Kapitel 12.

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„Mhhhh." Grumme ich und wälze mich weiter im Bett.
Wieso klingelt mein Wecker denn nicht?
Es wäre vielleicht schlau, die Augen aufzumachen, um auf die Uhr zu schauen.. Aber wenn er nicht klingelt, hat es keinen Zweck.
Obwohl.. Ich wälze mich schon gefühlte zwei Stunden und es ertönt kein Geräusch.

Nach der Überwindung schaffen ich es doch, meine Augen zu öffnen und schaue sofort aus dem Fenster.
Oh nein..
Meine Jalousien sind geschlossen.
Wie zum Teufel soll ich dann bitte auf das Morgenlicht warten, wenn es verdeckt wird?!

Mein Blick schweift zu meinem Handy und ich drücke den Knopf.

8:56 Uhr

Ich habe verschlafen!

Decke weg und die Highspeed-Morgenroutine beginnt.

Nach 15 Minuten stehe ich fertiggemacht vor der Haustür und krame in der Kommode nach meinem Autoschlüssel, den ich gestern 100-prozentig hier rein geschmissen habe.
Als ich ihn endlich in meiner Hand vorliegen habe, gehe ich auf den Wagen zu.

Ich steige ein und hole den Stundenplan aus meiner Tasche, um zu schauen, welches Fach ich jetzt habe.

Irgendwas von Sozialkunde..
Was ist das?
Sozial.. Das bedeutet wohl, dass ich da Menschen kennenlerne.
Oder so.

Natürlich werden die Ampeln immer dann rot, wenn ich komme und es sehr eilig habe. Wann denn auch anders?
Ich meine, es ist ja nicht so, als wäre ich schon 20 Minuten zu spät zur zweiten Stunde.
Und die erste habe ich ja sowieso schon verpasst..

Zwei Tage Schule und ich werde schon zwei Entschuldigungen abgeben müssen.
Mein Leben ist doch einfach nur Perfekt. Ein Traum. Und dann noch voller Sarkasmus..

Vor der Schule parke ich auf dem gleichen Parkplatz, wie gestern. Wieso ist er die ganze Zeit frei?
Ich habe echt viel zu viele Fragen im Kopf.

Ich steige mit Tasche und Handy aus dem Wagen und drücke wieder den schwarzen Knopf, um ihn zu verschließen.
Ohne zu zögern renne ich schon auf das Schulgebäude los und stoße mit dem Oberarm plötzlich an jemanden.
„Sorry." Sage ich und will gerade weiter gehen, als ich die grinsende Person neben mir erkenne. „Doch kein sorry." Murmle ich.

„Auch zu spät?" Fragt er und grinst in sich hinein.

„Weißt du, langsam habe ich so das Gefühl, dass du mich stalkst."

„Dich doch nicht!"
Ich wusste, dass die Beleidigungen nicht lange wegbleiben.

„Tut mir leid, aber ich möchte nicht noch mehr zu spät kommen. Also bis dann." Verabschiede ich mich von ihm und gehe weiter Richtung Tür.

„Falls du es noch nicht bemerkt hast, gehen wir in die selbe Klasse."

„Das ganze Jahr lang?!" Frage ich geschockt und bleibe ruckartig stehen.

„Dachtest du etwa, dass du in einem Teeniefilm gelandet bist und zu jeder Stunde in eine neue Klasse musst?" Lacht er und fährt sich, als wäre ich ein schwer zu erziehendes Kind verzweifelt durch die Haare.

„Das hat doch nichts mit Teeniefilmen zu tun! Und außerdem dachte ich das, weil Highschools doch so sind, oder?"

„Nicht jede." Antwortet er und schaut mich abwartend an.
„Ich dachte, du hast es eilig."

„Dann hör auf mich aufzuhalten!"

„Dann hör auf, dich aufhalten zu lassen." Lacht er und geht ohne ein weiters Wort einfach weiter.
Ist das sein Ernst?

Warte!" Rufe ich ihm nach, nachdem ich endlich bemerkt habe, dass er nicht auf mich warten wird. „Ich habe einen Vorschlag."
Er bleibt sofort stehen und dreht sich zu mir um.

Really so untouchable?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt