Mary Pov
Ich setzte mich auf den Beifahrersitz in Felix Auto und auch wenn ich keine Ahnung von Autos hatte, konnte ich feststellen, dass das kein billiger Flitzer war.
Felix startete den Motor und wir fuhren los. Im Hintergrund lief Hip Hop und ich sah mich im Auto um. "Ich glaube ich saß noch nie in einem teuren Auto.", brach ich die Stille und Felix lachte.
"Schön, dass ich bei deinem ersten Mal eine signifikante Rolle spiele.", schmunzelte er und sah mich von der Seite an. Ich gab nur ein trockenes "haha" von mir und er grinste breiter.
"Muss ich irgendwas gleich beachten? Leise sein, Kamera drauf halten wenn ihr euch küsst, damit die Fans in Ohnmacht fallen?", fragte ich und versuchte meine leichte Nervosität zu überspielen. Ich kannte die beiden kaum, warum bin ich einfach mitgekommen? Achja, hatte eh nicht besseres zu tun und irgendwie fand ich es auch spannend.
"Joa bisschen leise sein, lachen darfst du aber. Sonst implodierste ja. Eigentlich gibt es keine Regeln, wir unterbrechen uns sowieso pausenlos."
"Klingt entspannt.", kommentierte ich letztere Aussage und sah weiter aus dem Fenster.
"Biste etwa nervös?", Felix grinsen wurde breiter.
"Bisschen.", gab ich zu.
"Zu spät, sind schon da.", er hielt den Wagen an und wir standen wieder vor seiner Wohnung.
"Du bist die 10 Minuten Fußweg mit dem Auto gefahren? Echt jetzt?", ich sah ihn ungläubig an und er zuckte mit den Schultern: "Wie hätte ich sonst mit meinem Auto flexxen können?"
Ich rollte nur mit den Augen und wir stiegen aus. Als wir oben waren, ich war offensichtlich wieder völlig aus der Puste, schloss Felix seine Wohnungstür auf und wir traten ein. Ich zog meine Schuhe aus, da Felix es genauso tat und wanderte ein wenig in der Wohnug herum während Felix irgendwas zusammensuchte.
"Und ihr nehmt hier auf? Braucht man dafür nicht irgendwie ein Tonstudio oder so?", fragte ich dumm nach und merkte wie dumm es wirklich klang.
"Nene so Profis sind wir nicht.", Felix stellte Mikrofone auf den Esstisch und machte alles bereit.
"Wundert mich ja kaum", kommentierte ich seine Aussage nur und setzte mich auf die Couch die in der Nähe des Esstischs stand.
"Unser Charakter überzeugt die Leute, nicht unser Equipment. So materialistisch sind wir nicht."
"Ohjaa, Materielles ist dir überhaupt nicht wichtig. Seh ich an deinem Auto und deiner Wohnung. Bodenständiger Mann, nah am Volk", ich sah ihn zweifelnd an, doch er grinste nur: "Heutzutage darf man sich echt nischts mehr gönnen."
Bevor ich etwas erwidern konnte klingelte es auch schon.
"Thomas Michelle Schmitt!", begrüßte Felix den Herren an der Türe und zog ihn in eine kurze Umarmung.
"Ja ne, ist nicht mein Name.", sagte er in meine Richtung und ich nickte grinsend.
Auch er hatte eine große Tasche mit, wahrscheinlich zum Aufnehmen.
Während die beiden sich unterhielten und alles fertig aufbauten bereute ich meine Entscheidung auch schon wieder mitgekommen zu sein. Aber gut, die ein, zwei Stunden würde ich ja wohl überleben.
Ich musste mich zusammenreißen als die beiden einzählten und es immer wieder ein wenig verkackten, aber irgendwann haben sie es hinbekommen und Felix 'performte' ein random Rapzitat.
Die Beiden kamen schnell in ein Gespräch und ich musste mich wirklich ein paar mal zusammenreißen um nicht aufzulachen.
"Aber aber. Janz wichtiges Thema. Meine lieben Hackis. Erinnert ihr euch an die Zeit, wo ich die Fingerpistolen auspackte? Gegenüber einem von euch? Jajaja jetzt ratet mal was der liebe Felix gemacht hat.", Tommi grinste über beide Ohren als er das sagte und sah kurz zu mir rüber. Genauso wie Felix.
"Och nee Tommi komm, muss jetzt nicht sein."
"Und ob das sein muss. Da hat der liebe Herr Lobrecht eine Frau oder Mann, ist auch egal, nachhause gebracht-",
"Ja weil ick ein Gentleman bin!", warf Felix ein.
"- und hat einfach bei der Verabschiedung die Fingerpistolen performt. Diese doch sehr sensible Information habe ich aus erster Quelle, eines Zeitzeugen des gerade beschriebenen Phänomen, bekommen.", Tommi sah stolz wie Bolle aus und Felix sah aus als wolle er diesen Moment einfach nur vergessen.
"Zeitzeuge, wohl eher Verräter!", überspitzte Felix und zeigte vorwurfsvoll auf mich. Da ich ja nichts sagen konnte, hob ich einfach nur abwehrend meine Hände.
"Ja Tommi, jetzt haste mir was weggenommen. Dat war eigentlich mein Fail der Woche.", Felix lehnte sich zurück und lachte in sich hinein.
"Okay okay. Verzeihung. 5 schnelle Fragen?"
"Hau raus."
Die Minuten vergingen und die beiden unterbrachen sich tatsächlich die ganze Zeit, gerade bei kleinen Diskussion um irgendeine Scheiß.
"Eine Communityfrage die jetzt auch schon sehr sehr oft gestellt wurde. Bereit?", Tommi sah kurz zu mir, was mich ein wenig irritierte. Felix ebenfalls und er erwiederte nur ein: "Bereit geboren, Tommi Schmitt."
"Wir reden aus gutem Grund wenig darüber. Aber mal so ein wenig ins Wespennest stechend: Wie sieht es bei dir aus? Zukünftigte Frau Lobrecht in Sicht?"
DU LIEST GERADE
Kneipentour - Felix Lobrecht
Teen FictionMary arbeitet seit kurzem in einer Kneipe. In Neukölln aufgewachsen und lebt immer noch dort. Durch ihren Arbeitskollegen lernt sie Julian, Tommi, Caro und Felix kennen. Unerwartet und auf die eigene Art und Weise freundet sie sich gut mit ihnen a...