* Kapitel 16 *

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Die Reise ging nach dem Verzehr der Suppe weiter, doch etwas hatte sich geändert. Nervös rang Jasmine mit ihren Händen, den sie bemerkte sehr wohl, dass ihr Mann sie anstarrte. Die Luft im Inneren der Kutsche war mal wieder sehr stickig und sie blickte überall hin, nur nicht zu ihm.
Immer wieder sah sie vor sich das Bild, wie er einfach die Schlange packte. Was hätte er getan, wenn sie giftig gewesen wäre und ihn gebissen hätte? Kannte dieser Mann den keine Ängste? Und wieso starrte er sie so an? Sie spürte seine Blicke deutlich und das machte sie ganz kirre.
"Claudia", sagte er, doch sie war zu sehr in ihren Gedanken versunken, als auf ihn zu reagieren.
"Claudia", sagte er noch einmal, diesmal energischer, aber mit demselben Ergebnis.
"Jasmine?", fragte er dann und ruckartig fuhr sie aus ihren Gedanken auf. Wie automatisch reagierte sie auf ihren Namen und sah ihn fragend an. Eine Zeit lang sah er sie schweigend an und sein Blick war nicht deutbar. Seine Stirn legte sich in Falten, als er angestrengt nachzudenken schien, doch dann schüttelte er den Kopf.
"Ob du nun Claudia oder Jasmine bist, ist mir in diesem Augenblick ziemlich egal", flüsterte er und Jasmine stockte der Atem als er sich erhob und sich über sie beugte. Erschrocken duckte sie sich unter ihm weg und versank so weit in ihrem Sitz, wie sie nur konnte. Ein faszinierendes, aber nach Unheil heischendes Lächeln zauberte sich auf seine Lippen, als er einen Arm um sie legte und sie etwas zu sich zog. Entsetzt sah sie ihn an, ihre Hände gegen seine Brust stemmend und versuchend sich von ihm zu befreien.
"Egal wer du bist, ich werde dich dennoch küssen", flüsterte er und im nächsten Moment lagen seine Lippen schon auf der ihren. Sogleich hielt sie in ihrem Wehren inne und gab sich völlig diesem herrlichen Gefühl hin. Dieser Mann schmeckte einfach wunderbar und auch wenn seine Lippen die ersten waren, die sie kostete, wusste sie, dass kein anderer Mann so schmecken würde. Ihr Herz sprang ihr beinahe aus der Brust, als er sie fest an sich presste und ihre Lippen mit immer wilder werdender Leidenschaft einforderte. Sie lieferte sich ihm völlig aus und erwiderte sein Verlangen mit leichter Scheu. Wie besessen beraubten sie den anderen seiner Süße. Doch das Feuer, was in Jasmine begehrend brannte, erlosch abrupt als er sie mit sich zog, sich auf seinem Sitz niederließ und sie auf seinem Schoss landete, wo sein begehren deutlich spürbar wurde, hart und fest in seiner Hose. Das entsetzte sie so sehr, dass sie sich mit aller Kraft von dem Kuss löste und versuchte ihm zu entkommen. Doch Daniel hielt sie fest, erlaubte ihr kein entkommen und genierte sich nicht im geringsten, dass sie seine Härte in der Hose spüren konnte.
"Lass mich sofort los", rief sie völlig außer Atem, doch da glitt seine Hand in ihr Haar, ergriff ihren Hinterkopf und drückte ihr Gesicht zu sich hinab, wo er erneut ihre Lippen in Besitz nahm. Jasmine war hin- und hergerissen, sie erwiderte seinen Kuss und versuchte doch gleichzeitig ihm zu entkommen. Er war so verlockend, so faszinierend und doch machte ihr seine Erektion eine Heiden Angst, sie waren an einem Punkt angelangt, den sie nicht überschreiten wollte, auch wenn ihr Körper deutlich etwas anderes sagte. Schweren Herzens tat sie das einzige, von dem sie glaubte, es würde sie von ihm befreien. Sie biss ihm in die Unterlippe. Doch seine Reaktion war nicht die, wo sie erwartet hatte. Ein, zugegeben, sehr erregendes Knurren entfloh ihm und sein Kuss wurde nur noch wilder. Rasch stemmte sie sich mit aller Kraft gegen ihn und befreite sich von dem Kuss, nur um ihm so gleich eine schallende Ohrfeige zu verpassen.
"Hör auf", rief sie und erstarrte. Da saß sie nun, völlig außer Atem auf seinem Schoss und blickte ihn mit weit aufgerissenen Augen an, nicht wissend, wie er auf die Ohrfeige reagierte. Ruckartig setzte er sich etwas aufrechter und sie wäre vermutlich von ihm hinuntergefallen, wenn er sie nicht festgehalten hätte. Sein Gesicht kam dem ihren sehr nahe und tatsächlich setzte ihre Atmung für einen klitzekleinen Moment aus.
"Ich begehre dich, egal ob du nun falsch bist oder nicht, also gewöhne dich lieber an den Gedanken, dass ich meine Rechte als Ehemann einfordern werde", sagte er und seine Worte waren wie ein Kanonenschuss, der sie mitten in der Magengegend traf. Während ihr Körper ihm freudig zu erwarten schien, war ihr Verstand zu schockiert, um darauf etwas zu sagen. Wortlos hob er sie nun an und setzte sie auf ihrem Sitzplatz wieder ab. Mit vor der Brust verschränkten Armen ließ er sich auf seinem Platz wieder nieder und blickte mit unergründlichem Blick aus dem Fenster.

Jasniel - Die falsche Lady *Pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt