Maja

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Pfeifend greife ich nach dem Besen und fange an den Weg, zu den Stallungen zu fegen. Während ich fege pfeife ich fröhlich vor mir hin und stelle den Besen, als ich fertig bin in den grauen Besenschrank aus Metall. In meinen grüne Turnschuhen gehe ich in durch die offenen Tür der Futterkammer und fülle spezielles Kraftfutter in zwei der bereitstehenden Eimer. Mit den beiden Eimern in den Händen verlasse ich die Futterkammer und gehe durch den breiten Weg, auf dessen linken Seite sich die Boxen für die unterschiedlichsten Tiere befinden, nach draußen.

Vor dem Gebäude laufe ich mit den Eimern in beiden Händen auf das Gatter zu und stelle sie auf den Boden ab. Mit meiner rechten Hand greife ich nach dem eisernem Riegel und drücke beim öffnen des Gatters mit der linken Hand gegen das graue Metall des Gatters. Mit einem leisen Quietschen springt das Gatter auf und schwingt federleicht über den Boden. Ich bücke mich und greife nach den Henkeln der Eimer. Schnell betrete ich die Koppel und gebe dem Gatter mit meinem Fuß einen leichten Tritt. Darauf hin gleitet sie zurück in die Halterung. Automatisch klappt der Rigel nach unten und verriegelt das Gatter wieder.

Auf leisen Sohlen, um die Pferde nicht zu erschrecken laufe ich auf den großen Futterkrug, der neben dem kleinen Unterstand aus Holz steht und leere den Inhalt des ersten Eimers mit einem Schwung in den Krug. In einer geschmeidigten Bewegung stelle ich den leeren Eimer und greife nach dem vollen Eimer, denn ich zuvor auf den Boden gestellt habe, um die Hand für den anderen Eimer frei zu haben. Mit dem noch vollem Eimer in der Hand trete ich an den Futterkrug und lege meine freie Hand an die untere Seite des Eimers, während ich mir der rechten Hand den Eimer von oben fest halte. Mit kraft drehe ich den schweren Eimer Schritt für Schritt auf den Kopf und verfolge mit den Augen, wie der Inhalt nach und nach aus den Eimer in den Krug fällt.

Als auch der zweite Eimer leer ist stelle ich diesen auf den anderen und greife nach dem Wasserschlauch, der neben dem Futterkrug an der Wand des Unterstanden in einer Halterung aus Metall hängt. Mit dem Schlau in der Hand gehe ich auf den Wasserhahn zu und drehe diesen mit der einen Hand auf, während ich mit der anderen Hand den Schlauch fest halte und darauf warte, dass das Wasser anfängt, zu fließen. Als ich das Wasserrauschen wahrnehme laufe ich mit dem Schlauch in der Hand auf den Wasserkrug zu und halte den Schlauch genau in dem Moment, in dem das Wasser aus den Schlauch kommt in den Krug. Als der Krug mit Wasser gefühlt ist knicke ich den Schlauch ab und drehe das Wasser über den Wasserhahn wieder ab.

***
Ich bin gerade dabei den Boden im Unterschlupft mit Stroh aus zu legen, als ich ein lautes Scheppern und darauf folgendes aufgeregtes Wiehern von den Pferden höre. Seufzten lasse ich den Strohballen auf den Boden fallen, wische mir die dreckigen Hände an meiner schwarzen Cargohose ab und verlasse den Unterschlupft. Draußen schaue ich mich suchend, um und stelle fest, dass die Futtereimer, die ich vor der Versteilung des Strohes vor das Gatter auf die Seite der Auffahrt umgefallen sind. Ich laufe quer über die Koppel auf die Eimer zu, öffne das Gatter und bücke mich nach den Eimer, um sie wieder auf zu stellen. Nachdem ich die Eimer wieder aufrecht hingestellt habe richte ich mich wieder auf und schaue auf meine Armbanduhr. Ein Blick auf die Zeiger zeigt mir, dass es schon früher Abend ist und es in paar Stunden Zeit ist für das Abendessen.

Als ich mich wieder umdrehen möchte vernehme ich ein lautes Raschen, was von den Büschen, die neben dem Gebäude mit den Stallungen und dem Untersuchungszimmer gepflanzt wurden. „Hallo?", rufe ich fragend, als es ein weiteres Mal raschelt. Darauf hin ist ein kleines Lachen zu hören und ein kleiner Kopf mit schwarzen Haaren erscheint zwischen den Büschen. Eilig gehe ich auf die Büsche zu und schaue dabei zu, wie nach dem Kopf ein kleiner, schmaler Körper erscheint, der zu einem kleinen Jungen gehört.

Als er Junge ganz aus dem Gebüsch gekrochen ist und mit schüchternem Blick vor mir auf dem gepflasterten Weg steht räuspere ich mich und frage: „Wie bist du auf mein Grundstück gekommen?"
Schüchtern schaut der Junge mich an und kratzt sich im Nacken. „Durch das Tor", antwortet er und schaut mich verlegen an.
„Welches Tor?", harke ich nach und schaue ihn dabei weiter eindringend an.
„Durch das in der Mauer. Soll ich es ihnen zeigen?" Auf mein Nicken deutet er kleine Junge mir an ihm zu folgen und dreht sich um.

Schnelle laufe ich ihm hinter her. Der Junge führt mich ins das Gebüsch, hinter dem sich ein versteckter Weg in roten Steinen versteckt, der auf ein kleines Tor zuführt, was in der Mauer eingelassen ist. „Hier ist es", sagt er und zeigt mit einer kleinen Hand auf das eiserne Tor. Ich trete näher an das Tor, umklammere das Metall mit meinen Fingern und schaue durch den Stäbe auf die andere Seite der Mauer.

Von dem Tor aus kann ich rin riesiges Haus mit bodentiefen Fenstern und einem riesigen Balkon in der obersten Etage erkenne. Näher am Tor sehe ich ein großes Schiff aus Holz und einen großen Pool. Ich drehe mich wieder zu dem Jungen um und sehe, dass er mit seinen Hände wie ich das kühle Metall umschlossen hat.

„Wohnst du da?", frage ich ihn mit schräg gelegtem Kopf.
„Ja. Zusammen mit meinem Papá.", erklärt er mit einem Nicken und schaut zu mir auf.
„Wie heißt du?", frage ich ihn und gehe gefolgt von ihm den Weg zurück zu den Pferden.
„Emilio", antwortet er.

„Hallo Emilio, schön dich kennen zu lernen. Ich bin Maja.", ich reiche ihm meine Hand, dir er mit seiner kleinen umschließt.
„Maja?", fragt er.
„Ja Emilio."
„Wohnst du jetzt hier", fragt er weiter und schaut mich dabei abwartend an. Als ich zustimmend nicke klatscht er in die Hände und fragt: „Bleiben die Tiere auch hier?"

„Ich bin Tierärztin und nehme ab und an sehr kranke Tiere mit nach Hause, um mich noch besser, um sie zu kümmern.", erkläre ich und verlasse das Gebüsch.
„Das macht Sinn", sagt er und geht auf die Koppel zu. Ich folge ihm und lehne mich neben ihm an der Gitter und warte darauf, dass die Pferde zu uns kommen und wir ihr weiches Fell mit den Händen berühren können.

Eine Weile stehen wir so da mit den Händen auf den Körper der Pferde als ich ein lautes Rufen gefolgt von einem quietschen höre.
-Überarbeitet

𝐒𝐭. 𝐒𝐦𝐢𝐭𝐡 𝐇𝐨𝐬𝐩𝐢𝐭𝐚𝐥- 𝐌𝐚𝐣𝐚 & 𝐌𝐚𝐫𝐜𝐞𝐥𝐥𝐨Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt