Kapitel 7: Robins Freude und Tims Leid

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„Ausspucken, Robin.“ Er sah mich mit großen Augen an, die Backen aufgeblasen wie ein Kugelfisch. Gerade hatte ich ihm beim Zähneputzen geholfen und jetzt kam die Aufgabe an die Reihe ihn davon zu überzeugen das Wasser, was er zum Ausspülen noch im Mund hatte, wieder ins Waschbecken zu befördern. Aber leider machte Robin sich immer einen Spaß daraus mit dem Wasser im Mund die Backen aufzublasen und einen auf Kugelfisch zu tun. Wenn er dabei auch noch lachte verschluckte er sich dabei ziemlich oft und das war dann nicht mehr besonders lustig, weder für ihn noch für mich oder sonstige Beteiligten.

„Komm schon, Robin. Spuck das Zeug aus. Bitte. Dann können wir auch schneller zum Flughafen.“ Obwohl, würde es etwas bringen wenn man Robin bat? Meist brachte das nämlich gar nichts.

Aus Robins Mund kam irgendein Geräusch, es klang so als hätte er etwas sagen wollen und kurz darauf kam es wie es kommen musste: Natürlich fing er an zu husten und spukte das Wasser in seinem Mund in hohem Bogen nach draußen. Dabei war er auch nicht besonders treffsicher. Die Hälfte landete neben dem Waschbecken und nur ein winziger Bruchteil wirklich darin.

„Na super.“, brummte ich, schnappte mir eines der benutzten Handtücher von dem Haufen die wir bereits für die Reinigungskräfte aufgeschichtet hatten und machte mich daran Robins Wasserspuckattacken aufzuwischen. Im Nicht-Treffen bekam mein Sohn eine glatte Eins.

„Mach dir bitte den Mund trocken.“, rief ich Robin hinterher. Er war dabei schon wieder zu flüchten, gerade als ich seine Wasserflecken beseitigt hatte.

„Komm her Robin. Nur kurz den Mund sauberwaschen.“ Ich trat aus dem Bad. Robin war dabei einen Beutel aus dem Koffer zu ziehen, der noch immer aufgeklappt auf dem Bett lag. Mit dem Packen sollten wir eigentlich schon längst fertig sein.

Robin beachtete mich nicht als ich schließlich vor ihm stehengeblieben war. Er war mit einer beachtlichen Konzentration gerade dabei den Stoffbeutel aus dem Koffer zu durchsuchen. Kurz darauf zog er zwei Dinge daraus hervor.

„Komm jetzt, Robin.“ So langsam reichte es mir, ich konnte immerhin nicht fast fünf Minuten damit verbringen zu warten bis er fertig mit Suchen war oder was auch immer er tat.

Ich hängte mir das Handtuch, was ich aus dem Bad mitgenommen hatte, kurzerhand über die Schulter,  schnappte mir Robin und setzte mich mit ihm auf meinen Schoß aufs Bett. Fast augenblicklich fing er an zu protestieren und ich wischte ihm vorsichtig mit dem Handtuch über das Gesicht.

„Na siehst du.“ Ich ließ ihn wieder von meinem Schoß rutschen, „Jetzt bist du wieder sauber.“

Robin ließ etwas aus seiner einen Hand auf den Boden fallen, um sich stattdessen mit dem anderen Gegenstand zu beschäftigen den er ebenfalls vorhin aus dem Beutel gefischt hatte.

„Die brauchst du jetzt noch nicht, Robin.“, meinte ich als Robin sich daran machte die Schallschutzkopfhörer auf den Kopf zu setzen. Vorsichtig nahm ich ihm die Dinger wieder ab und legte sie neben mich auf das Bett.

Mit den Schallschutzkopfhörern hatten wir eigentlich die perfekte Lösung gefunden, um für Robin die Lautstärke auf den Konzerten erträglicher zu machen. Dazu inspiriert hatten uns ein paar Bauarbeiter in New York und Sean, der schlussendlich den Gedanken gehabt hatte Robin ebenfalls solche Kopfhörer tragen zu lassen.

Heart Upon My Sleeve (Avicii-Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt