Popcorn und Piña Colada

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*Amelie*

Ich bin pünktlich vor dem Kino angekommen und warte schon auf Mira. Ich blicke immer wieder auf mein Handy, irgendwie bin ich nervös. Werde jedoch aus meinen Gedanken geholt.

„Hy, wartest du schon lange?“, fragt mich eine freundliche Stimme, die ganz nach Mira klingt.

„Nein, noch nicht lange. Wie geht es dir denn?“, frage ich sie amüsiert.

„Ach alles gut!“ Sie sieht verlegen aus, und starrt auf ihre Füße. Ich muss mir ein Lachen verkneifen und greife nach ihren Händen.

„Hmm ... schon gut, der Abend ist noch jung, du kannst mir alles später erklären. Aber zuerst suchen wir uns einen Film aus.“ Wir gehen ins Kino und blicken auf die Anzeigentafel der verbleibenden Filmvorstellungen, die heute noch gezeigt werden.

„Worauf hast du Lust? Wir haben eine Komödie, einen Liebesfilm und einen Horrorstreifen!“ Mira blickt mich fragend an.

„Ach, mir ist das egal! Ich freue mich einfach, dass du so spontan Zeit hattest", sagte ich ihr ehrlich.

„Dann bin ich für die Komödie“, meinte die blonde Schönheit vor mir.

„Ist das so! Einen Liebesfilm hattest du ja bereits im echten Leben, nicht wahr?“ Ich grinse sie an und wir prusten los.

„Haha ... aber du hast recht.“ Wir lachen beide von Herzen, bevor wir zum Ticketschalter gingen und uns jeweils eine Karte kauften. „Wir haben noch 15 Minuten Zeit bis zur Vorstellung, wir können uns schon mal was Süßes kaufen und uns in die Schlange der Wartenden einreihen“, meinte ich zu Mira, mit einem warmen Lächeln auf den Lippen.

„Klar, klingt super!“, sagte sie freudig und hakte sich bei mir ein. Wir stellen uns an und ich bestelle mir eine große Tüte süßes Popcorn und eine Cola, Mira bestellt sich salziges und eine Flasche Wasser. Als wir die Bestellung erhielten, erklang der erste Gongschlag, damit wir wussten, dass wir den Saal betreten konnten. Wir hatten auch ohne Vorbestellung noch recht günstige Plätze bekommen. Wir setzten uns hin, machen es uns bequem und der Saal füllt sich jede Minute mehr.

„So nun erzähl mal, du und Kilian? Hmm ...!“ Ich wackle mit den Augenbrauen und lasse meinen Blick über sie schweifen. Sie erstarrt in der Bewegung und zieht eine rosa Gesichtsfarbe auf. Ist das süß, sie muss ihn wirklich gernhaben.

„Nun ja, ich ... also wir ... oh Mann, das ist gar nicht so leicht zu erklären!“, raunt sie mir zu und vergräbt dabei ihr Gesicht in ihren Händen.

„Versuch es doch mal.“ Sanft nehme ich ihr die Hände vom Gesicht und ich sehe noch immer einen rosa Schimmer auf ihren Wangen glühen.

„Also irgendwie ist da diese Anziehung schon seit einem Jahr oder so. Immer wenn wir mit der Gruppe unterwegs sind, beobachtet er mich ganz genau, sieht finster und sauer aus, wenn ein anderer Kerl mit mir spricht. Wenn wir dann mal alleine sind, kann ich meinen Blick nicht von ihm wenden. Ich stelle mir dann eben sehr unartige Dinge mit ihm vor, die ich mit ihm tun will.“ meinte sie verträumt und ihre Augen glitzerten dabei verliebt.

„Oh okay, zu den ersten Punkten, ich glaube, dass er da nur sein 'Revier' markieren will, damit niemand auf die Idee kommt, sich an dich heranzumachen. Zum Letzteren, das ist mir doch eindeutig zu viel Information.“ Ich lächle sie schief an. „Meinst du?“ In ihrer Frage klingt ein wenig Unsicherheit mit.

„Aber klar doch, ich glaube, er mag dich. Hab das schon irgendwie auf der Party letzte Woche gemerkt. Du magst ihn doch, oder? Oder bist du sogar verliebt und um Himmelswillen, warum schleichst du in aller Herrgottsfrühe aus unserem Haus? Was ihr gemacht habt, kann ich mir denken, aber warum die Heimlichtuerei?“ frage ich sie neugierig, dabei nehme ich ihre Hand und drücke sie leicht, damit sie weiß, dass sie mir alles erzählen kann.

Dunkle SehnsuchtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt