* Kapitel 12 *

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Als die Kutsche zum Stillstand kam und Daniel sogleich ausstieg, warf Jasmine einen vorsichtigen Blick nach draußen. Sie sah ein Anwesen, das deutlich mit Reichtum prahlte und jeder Raum hinter den zahlreichen Fenstern schien in gleißendes Licht gehüllt zu sein. Vor den drei Stufen, die zur Eingangstür führten, standen mehrere Bedienstete in schicken Anzügen. Sie grüßten die zahlreichen Gäste, die nach und nach eintrafen und allesamt gut gekleidet waren.
Auf Jasmine wirkte dies sehr einschüchternd und am liebsten wäre sie einfach in der Kutsche geblieben. Doch Daniel machte ihr einen Strich durch die Rechnung, denn er fand ihr zögern wohl eher Nervig und bevor sie sich versah, hob er sie hinaus und setzte sie draußen wieder ziemlich unsanft ab. Irgendetwas hörte sie ihn grummeln, doch sie verstand es nicht und ließ stattdessen ihren Blick weiter schweifen. Selbst das Gelände vor dem Haus war, dank zahlreicher Fackeln, gut erhellt und sie sah mehrere Kutschen. Vor jeder von ihnen stand ein Kutscher, manche wirkten genervt, andere gelangweilt. Nicht verwunderlich, wenn man bedachte, dass sie dazu verdammt waren, die ganze Nacht hier zu stehen und darauf zu warten, dass ihre Herrschaften wieder abreisen wollten. Auch Jamal machte es sich nun gemütlich, doch er hatte eindeutig bessere Laune. Erschrocken fuhr Jasmine zusammen, als Daniel ihr in einem rüden Ton zu verstehen gab, dass sie ihm folgen sollte. Seinem Verhalten nach, das er vor allen anderen zur Schau stellte, hatte er wohl nicht vor, das liebende Pärchen zu spielen. Dies konnte Jasmine nur recht sein und so folgte sie ihm in das Haus.
Sie wurden von einer prächtigen Eingangshalle empfangen und weiteres Personal kümmerte sich hier darum, die Gäste in den Ballsaal zu führen. Jasmine konnte, als sie ihn kurz darauf betraten, gerade noch rechtzeitig einen überraschten Ausruf unterdrücken. In der Mitte des Saals hing ein gewaltiger Kronleuchter. Eine Gruppe von Musikern spielte auf ihren Instrumenten, mal langsame, mal schnellere Musik und auf der Tanzfläche bewegten sich gut gekleidete Damen und Herren entsprechend der Klänge. Was Jasmine aber von allen am meisten begeisterte, waren die Tische, sie waren prall gefüllt mit Köstlichkeiten. Am liebsten wäre sie darüber hergefallen, wahrte jedoch ihren Anstand und blieb brav auf den Fersen ihres Mannes. Es dauerte nicht lange bis eine Gruppe von älteren Männern ihn begrüßten und schnell blendete Jasmine die folgenden Gespräche zwischen ihnen aus, da es Themen waren, die sie nicht interessierten. Daniel machte nicht einmal Anstalten sie ihnen vorzustellen, grob gesagt, er ignorierte sie völlig.
Eine Zeit lang duldete sie dies, doch dann wich sie von seiner Seite und suchte das Buffet auf, wo die Köstlichkeiten auf magische Weise nach ihr zu rufen schienen. Glücklich machte sie sich über die Gebäcke her und hatte Mühe mit Geduld zu essen, da sie liebend gerne alles in sich hinein geschaufelt hätte. Sie entdeckte sogar verschiedene Salate und warme Gerichte, deren Düfte ihr beinahe den Verstand raubten. Plötzlich bemerkte Jasmine jedoch, wie eine ältere Frau sie beim genussvollen Essen beobachtete. Sie hatte bereits sechs Kuchen verspeist und unter dem eindringlichen Blick beschloss sie, mit dem siebten lieber bis später zu warten. Rasch nahm sich Jasmine ein Glas vom Tisch und spähte dann zu ihrem Mann. Er schien gerade nach etwas zu suchen, den sein Blick flog hastig hin und her. Ha, war ihm ihr verschwinden endlich aufgefallen?
Sein Blick fand sie und von diesem Moment an ließ er sie nicht mehr aus den Augen, selbst dann nicht, als andere Gäste mit ihm sprachen. Jasmine war das ziemlich unangenehm und so wandte sie sich von ihm ab und bemerkte, wie ein Pärchen auf sie zukam. Die Frau trug ein hautenges Kleid und im Licht funkelnden Schmuck. Sie war so grazil wie eine Gazelle, hatte aber den Blick eines Raubtieres. Der Mann neben ihr schien vom gleichen Schlag zu sein und an seiner Stirn war gut sichtbar eine Narbe zu erblicken. Jasmine war das an fixierte Objekt der beiden und daher wappnete sie sich für ein Gespräch, von dem sie nicht wusste, ob es gut oder schlecht sein würde.
"Schön sie hier anzutreffen Lady Johnson, nach unserem regen Briefverkehr, freut es mich, sie endlich persönlich kennenzulernen", eröffnete die Frau das Gespräch und Jasmine geriet leicht in Panik. Wer auch immer diese Frau war, sie hatte wohl im Kontakt mit Claudia gestanden.
"Ich gestehe, ich habe nicht erwartet, dass sie solch eine Schönheit sind", sagte der Mann und blickte Jasmine dabei mit offener Begierde an, was seiner Frau, wenn sie die beiden identischen Ringe an ihren Fingern richtig deutete, nicht im geringsten zu stören schien.
"Entschuldigen sie, aber wer sind sie?", fragte Jasmine.
"Wir sind die Cortens", antworteten die beiden im Chor, aber der Name hatte nichts, was Jasmine irgendwie bekannt vorkäme. Nervös überlegte sie, was sie tun sollte. Am liebsten hätte sie ihnen sofort gesagt, dass sie nicht Claudia war, aber sie war sich sicher, dass dies ein ungeeigneter Ort dafür wäre. Daniel würde es erfahren und vermutlich würde er es ihr sehr übel nehmen. Daher beschloss sie, einfach nur freundlich zu Lächeln. Dies wirkte offenbar, denn Lady Cortens begann sofort zu tratschen und erzählte über Gott und die Welt.
"Leider sind die beiden Dienstmägde noch immer verschwunden, aber früher oder später wird man sie finden", sagte Lady Cortens dann plötzlich.
"Ich habe die besten Söldner angeheuert, die man finden kann", fügte Lord Cortens hinzu und fasste sich wütend an seine Narbe.
"Verzeihung, aber wovon sprechen sie?", fragte Jasmine.
"Erinnern sie sich nicht, ich schrieb ihnen doch in meinem letzten Brief davon?", meinte Lady Cortens verwundert.
"Nehme es ihr nicht übel, immerhin hat sie geheiratet", winkte Lord Cortens ab. Wieder beschloss Jasmine einfach nur zu lächeln. Dieses Ehepaar war wirklich sonderbar und Jasmine wünschte sich, jemand würde sie von dieser schrecklichen und verwirrenden Konversation befreien. Suchend sah sie sich nach Daniel um, da ihr seine Gesellschaft ehrlich gesagt lieber wäre, doch ihr Mann war nirgends zu erblicken. Frustriert seufzte sie, dass er sie alleine auf diesem Ball lassen würde, hatte sie nicht erwartet. Erschrocken richtete Jasmine ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Cortens, die einen deutlichen Schritt auf sie zugemacht hatten.
"Schriebt ihr mir nicht, dass ihr niemals heiraten würdet?", fragte Lady Cortens und Argwohn schimmerte deutlich in ihren Augen.
"Wollte ich auch nicht", gestand Jasmine offen und ehrlich. Die Cortens warfen nun einen prüfenden Blick umher, als würden sie sicher gehen wollen, dass niemand in Hörweite war.
"Nur der einzig wahre, darf die Krone tragen", flüsterten sie dann, im Chor vereint.
"Wie bitte?", fragte Jasmine verwundert und ihre Reaktion sorgte dafür, dass bei den Cortens der Groschen fiel.
"Sie sind nicht Lady Johnson", entfuhr es Lord Cortens.
"Sie kennen ja nicht einmal die Parole", fügte seine Frau erzürnt hinzu.
"Müsste ich sie kennen?", fragte Jasmine und erstarrte, als Lord Cortens plötzlich in deutlich drohender Haltung, ganz dicht an sie heran trat.
"Wo ist die echte Lady Johnson?", fragte er und noch bevor Jasmine antworten konnte, drängte sich plötzlich die alte Frau zwischen ihnen, die sie zuvor so ungeniert beim Essen beobachtet hatte.
"Sie machen ihrem Ruf alle Ehre, Lord Cortens, wie können sie es wagen, meinen Gästen in deutlich drohender Haltung so nahe zu kommen?", fragte sie und die Cortens wichen rasch etwas zurück.
"Lady Clifford, das war nicht meine Absicht", versicherte Herr Cortens und Jasmine blickte erschrocken zu der Älteren. Das war Lady Clifford?
"Das will ich für sie hoffen, da dort gerade ihr Mann kommt und er das seinem Blickes nach, nicht sonderlich Amüsant findet", sagte Clifford und sofort sah Jasmine sich um. Tatsächlich entdeckte sie Daniel, der mit einem Blick des Todes anmarschiert kam. Als er die Gruppe erreichte, packte er Lord Cortens sofort am Kragen und zog ihn dicht zu sich heran.
"Haben sie gerade versucht meine Frau zu bedrohen?", fragte Daniel zornig.
"Nein, natürlich nicht, das war nur ein Versehen", keuchte Lord Cortens.
"Wir dachten nur, wir würden sie kennen, es stellte sich jedoch heraus, sie ist die Falsche", erklärte Lady Cortens und ruckartig ließ Daniel deren Mann los und wandte sich schlecht gelaunt an Jasmine.
"Wie oft muss ich noch zu hören bekommen, dass du die Falsche bist", zischte er, aber die Antwort, die ihr auf der Zunge lag, schluckte sie angesichts der vielen zeugen rasch hinunter. Es würde sicherlich nicht gut kommen, wenn sie sagte, dass es so oft sein würde, bis sein Dickschädel es akzeptierte.
"Mach hier keinen Ärger", flüsterte er ihr zu, warf einen mahnenden Blick an die Cortens und stampfte dann wieder davon. Entgeistert sah Jasmine ihm hinterher, bis er in der Menge verschwunden war. Als sie sich dann seufzend wieder an die Cortens wandte, waren die aber bereits verschwunden, nur Lady Clifford war noch da und musterte Jasmine mit einem stechenden Blick. Die Worte von Pete hallten mahnend in ihrem Kopf wieder und sie hoffte, dass die Ältere in ihr keinen spitzen Dorn sah, der sofort aus dem Fleisch gezogen werden musste. Plötzlich lächelte Clifford, drehte sich herum und schlenderte davon. Verwirrt blickte Jasmine ihr nach und fragte sich, ob dies ein schlechtes Zeichen war. Die Ältere hatte offenbar kein Interesse daran, mit ihr ein Gespräch zu führen. Mit dem Gedanken, dass sie liebend gerne wieder von hier verschwinden würde, leerte Jasmine ihr Wasserglas, stellte es auf den Tisch zurück und sah sich dann nach ihrem Mann um. Sie fand ihn in einer Situation, die ihr nicht gefiel. Er tanzte nämlich mit einer ziemlich hübschen Dame, die immer wieder kicherte, während Daniel ihr ein charmantes Lächeln schenkte. Jasmine verspürte einen unschönen Stich in ihrem Herzen und sie hasste es, dass er eine andere Frau anlächelte. Bei ihr tat er es nie und das entfachte die Eifersucht in ihr.
Dieses Gefühl schockierte Jasmine und sie ertrug es nicht länger, die beiden zu beobachten, weshalb sie der Tanzfläche rasch ihren Rücken zu drehte. Wie konnte er sie alleine hier stehen lassen und sich mit anderen Frauen beschäftigen? Es tat weh und doch war sie gleichzeitig von Wut erfüllt. Als sie plötzlich von mehreren Männern umzingelt wurde, die sie um einen Tanz baten, hätte sie, um ihm eines auszuwischen, gerne zugestimmt, doch die Angst sich zu blamieren war zu groß. Daher lehnte sie alle ab, doch einer war besonders Hartnäckig. Er stellte sich ihr als Robin vor und er kannte die Bedeutung eines Neins nicht. Irgendwann kam der Punkt, wo Jasmine keine Lust mehr hatte ihren Mund fusselig zu reden und sie einen Tanz mit ihm akzeptierte. Robin entpuppte sich als sehr guter Tänzer und obwohl sie ihm mehr als einmal auf die Füße trat, nahm er dies wortlos hin. Im Großen und Ganzen stellte sie sich nicht so furchtbar an wie befürchtet und es begann ihr sogar Spaß zu machen. Doch Robin begann sie schnell zu langweilen, den er redete nur davon, wie schön er sie doch fand und seine Hand, die eigentlich auf ihrer Hüfte zu liegen hatte, versuchte immer wieder tiefer zu wandern. Zweimal ermahnte sie ihn, dies zu unterlassen und als er beim dritten Mal über ihren Po streichelte, reichte es ihr.
"Hören sie auf damit oder es wird weh tun", drohte sie.
"Ich habe gehört, dass sie auf so etwas stehen, Lady Claudia", erwiderte er und gab ihren Po einen leichten Klaps. Das war Jasmine nun wirklich zu viel und sie tat das, was ihr Jason immer geraten hatte, wenn ein Mann aufdringlich wurde. Sie trat Robin wuchtig zwischen die Beine und es schien zu wirken. Sofort ließ er sie los und taumelte mit schmerzverzerrtem Gesicht davon. Diese Art einen Mann loszuwerden würde sie sich merken müssen. Grinsend wandte sie sich herum und erschrak. Direkt hinter ihr stand Daniel und sah Robin mit einem undeutbarem Blick hinterher. Schwer schluckte Jasmine, da sie bemerkte, dass nicht nur er, sondern auch andere diesen Tritt gesehen hatten und sie sich nicht sicher war, ob es nun Ärger geben würde. Daniel sah nun zu ihr und sie wappnete sich für alles, nur nicht für das, was er nun tat. Er legte seinen Arm um ihre Hüfte und zog sie schwungvoll zu sich heran.
"Wenn du es wagst, mich jemals so zu treten, wirst du das schwer bereuen, aber davon mal abgesehen, - hast du das sehr gut gemacht", flüsterte er und sie glaubte ein Zucken an seinen Mundwinkeln zu erkennen. Moment, hatte er sie gerade gelobt? Sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte und versuchte stattdessen sich von ihm zu lösen. Doch sein Arm hielt sie gefangen und sie war ihm so nahe, wie noch nie zuvor. Das verwirrte sie sehr und ihre Nervosität kannte keine Grenzen als er sie zum Tanz forderte. Das konnte natürlich nur in einem Fiasko enden und es war nicht verwunderlich, dass sie ihm ständig auf die Füße trat. Er nahm es zu ihrem Erstaunen einfach so hin und das beruhigte sie, ihre Angst legte sich und sie gab sich einfach seiner Führung hin. Überrascht stellte sie fest, dass sie nun besser wurde und sie beide zogen sogar einige begeisterte Blicke der umstehenden auf sich. Jasmine machte es ehrlich gesagt sogar Spaß, jedoch wagte sie es nicht ihn anzusehen. Sie wusste nicht, wie lange sie mit ihm über die Tanzfläche schwebte, doch irgendwann endete der Tanz und er führte sie zum Buffet. Sogleich kamen einige andere Gäste herbei und verwickelten Daniel in ein Gespräch. Jasmine, die nun wieder von ihm ignoriert wurde, beschloss diesmal aber an seiner Seite zu bleiben. Genüsslich tat sie sich wieder an den Gebäcken gütlich, doch irgendwann war auch ihr Magen zufrieden und sie begann sich zu Langweilen. Kurzerhand schnappte sie sich wieder eines von den bereit stehenden Gläsern und leerte es in einem Zug. Sie erkannte, dass darin Alkohol war, denn es floss prickelnd und wärmend ihre Kehle hinab. Sogleich leerte sie noch ein Glas und als sie das dritte an sich nahm, wandte sich Daniel plötzlich an sie, nahm es ihr ab und reichte ihr ein Glas, das mit Wasser gefüllt war.
"Trink nicht zu viel", mahnte er und wandte sich wieder an seine Gesprächspartner. Verlegen starrte sie das Wasserglas an und dachte daran zurück, was passiert war, als sie das selbst gebrannte von Jamal getrunken hatte.
"Danke", nuschelte sie leise, nicht sicher, ob Daniel es gehört hatte, doch sie sah, wie er ihr einen kurzen Seitenblick zuwarf, den sie nicht deuten konnte. Keiner der Leute, die mit ihm sprachen, schienen darauf aus zu sein sie kennenzulernen, einer von ihnen fragte Daniel sogar, wie er es mit ihr aushalten würde, da sie laut Gerüchten eine  Krähe sei.
"Sie ist sogar schlimmer als eine Krähe", erwiderte Daniel und sie warf ihm einen boshaften Blick zu, denn er, wie sie fälschlicherweise glaubte, nicht bemerkte. Wofür war sie überhaupt hierher gekommen? Sie musste sich beschimpfen und begrabschen lassen, das war unerhört. Einzig der Tanz mit Daniel hatte den Abend zu etwas Schönem gemacht. Vorsichtig blickte sie auf seine Schuhe hinab, wo man zum Glück keine Spuren davon sah, dass sie ständig draufgetreten war. Ohne ihr etwas zu sagen, verschwand Daniel dann und sie sah, wie er mit der alten Clifford den Saal verließ. Kaum war er weg, stob auch die Meute seiner Freunde auseinander, keiner wollte mit ihr alleine sein. Schwer seufzend machte sie sich wieder über das Buffet her, doch das viele Essen kam ihrem sowieso angeschlagenen Magen nicht gerade zugute. Die Krämpfe kehrten zurück, wenn auch deutlich leichter als zuvor. Sie hoffte inständig, dass dieser Ball endlich ein Ende finden würde. Doch die Zeit schien sich zu ziehen und Daniel kehrte einfach nicht zurück. Froh war sie, dass man sie nicht mehr um einen Tanz bat. Sie bemerkte zwar, wie einige Männer Interesse zeigten, doch keiner kam ihr zu nahe, was wohl daran lag, dass sie vor aller Augen Robin getreten hatte. Sie musste schmunzeln und entdeckte dann Daniel. Offensichtlich hatten er und Lady Clifford ein sehr hitziges Gespräch gehabt und was immer da gesprochen worden war, sie schienen sich gestritten zu haben. Mit einem finsteren Blick kam er zu ihr.
"Wir gehen, Jetzt", sagte er und das letzte Wort war mehr ein Donnergrollen. Überrascht folgte sie ihm. Jamal hatte mit solch einem frühen Aufbruch wohl nicht gerechnet, denn wie sie sah, rauchte er gerade etwas, was er beim Anblick seines Bosses jedoch schnell im nächstbesten Busch entsorgte, wo es, wie sie besorgt bemerkte, zu qualmen begann. Daniel ließ sich nicht anmerken, ob er es bemerkt hatte und stieg mit finsterem Gesicht in die Kutsche. Bevor Jasmine einstieg, gab sie dem verwunderten Jamal ein Handzeichen, was ihn auf den qualmenden Busch aufmerksam machte. Sie hörte, wie er fluchte und sah, wie er hastig zum Busch eilte. Nervös setzte sie sich dann auf ihren Platz und blickte zu ihrem Mann, der finster aus dem Fenster schaute. Ehrlich gesagt erwartete sie, dass er wegen irgendetwas wieder schimpfen würde, doch er schwieg eisern, selbst dann noch, als die Kutsche losfuhr.

Jasniel - Die falsche Lady *Pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt