Mary Pov
Die Nachtluft erwischte uns sobald wir draußen ankamen und ich zog meinen Mantel enger an mich. Felix hatte sich eine schwarze Winterjacke angezogen und zündete sich erneut eine Zigarette an.
,,Rauchen ist ziemlich ungesund, weißte?", kommentierte ich sein ein und ausatmen des Rauches.
,,Ach sag bloß? Hätte mir das mal lieber einer vorher gesagt.", er tat so als würde er die Zigarette wegwerfen und ich lachte leise.
,,Also bist du auf der Bühne unterwegs. Meinte das Julian mit Tourabschluss in der Bar?", fragte ich interessiert nach und er nickte: ,, Jap. Waren jetzt paar Monate non stop unterwegs und jetzt heißt es erstmal Pause. Muss mich immer noch daran gewöhnen nicht 24/7 unterwegs zu sein."
,,Deswegen warst du vorhin so abwesend oder? Dir fehlt das ständige beschäftigt sein und auf der Bühne stehen.", stellte ich die These auf und wieder nickte er.
,,Es ist einfach weird. Grad steht man noch auf der Bühne und wird von tausenden bejubelt.."
,,ganz schön angeberisch, aber red weiter.", unterbrach ich ihn und er musste grinsen.
,,Und im nächsten Moment hängt man wieder in der Wohnung und hat kaum was zu tun. Klar hab ich viel Arbeit, aber ist nichts im Vergleich zum Tourleben.", beendete er seine Erzählung und ich nickte nachdenklich.
,,Die Euphorie ist auf der Bühne am höchsten und im Alltag kommt man da kaum dran oder? Egal wie gut der Tag sein kann, das Gefühl ersetzt es nicht.", dachte ich laut nach und er fing an zu lachen.
,,Wirste jetzt verrückt oder warum lachst du?", ich sah ihn skeptisch an und blieb stehen.
,,Neee nur viele können es gar nicht nachvollziehen. Dann kommt eine Psychologiestudentin und analysiert einen nach zwei Tagen kennenlernen. Deine Dozenten wären stolz.", er zog mich an einem Arm weiter und hakte sich ein, ließ mich auch nachdem ich weitergegangen bin nicht los.
,,Da siehste mal. Bin nicht ohne Grund eine 2,4 Studentin.", gab ich gespielt an und lachte.
,,Bin schwer beeindruckt.", grinste er und ich schubste ihn nur leicht von der Seite.
Wenig später sind wir auch schon an meiner Wohnung abgekommen und ich löste den Armknoten, den er vorher kreirt hatte.
,,Hätte echt nicht gedacht, dass du heute Abend kommen würdest.", er grub siene Hände in die Jackentaschen und als er redete entstand leichter Dampf aufgrund der Kälte.
,,Da sind Robyns Überredungskünste am Werk gewesen. Aber es war ein besserer Abend als ich befürchtet hatte.", gab ich zu woraufhin Felix nur grinste.
,,Dann bin ich ihm ein Danke schuldig.", murmelte er und blickte auf den Boden.
,,Dito.", erwiderte ich nur und zog den Mantel enger an mich. Aus irgendeinem Grund war ich leicht aufgeregt.
,,Jut dann schlaf mal gut und viel Erfolg bei deinen Unisachen morgen.", er umarmte mich zum Abschied und ich erwiderte diese.
,,Danke, schlaf du auch gut. Und falls du Ablenkung von der nicht-auf-Tour-Sache brauchst, dann komm einfach in die Kneipe. Arbeite fast immer da und Alkohol hilft fast immer.", ich grinste in die Umarmung und spürte die Vibration seines Lachens.
,,Werd ich machen, danke fürs Angebot.", er löste sich von mir, blieb aber nah vor mir stehen.
Er näherte sich mir ein wenig und in mir kroch leichte Panik hoch. Als ob er das gemerkt hätte, wich er zurück und räusperte sich: ,, Alles klar dann gute Nacht und fall nicht die Treppen hoch."
Ich lachte leicht erzwungen und er drehte sich um und ging.
Nachdem ich endlich in meiner Wohnung angekommen war stand ich unschlüssig rum und atmete aus. War er kurz davor mich zu küssen oder hab ich mir das eingebildetet?
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Kneipentour - Felix Lobrecht
Teen FictionMary arbeitet seit kurzem in einer Kneipe. In Neukölln aufgewachsen und lebt immer noch dort. Durch ihren Arbeitskollegen lernt sie Julian, Tommi, Caro und Felix kennen. Unerwartet und auf die eigene Art und Weise freundet sie sich gut mit ihnen a...