Marcello

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Hmm, das ist echt lecker.", sagt Maja und tupft sich verführerisch mit einer Serviette die vollen Lippen ab. „Bei der Begleitung", antworte ich und sehe, wie sich ihre Wangen leicht rot färben. Ich nehme einen Schluck von dem Bier. „Willst du noch einen Nachtisch?", wende ich mich fragend an meinen Sohn, der über und über im Gesicht und an den Händen mit Tomaten Soße bekleckert ist. „Schokoeis", ruft er fröhlich und hält dabei seinen Löffel in die Luft. „Emilio, geh dir mit Papá schon mal Hände waschen. Ich kann in der Zeit den Nachtisch für uns alle bestellen. Was willst du Marcello?", schlägt Maja vor und wendet sich fragend an mich. „Ich nehme das Gleiche, wie du", antworte ich und erhebe mich von meinem Stuhl. „Komm mio figlio, wir gehen dich sauber machen."

„Papá, magst du Maja?", fragt Emilio, während ich ihm dabei helfe, sich die Hände und das Gesicht zu waschen. „Sí", antworte ich und halte meine Hände unter den Seifenspender, um sie ebenfalls zu waschen. „Ich mag sie auch. Kann sie nicht bei uns wohnen?", bei diesen Worten verschlucke ich mich an meiner eignen Spucke und fange an zu husten. „Wie bitte?", frage ich, um mich zu versichern, dass ich meinen Sohn richtig verstanden habe. „Kann Maja bei uns wohnen, für immer?", wiederholt er seine Frage. „Emilio, Maja wohnt doch nebenan. Reicht das nicht?", frage ich. „Doch Papá, aber ich mag sie so gerne und du doch auch.", sagt er und trocknet sich die Hände mit einem Papiertuch ab, welches er aus dem Spender zieht. Ich ziehe mir auch ein Papiertuch aus dem Spender und gehe vor meinem Sohn in die Hocke. „Weißt du Emilio, ich mag Maja wirklich und ich glaube, dass sie mich auch mag, aber wir kennen uns erst so kurz und ich möchte sie nicht verletzten oder etwas überstürzen. Deswegen werde ich sie erst fragen, ob sie bei uns wohnen wird, wenn wir uns besser kennen. Okay Kumpel?", erkläre ich ihm und richten den Kragen seines Polohemds. „Wirklich?", fragt er mit Glitzer in denn Augen. Zustimmend nicke ich.

„Wollen wir wieder zu Maja gehen und du kannst dein Eis essen?", frage ich und streichle ihm zärtlich über sein schwarzes Haar. „Okay, aber nur wenn wir morgen ins Spieleparadies fahren", besticht er mich und schiebt noch schnell hinter her, „Aber nur, wenn Maja mitkommt." „Das musst du Maja fragen mi figlio", antworte ich und halte ihm die Tür vom Badezimmer auf. Langsam laufe ich, Emilio hinterher durch den Flur, von dem mehrer Türen abgeben, die unter anderem zu den Toiletten führen. Lächelnd betrachte ich meinen Sohn, als er aus dem Flur ins Restaurant abbiegt und auf Maja zu läuft. Auf seinem Weg zu Maja, die immer noch an meinem Stammtisch sitzt, rennt Emilio um mehrer Kellner, die schwere Tabletts mit Teller voller Essen tragen, rum und weicht Gästen aus, die das Restaurant verlassen oder dabei sind sich mit der Hilfe eines Kellners einen freien Tisch zu finden. „Emilio, pass auf wo du hin läufst!", rufe ich ihm hinterher und ziehe dabei missbillige Blicke auf mich. Ohne meinen Mine zu verziehen, gehe ich weiter und mustere den blonden Kellner, der mit einem Tablett in der Hand näher an den Tisch und somit auch an Maja ran tritt.

„Da bin ich wieder Maja.", höre ich meinen Sohn fröhlich rufen. Gut gemacht mein Sohn! Stimme ich ihm innerlich zu, denn auf Emilios Worte hin, schaut der Kellner ihn geschockt an und tritt ein paar Schritte zurück, weil Emilio sich zwischen ihn und Maja quetscht. Voller Stolz beobachte ich, wie der Kellner verwundert zwischen Maja und Emilio hin und her schaut. Langsam laufe ich auf Emilio und Maja zu und setze mich mit einem Lächeln neben Maja und Emilio an den runden Tisch. „Hast du schon bestellt?", frage ich an Maja gewandt und nehme einen kräftigen Schlug von meinem Bier. „Ich wollte es gerade tun.", antwortet sie und wendet sich mit einem Blick auf die Speisekarte an den Kellner. „Ich hätte gerne zwei mal die Nummer 23 und für den kleinen Mann dort.", sie zeigt mit der Hand lächelnd auf Emilio, der sie erwartungsvoll anschaut, „die Nummer 12" „Es ist das Schokoeis", erklärt mein Sohn dem Kellner stolz. Nickend nimmt der Kellner Emilios und Majas Worte entgegen.

„Darf es sonst noch etwas sein?", fragend der Kellner und ignoriert meinen bohrenden Blick. „Nein danke, sie können jetzt gehen", sage ich kalt und schicke den Mann mit einer Handbewegung, als würde ich einen lästige Fliege wegscheuchen, weg.
„Musstest du so kalt zu dem Kellner sein?", fragt Maja mich vorwurfsvoll und schaut mich stirnrunzelnd an. Schulterzuckend antworte ich: „Er ist bloß ein Kellner." „Sei das nächste Mal bitte nicht so herablassend", bittet sie und legt ihre kleine Hand zärtlich auf meine. „Ich werde es versuchen, aber nur, wenn er nicht mit dir flirtet." „Danke", formt sie mit den Lippen und nimmt ihre kleine Hand von meiner.
-Überarbeitet

Das nächste Kapitel kommt um 17.30 Uhr

𝐒𝐭. 𝐒𝐦𝐢𝐭𝐡 𝐇𝐨𝐬𝐩𝐢𝐭𝐚𝐥- 𝐌𝐚𝐣𝐚 & 𝐌𝐚𝐫𝐜𝐞𝐥𝐥𝐨Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt