Erkenntnis der Qualen

42 3 0
                                    

*Amelie*

Ich starrte den Mann, der auf dem Sessel saß an, in meinem Kopf formierten sich die Fragen, aber ich konnte sie nicht stellen, meine Kehle war wie zugeschnürt. Ich schluckte, aber mein Mund war so trocken. Ich sah von ihm weg, konnte nicht in sein Gesicht blicken. Er hatte etwas an sich, das mich frösteln ließ.

„Wenn ich mit dir spreche, Mädchen, wirst du mich gefälligst ansehen! Sonst werde ich schnell ungemütlich", keift mich dieser Mann an. Er hatte sich geräuschlos bewegt und riss meinen Kopf nun zu sich. In meinen Ohren dröhnte es, das Rauschen war laut und unerträglich. Panikwellen stiegen in mir hoch. Er hatte mein Gesicht noch immer fest im Griff, er drückte immer fester zu. Meine Atmung beschleunigte sich

„HAST DU MICH VERSTANDEN, MÄDCHEN?", schrie er mich durch zusammengebissene Zähne an. Da ich nicht in der Lage war, zu sprechen, nickte ich. Er ließ meinen Kopf los und trat einen Schritt zurück, dann sah ich sie, die Waffen, er hatte unter seinem Jackett ein Holster links und rechts eine Waffe darin. Mein Körper fing zu zittern an, verdammt ich sollte doch nicht schwach wirken. Ich war eine Sinclair, ich sollte mich auch so verhalten. Also straffte ich meine Schultern und blickte stur geradeaus.

Er setzte sich wieder in den Sessel, starrte mich wieder an und fing mit ruhiger Stimme an zu sprechen: „Gut, nun da das geklärt ist, reden wir." Er sah aus, wie ein Raubtier, das auf seine Beute lauerte, bereit zum Sprung, breit zum Töten. Er faltete seine Hände vor seinem Körper und schwieg. Was will der Typ von mir? Ich sah nicht weg, blickte ihn weiter an.

Bis er die Stille brach, vergingen einige Minuten des Starrens. „Wie wichtig bist du?", war seine Frage an mich. Was? Was schwafelt der Opa da? Ich hab doch keine Ahnung, wovon er spricht. Als meine Stimme meinen Mund verlässt, ist sie kaum zu verstehen und leise. „Ich weiß nicht, was Sie meinen, Mr ..."

Seine Stimme verlässt mit einem verächtlichen Klang seine Kehle und er raunt mir ein „Natürlich nicht mein Kind!" zu.

Ich hebe nochmals an und versuche das Chaos, das in meinem Kopf herrscht zu bekämpfen und stelle erneut die gleiche Frage: „Also was wollen Sie von mir Mr ..." Ihm muss doch auffallen, dass ich einen Namen wissen wollte, ich legte meinen Kopf etwas schief und starrte ihn weiter an.

Er versteht meinen Wink und grinst süffisant. „Man nennt mich Frank."

„Also gut, Frank, was wollen Sie? Ich kenne Sie nicht und ich will nach Hause, Sie haben kein Recht ..." Bevor ich ausgesprochen hatte, war er bei mir, mein Kopf flog nach hinten und ich schmeckte Blut. Verdammt, was war sein scheiß Problem? Als sich der erste Schock gelegt hatte, blickte ich ihn trotzig an.

„Ich habe kein Recht, dich hier festzuhalten, meinst du? Und wie das mein Recht ist, denn du wirst der Schlüssel zu allem sein!", raunt er böse nahe an meinem Gesicht.

„Was für ein Schlüssel, ich verstehe nicht", gebe ich leise von mir.

„Dummes Kind, er hat es dir nicht gesagt, nicht wahr? Er hat mit dir gespielt, dich der Gefahr ausgesetzt", meint er mit einem fiesen Grinsen im Gesicht.

Über wen sprach er da, verdammt? Ich kenne doch hier nicht so viele Leute? Doch dann schoss es in mich wie ein Blitz in einen Strommast. Bevor ich das zweite Mal bewusstlos wurde, sagte jemand seinen Namen, Eljas! Mein Herz raste, mein Blut kochte und ehe ich wusste, was ich tat, sprang ich auf und ihm an den Hals. „Was haben Sie ihm angetan, Sie widerliches Schwein? Wo ist Eljas, wo ist er?" Ich kratzte und fauchte wie eine Furie. Doch gegen diesen Typen hatte ich keine Chance, er packte mich mit einer Hand am Hals, riss mich von sich weg und das nächste, was ich spürte, war die Luft, die aus meinen Lungen gepresst wurde. Er schleuderte mich an die Wand und drückte meinen Hals zu. Sein Griff wurde von Sekunde zu Sekunde fester, ich japste und keuchte.

Dunkle SehnsuchtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt