sie gibt ein kurzes 'Mh' von sich. „Nicht heute."
„Aber wann dann?! Dieser Verräter verdient sogar etwas viel größeres! Weißt du was." Sie dreht sich nun ganz zu mir. „Hol den Stuhl aus deinem Zimmer. Der ist groß genug. Warte, ich helfe dir." Sie stellt den Stuhl wieder an den Esstisch und geht an mir vorbei, Richtung Treppe.
„Mutter!" Sie schaut verwirrt zu mir, bis sie dann begreift, was sie von sich gibt.
„Tiena, du schläfst heute bei einer Freundin, ich möchte mit deinem Vater ein wichtiges Gespräch führen.", sagt sie diesmal nicht so aufgewühlt.
„Mom, ich habe keine Freunde."
„Wieso machst du es uns immer so schwer? Wir bitten dich doch nur aus dem Haus zu verschwinden, wenigstens für eine Nacht! Und was machst du? Du suchst dir noch nicht einmal Freunde." Sie schüttelt den Kopf, als wäre es normal, in der ersten Woche an einer neuen Schule, eine beste Freundin zu finden. „Und deine alten Freunde?"
„Wag es nicht, von ihnen zu sprechen, das sind keine Freunde." Sie überlegt. Ich habe Jessica und April aber Jessica redet schlecht über Aiden und April ist eine... Prostituierte.
Ich könnte natürlich Aiden vorschlagen, doch es ist mir peinlich.
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Really so untouchable?!
ChickLitIhr Name? -Tiena Johnson Ihr Leben? -Perfekt! Ihr Aussehen? -Außergewöhnlich gut! Ihre Noten? -Hervorragend! Ihre Eltern? -Stinkreich! Ihr Verhalten und Liebesleben? -Ach halt die Fresse! Jap, das ist die Antwort, die jeder, der nach dem "L"- Wort f...