Tims Finger wischten über den Bildschirm des iPads in seinen Händen, gerade war er mal wieder dabei Hearthstone zu zocken, fünfzehn Minuten vor Showbeginn. Ich war mir nicht sicher, aber würde ihm das tatsächlich helfen sich zu beruhigen? Er wirkte auffällig nervös.
„Glaubst du ich hab alles?“, fragte er mich da und ließ das iPad auf seinen Schoß sinken, „Glaubst du, dass ich startklar bin?“ Seine Hände schien er nicht ruhighalten zu können, nervös spielte er mit seinen Fingern. Kurz darauf fing er auch wieder an, an den Armbändern um seinem Handgelenk zu zupfen.
„Warum solltest du nicht-“ Doch weiter kam ich nicht mehr. Tims Finger hatten sich wohl ein wenig zu fest um das Armband mit den Holzkugeln geschlossen und es mit einem kräftigen Ruck auseinandergerissen. Wir konnten nur noch hören wie die kleinen Kugeln mit einem klackernden Geräusch auf den Boden kullerten.
Robin neben uns ließ sich daraufhin mit einem begeisterten Jauchzer auf den Boden nieder und jagte den Kugeln hinterher, die mittlerweile in alle Richtungen davonrollten. Diese Sache schien ihm großen Spaß zu machen.
„Na super.“ Tim verzog die Lippen. „Aber wenigstens hat Robin Spaß.“, fügte er hinzu und schaute zu unserem Sohn herüber der gerade stolz Sean die wieder eingefangenen Holzkugeln präsentierte. „Guck mal Seanii.“ Robin strahlte ihn an, „Die hab ich gefangen.“
„Toll Robin.“ Sean lächelte ihn an. Die beiden kamen schon nach nur wenigen Stunden ganz wunderbar miteinander zurecht, „Da kannst du deinem Papa jetzt ein neues Armband machen.“
„Oder ich geh morgen früh shoppen. Vielleicht gibt’s hier auch einen Nialaya Jewelry Store.“ Tim zuckte die Schultern, „Wollte sowieso noch ein neues Armband.“
„Dann versprich, dass du mich mitnimmst.“ Raquel wandte uns kurz den Kopf zu. Bis eben hatte sie noch die Nase in ihren Laptop gesteckt, nicht, um wie Tim ein Liveset zu kreieren, sondern um sich um ihren Blog zu kümmern. Damit würde ich auch in Kürze anfangen. Mit einem Blog. Aber jetzt hatte Tim ihre ganze Aufmerksamkeit. Das Wort „Shoppen“ konnte bei Raquel wahre Wunder wirken.
„Von mir aus. Dann spendiere ich dir und Kayla ein paar Nialaya Jewelry-Armbänder.“, meinte Tim, „Obwohl wir bei Kayla was suchen müssen, was zum Ring passt.“ Er tippte auf den Ring an meiner Hand.
„Stimmt.“ Ich spürte wie sich unwillkürlich ein Lächeln auf meinem Gesicht ausbreitete. Tim erwiderte es. Mit dem Heiratsantrag hatte er schon mal die erste Hürde heute geschafft. Die nächste wäre die ersten Schritte zurück auf der Bühne. Aber auch das würde er hinkriegen.
„Okay Leute.“ Ash erhob sich schließlich von seinem Platz. Mit einem mehr als fröhlichen Gesicht klatschte er in die Hände und sah uns lächelnd an, „Auf, auf. Tim, leg dein hübsches iPad weg und mach dir bitte vor Angst nicht in die Hose. Freu dich einfach. An alle anderen: Auf eure Positionen Leute. Ich hoffe, die wisst ihr alle. Dann mir nach.“
Unser Haufen an Leuten folgte Ash also zur Tür hinaus und auf dem Weg zur Bühne verteilten wir uns schließlich.
Tim drückte Charlie den USB-Stick für sein Set in die Hand und blieb dann noch kurz bei mir stehen. Um uns herrschte fast Stille. Wir standen uns für ein paar Sekunden einfach nur in dem menschenleeren Flur gegenüber.
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Heart Upon My Sleeve (Avicii-Fanfiction)
FanfictionFortsetzung zu I could be the one