12. Taxifahrt

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Mary Pov

Das Taxi kam angefahren und ich war sichtlich verwirrt, genauso wie die Anderen. Eigentlich sollte ein Großraumtaxi kommen, aber es war ein normales.

Der Taxifahrer stieg aus und entschuldigte sich, ein zweites Taxi war schon auf dem Weg, aber sie hatten keine Großraumtaxis mehr.

,,Okay dann fahr ich einfach mit dem gleich, dann könnt ihr alle zusammen fahren.", schlug ich vor und tritt meine Zigarette aus.

,,Nee macht doch gar keinen Sinn. Ihr wohnt fast in derselben Straße. Fahrt ihr zusammen und ich fahr mit Tommi und Caro. Dann müssen wir nicht noch durch den halben Stadtteil fahren. Muss einfach pissen und will pennen.", jammerte Julian um und ich rollte belustigt mit den Augen.

,,Gut dann so. Ist das ein Problem für dich?", versicherte ich mich bei Felix und Tommi fing wieder gruselig an zu grinsen.

,,Klar, macht ja mehr Sinn.", stimmte er mir zu und die anderen stiegen in das Taxi, wünschten uns noch einen wunderschönen guten Abend.

,,Das waren ja subtile Anspielungen heute Abend.", erwähnte Felix und musste lachen. Wahrscheinlich stieg uns der Alkohol ein wenig zu Kopf, aber umso erleichterter war ich als ich das Taxi in der Ferne sah.

Felix hielt mir Gentlemanmäßig die Tür auf und spazierte um das Auto, stieg zu meiner Überraschung auch hinten ein.

Er sagte seine Adresse und ich drehte mich schnell zu ihm. ,,Sie können mich da auch rauslassen, ich wohne nur paar Häuser weiter.", sagte ich zum Taxifahrer gewandt und ließ mich dann in den Sitz fallen.

,,Wie kommts, dass ich dich noch nie gesehen habe wenn du so nah wohnst?", Felix drehte sich zu mir, aber ich ließ meine Augen zu.

,,Umgezogen.", antwortete ich knapp.

,,Woher?"
,,Elternhaus."

,,Warum?"

,,Bin alt genug."

,,Seit wann wohnst du da?"

,,Seit 7 Monaten."

,,Willst du gleich noch mit hoch kommen?"

,,Ja.", ich stockte und realisierte grad erst was ich geantwortet hatte. Ich sah in FElix dümmlich grinsendes Gesicht. Er hatte wohl mit Absicht schnelle Fragen gestellt, die ich schnell beantworten würde.

,,Bei dem dummen Grinsen hab ich es mir anders überlegt.", ich musste selbst ein wenig Grinsen und schloss meine Augen wieder. Ich war auf einmal einfach müde, das war schon immer so wenn ich angetrunken Auto fahre.

Das Taxi kam zum stehen und ich wollte gerade mein Geld rausholen um ihn zu bezahlen, doch Felix kam mir natürlich zuvor und drückte meine Hand weg.

Ich stieg aus, Felix tat das gleiche und wir standen nun etwas unschlüssig an der Straße. Hier war wohl seine Wohnung, meine war wirklich nur paar Häuser weiter.

,,Danke fürs bezahlen."

,,Haben vorhin verpeilt dir Trinkgeld zu geben, also nichts zu danken.", er kratzte sich unangenehm berührt am Nacken und ich beruhigte ihn: ,,Ach quatsch alles gut. Okayy dann danke für den guten Abend, freut mich euch alle kennengelernt zu haben."

Ich wollte mich grade abwenden als Felix noch antwortete ,,Ich begleite dich noch nachhause. Nein ich akzeptiere kein nein. Nein, ich lasse mich nicht überreden. Ja ich glaube, dass du es auch alleine schaffst. Ja ich mache es eher für mein Gewissen als für dich.", er hakte sich bei mir ein und zog mich in die richtige Richtung.

,,Hat dir schonmal wer gesagt, dass du sehr aufdringlich bist?", ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, aber ich schaffte es nicht.

,,Also andere sagen ich wäre unwiderstehlich und unglaublich lustig.", ich blieb stehen und zog ihn somit ein wenig zurück.

,,Ich bezweifel beides.", lachte ich und er zog mich weiter. Tatsächlich störte mich seine Nähe nicht, obwohl ich Körperkontakt gerade bei neuen Leuten für sehr unangenehm empfinde. Liegt bestimmt nur am Alkohol...

,,Ist quasi mein Job hier auf dem Planeten.", er war leicht nervös geworden als wir durch eine dunklere Gasse gingen.

,,Hier gehst du immer alleine lang?", er wurde etwas ernster und ich nickte gleichgültig:,, Naja hab mein Pfeffi, mein Messer und bisher Glück gehabt. Mir bleibt ja nichts anderes übrig."

Er nickte daraufhin nur. Da er ja selbst hier aufgewachsen ist, weiß er ja wie es sein kann.

Wir kamen vor der großen schweren Haustür an, hinter der sich trostlose Wohnungen befanden.

,,Danke fürs Nachhause bringen.", bedankte ich mich erneut und er breitete nur seine Arme aus: ,,Komm schon.", er merkte wie ich zögerte und gab mich dann doch geschlagen. Also umschloss ich meine Arme um seinen Rücken und er umarmte mich feste. 

,,Wir machen morgen ne kleine Grillparty bei mir Zuhause aufm Balkon. Falls zu Bock hast, komm vorbei. Fängt um 18/19 Uhr an, weißt ja wo ich wohne. Robyn kommt auch.", er ließ mich los und ich nahm die Einladung dankend an: ,,Danke, ich werds mir mal übrelgen ja?"

Er nickte nur, entfernte sich ein Stück von mir mit rückwärts Schritten und machte plötzlich Fingerpistolen moves.

Ich sah ihn nur mit hochgezogener Augenbraue an und hatte meinen Schlüssel schon ins Schloss gesteckt.

,,Was zur hölle?", grinste ich und er zuckte nur lachend mit den Schultern: ,,Hab grad keine Ahnung was das war, ist eher Tommis move."

,,Gute Nacht.", lachte ich und ging in das Haus rein.

,,Gute Nacht.", hörte ich ihn noch rufen.

 


Kneipentour - Felix LobrechtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt