Kneipentour - Felix Lobrecht

1. Typischer Freitagabend

Mary's Pov

Ich checkte das letzte mal meine Tasche ob ich irgendwas vergessen hatte. Schlüssel, Handy, Pfefferspray, kleines Messer, Taschentücher und mein Ladekabel.

Vor einigen Monaten hatte ich einen Nebenjob als Barkeeper/Kellnerin in einer Kneipe hier in Neukölln bekommen und da ich auch in dieser Gegend wohnte, waren die Selbstverteidungsgegenstände einfach nötig.

Ich ging hinaus, schloss meine Tür ab und ging aus der Haustür.

Es war erst 18 Uhr, aber die Sonne ist schon fast untergegangen und es war schweinekalt. Herbst halt.

Da es aber in der Kneipe immer relativ warm war, hatte ich nur über mein schwarzes Top und meine Schwarze etwas weitere Jeans einen warmen Mantel gezogen.

Ich ging zur Ubahn und stieg schlussendlich an der Station aus, wo sich auch schon die Kneipe befand.

Drinnen angekommen sah ich, dass es noch relativ leer war. Es war ja noch recht früh.

Ich begrüßte meinen Chef hinter der Theke und band mir eine Schürze um die Hüfte und band meine dunkelbrauen langen Locken zu einem tiefen Zopf zusammen.

,,Alles gut bei dir?", fragte ich ihn währen ich mir meine Hände wusch und desinfizierte.

,,Ach Mary immer doch, das weißt du. Bei dir?", er war ein sehr netter Mann. Etwas älter, das erkannte man an seinen grauen Haaren und seiner tiefen Stimme. Aber einer der herzlichsten Menschen, die ich hier kennenlernen durfte.

Da ich jetzt hinter der Theke war, machte er sich auf den Weg um die Kunden am Tisch zu bedienen. Er mag den engen Kundenkontakt, ich war einfach froh dass ich es nicht machen musste.

Die Zeit verging relativ schnell und zwei Stunden später hat sich die Kneipe schon mehr gefüllt.

Ich bereitete die Getränke zu, unterhielt mich ein wenig mit den Leuten die sich an die Theke gesetzt haben und spülte in der restlichen Zeit ein paar Gläser.

Die Tür öffnete sich erneut und ich freute mich sehr als ich sah wer herein kam: Mein lieblingskollege Robyn. Wir begrüßten uns kurz und er machte sich direkt an die Arbeit.

,,Wie lang musst du heute mein Schatz?", er gab mir immer dumme Spitznamen, da er leider herausgefunden hat, wie sehr ich das hasse.

,,Bis zum bitteren Ende.", ich fasste mir theatralisch ans Herz und er lachte.

,,Alles klar, gleich kommen noch paar Freunde von mir vorbei. Kannste denen einen guten Platz sichern? Hatte für sie reserviert, aber noch keinen bestimmten Platz rausgesucht.", bat er mich und ich nickte.

Ich blickte in der Kneipe rum und entdeckte einen leeren Tisch recht in der Ecke, aber trotzdem nah an der Theke, sodass sie schnell ihre Getränke bekommen.

Ich stellte ein kleiner 'Reserviert' Schild auf den Tisch.

,,Aus wie vielen besteht denn deine Krabbelgruppe?", fragte ich ihn und er fing an zu grinsen.

,,Aus 4 Leuten. Ein guter Freund und seine Freundin, der beste freund und sein bruder.", antwortete er, doch es interessierte mich nicht wirklich wer sie waren.

Ich nickte und bestätigte damit, dass der Platz reichen würde.

Wenig später kam dann auch schon eine Gruppe durch die Tür, auf die die Beschreibung passen könnte. Mein Verdacht bestätigte sich als Robyn kurz zur Tür verschwand, alle begrüßte und sie zum besagten Tisch führte.

 Es war eine Frau mit blonden Haaren, unfassbar guten Style, ein Mann der sie im Arm hielt mit Locken und kurzem Bart und den zwei anderen jungs mit relativ lässigen Klamotten.

,,Kannst du sie übernehmen? Dann mach ich hier weiter.", sagte Robyn an und ich nickte. Er war wesentlich schneller hinter der Theke und da es ein Freitag Abend war, zählte echt jede Sekunde.

Ich nahm meinen kleinen Block und ging zu dem Tisch mit seinen Freunden.

,,Hey ich bin Mary und eure Bedienung heute Abend.", begrüßte ich sie mit meinem typischen Kellner Lächeln und sie sahen ein wenig verwirrt zu mir. Sie dachten wahrscheinlich Robyn würde sie bedienen.

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