Kapitel 18.

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„Das ist jetzt nicht dein Ernst!" Frustriert raufe ich mir die Haare und starre Aiden fassungslos an.

„Du denkst jetzt doch nicht wirklich, dass ich Lust habe noch mal ins Auto zu steigen?" Meint er nur und macht mit dem weiter, was ich ihm eigentlich verboten hatte, wenn er in meiner Umgebung ist.

Nun, ich zwinge ihn sozusagen mich nachhause zu fahren, denn meine Kleidung ist durchnässt und ich laufe aus. Und dann zündet er allen Ernstes eine Zigarette an, obwohl ich vor fünf Minuten noch klar und deutlich gesagt habe, dass ich Rauch nicht ausstehen kann!

„Aiden, ich verblute, verdammt noch mal!" Er nimmt noch einen Zug und schmeißt das Teil aus dem Fenster seines Zimmers. In den wundervollen Garten.. Mir ist es momentan nicht peinlich, so mit ihm zu sprechen. So über private Themen..
Aber ich brauche sehr dringend Hilfe, die ich momentan nur von ihm bekommen kann.

„Ich kann dir etwas von mir geben." Schlägt er vor. Igitt.
Mein Blick ihm gegenüber verrät meine Gedanken.
„Ja, ja. Hast du keine.. Keinen... Du weißt schon." Meint er etwa das, was ich denke, was er meint?

„Ich verstehe dich nicht." Natürlich verstehe ich ihn. Er soll es aber aussprechen, weil es ihm peinlich ist.
Genau so wie mir. Mir ist es peinlich, auf diesem Komischen Sessel zu sitzen, auf dem ein Handtuch ist, welches meine Nässe auffängt. Die Nässe, die von meinem Poolbesuch kommt.
Eigentlich ist es ja seine Schuld und da es seine Schuld ist, dass ich erfriere, müsste er mich theoretisch auch nachhause bringen. Wer kommt auch auf die dumme Idee, ein Mädchen - weil es ja so witzig ist - in den Pool zu schmeißen?! Man weiß nie, ob es gerade Probleme hat..

„Du weißt doch, die Dinger, die aussehen, wie... Wie die Augenbinden bei Fifty shades of Grey!" Ist das sein ernst? Ich starre ihn mit offenem Mund an. Ist ihm wirklich nichts besseres eingefallen?

„Ja, ich habe Sadomaso Masken dabei. Und das nennt man nicht Augenbinden, Aiden. Bei Fifty shades of Grey sind das Krawatten!" Sage ich und er lenkt seinen Blick schnell in eine andere Richtung. Er ist jetzt doch nicht etwa verlegen? Ich meine, Er! Täglich Anspielungen darauf machen, aber dann verlegen werden. „Dir ist es peinlich über Binden zu sprächen und mir über deine Themen." Endlich eine Sache, bei der ich selbst mitlachen kann.

„Ich hatte ein nicht ganz so schönes Erlebnis, welches mich früher täglich verfolgt hat." Meint er und ich weite die Augen.

„Wo ist die Kamera?!" Schreie ich schon fast und springe vom Sessel auf.

„Was?" Er schaut mich fragend an.

„Kamera. Für unser Projekt."

„Du nimmst das jetzt nicht auf, Tiena! Ich muss dich sonst töten." Er sieht mich mit einem warnenden Blick an.
Oh vergiss es, Darling!
Ich setze mich wieder gerade hin und werfe ihm auffordernde Blicke zu. Komm schon!
Er seufzt und setzt sich auf den Rand seines Bettes, welches einen Meter von mir entfernt ist.

„Ich.. Ehm." Beginnt er, doch stockt für ein paar Sekunden. „Ich dachte die Binde von meiner Mutter wäre Farbe und deshalb habe ich ein Bild damit gemalt. Gott, tat das schlecht!" Rattert er runter, sodass ich fast kein Wort verstehe. Nach einer kurzen fünf Sekunden Stille, fangen wir beide plötzlich an zu lachen.

„Du hast das nicht im ernst getan!" Lache ich weiter und verstecke mein Gesicht in meinen Händen.

„Ich war fünf, Ty. Fünf!" Er lässt sich zurück aufs Bett sinken und seufzt, während ich immer noch lache.
„Weißt du.. Es reicht langsam."

„Nein, es wird nie reichen! Und jetzt hol eine Kamera." Fordere ich ihn auf und er steht genervt vom Bett auf.
Manchmal kann er sogar in Ordnung sein.. Manchmal aber nur.
Plötzlich fängt mein Handy an zu vibrieren und ich nehme es aus meiner Hosentasche.
'Mommsen'. Ehrlich gesagt, nerven mich ihre Anrufe.
Trotzdem muss ich rangehen, wenn ich nicht will, dass sie am nächsten Morgen wieder zu Hause ist. Es wundert mich sowieso, dass sie gestern nicht gekommen ist, als ich beim Polizeirevier war.

Really so untouchable?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt