* Kapitel 28 *

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Jasmine wollte kein Wort einfallen, das in der Lage wäre, die Gefühle in ihr passend zu beschreiben. Überglücklich lag sie in den Armen des Mannes, den sie liebte und der, wie sie nun wusste, ihre Gefühle erwiderte. Es war erstaunlich, welche enorme Geborgenheit sie gerade spürte. Lächelnd lauschte sie seinem Herzschlag und sie wünschte sich, dieser Moment würde nie vergehen. Sie wollte einfach nur auf ewig hier liegen und seine Nähe genießen. Doch da ertönte ein lautes Grollen, das für beide deutlich, von ihrem Magen kam. Daniel lachte leise und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar, wo er gut hörbar, ihren Duft einsog.
"Ich denke, es wird Zeit etwas zu essen", flüsterte er und mit einem Nicken wurde sie sich ihres Hungers bewusst. Sie konnte es kaum erwarten in der Speisekammer nach etwas Essbarem zu suchen. Selbst dieses grässliche Brot mit Käse wäre ihr nun recht. Doch da schlug Daniel ihr plötzlich vor, auswärts Essen zu gehen. Überrascht darüber, richtete sie sich etwas auf, um ihn anzusehen.
"Das hört sich gut an, doch ist es sicher, das Anwesen zu verlassen?", fragte sie.
"Derrick wird einige Zeit brauchen, bis er neue Männer um sich geschart hat. Er ist ein Feigling und wird sich alleine nicht zeigen. Wir haben also erst einmal Ruhe vor ihm", antwortete Daniel und schien sich darüber so sicher zu sein, das sie ihm glaubte und die Vorstellung, die Mauern zu verlassen, sie nicht ängstigte. Ihr Magen knurrte erneut, als sie überlegte, welche Restaurants es wohl in der Stadt gab und welche Köstlichkeiten sie anboten. Das Wasser lief ihr wortwörtlich im Mund zusammen. Das Schönste daran war jedoch, das sie mit Daniel ausgehen würde und sie sah es als eine Chance, mehr über ihn zu erfahren. Es gab so vieles, was sie wissen wollte. Sie fragte sich, wann sie begonnen hatte ihn zu lieben. Darauf wusste sie keine Antwort, doch es war ihr auch egal, denn wichtig war nur das hier und jetzt. Noch immer erschien es ihr beinahe wie ein Traum, das er sie liebte und sie mit ihm hier in seinem Bett lag. Wie würde es, nun wo sie ein Paar waren, weitergehen? Sie hatte noch nie eine Beziehung mit einem Mann gehabt und fühlte sich dementsprechend etwas hilflos. Jasmine wollte keine Fehler machen. Erschrocken keuchte sie auf, als Daniel sie sanft zurückzog, sodass sie mit dem Rücken wieder im Bett landete. Ihr Herz begann wie wild zu rasen als er sich auf sie rollte und seine Blicke trieben ihr die Röte in die Wangen.
"Bevor wir gehen, muss ich zunächst meinen erneuten Hunger nach dir stillen", flüsterte er und sogleich war die Lust in ihr entfacht. Freudig gaben sich ihre Lippen den seinen hin. Das Feuer der Begierde brannte in beiden und sogleich verfielen sie diesem herrlichen Rausch, der sie in einen Strudel der Lust stürzte. Sie vereinten sich, bis ihre zitternden Körper der Befriedigung erlagen.

Mit glühenden Wangen reinigte sich Jasmine mit einem feuchten Tuch und das Blut zwischen ihren Schenkeln, bezeugte ihr deutlich, die verlorene Unschuld. Sie wischte es rasch hinfort und spürte keine Reue. Glücklich war sie und nachdem sie fertig war, suchte sie in ihrem Schrank nach einem passenden Kleid. Sie wollte gut aussehen, wenn sie mit Daniel ausging. Jasmine entschied sich für ein schlichtes, aber schönes Kleid in dunklem Rotton, das beinahe braun wirkte. Nachdem sie es angezogen hatte, schlüpfte sie in passende Schuhe und versuchte dann, ihr Haar zu bändigen. Es war inzwischen Trocken, aber ganz zerzaust. Es dauerte eine Weile, ehe sie es unter Kontrolle hatte und zu einem schicken Zopf formen konnte. Zufrieden besah sie sich danach im Spiegel.
Lächelnd warf sie sich noch einen Mantel über und kehrte dann, durch das Badezimmer hindurch, in das Gemach von Daniel zurück. Auch er hatte sich angekleidet und mit etwas zittrigen Händen, kam sie zu ihm und half ihm, sein Hemd zuzuknöpfen. Er beobachtete sie mit einem Lächeln dabei und nachdem sie fertig war, schenkte er ihrer Nasenspitze einen sanften Kuss.
"Ich liebe dich", hauchte er und sie lehnte sich glücklich gegen ihn. Sie könnte diese Worte immer und immer wieder hören. Es war wie Musik in ihren Ohren und sie flüsterte glücklich, das auch sie ihn liebte. Er legte seine Arme um sie und eroberte ihre Lippen dann im Sturm. Es war Atemberaubend und sie war so süchtig nach diesem Mann, das die Lust schon wieder in ihr brodelte. Nichts lieber hätte sie getan, als sich mit ihm wieder in das Bett zu begeben. Doch da löste er sich von ihr und sie sah es deutlich in seinen Augen, das es ihm wohl genauso erging. Jedoch hatte er sich eindeutig besser unter Kontrolle.
"Wir sollten nun lieber gehen", meinte er, als ihr Magen knurrte und das Wissen, dass sie Hunger litt, war wohl auch der einzige Grund, weshalb er seine Lust zügelte. Jasmine lächelte als er ihre Hand in die seine nahm und sie aus dem Gemach führte. Etwas von Scham ergriffen, bemerkte sie, das ihre Beine ganz zittrig waren und sich ehrlich gesagt, ziemlich schwach anfühlten. Auch Daniel bemerkte dies und seine Mundwinkel zuckten, da er wusste, das ihr Zustand seine Schuld war. Ihre Scham wurde stärker, als sie mit ihm nach unten kam, wo sie den Blicken der anderen Männer begegnete. Einige grinsten ziemlich dämlich, aber keiner sagte ein Wort. Jasmine jedoch ahnte, das alle wussten, was zwischen ihr und Daniel im Gemach geschehen war. Froh war sie, das die Männer diesmal Anstand zeigten und dies nicht an die große Glocke hängten. Daniel führte sie zu Jamal, der gerade aus dem Arbeitszimmer von Edward kam.
"Wie geht es Tobi?", fragte Daniel.
"Schläft noch immer. Laut Edward wird erst die Nacht zeigen, ob er durchkommt oder nicht", antwortete Jamal und musterte dabei die ineinander verschlungenen Hände von den beiden.
"Hoffen wir das beste", meinte Daniel und bat Jamal dann darum seinen Hengst zu satteln, da er, wie er betonte, mit seiner Süßen ausgehen wollte. Während Jasmine errötete, begann Jamal über das ganze Gesicht zu strahlen.
"Schön, das Jasniel endlich vereint ist", meinte Jamal.
"Jasniel?", fragte Daniel und sein verwirrter Blick bezeugte, das ihm dieser Name bisher unbekannt gewesen war. Jasmine räusperte sich und erklärte ihm, das seine Männer sie und ihn so nannten. Sogleich schien ihm bewusst zu werden, das Jasniel eine Mischung aus ihrer beider Namen war. Was er darüber dachte, ließ er sich nicht anmerken, doch sie war sich sicher, ein Zucken an seinen Mundwinkeln zu erkennen.
"Glückwunsch", sagte Jamal und eilte dann davon, um den Hengst zu satteln.

Jasniel - Die falsche Lady *Pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt